Der Biber ist zurück in Hessen, doch er hat einen großen Feind
Von Oliver Pietschmann
Wiesbaden - Der größte Feind des geschützten Bibers in Hessen sind Autofahrer.
Drei Viertel aller Todesfälle der Nager seien dem Straßenverkehr zuzuordnen, heißt es in einer Antwort von Umweltministerin Priska Hinz (62, Grüne) auf eine Kleine Anfrage der FDP. Allerdings wachse die Population und auch die Ausbreitung des einst auf dem Gebiet des heutigen Hessens ausgerotteten Dammbaumeisters stetig.
"Da der jährliche Zuwachs der Population circa 20 Prozent beträgt, wird der Bestand in Hessen 2021 auf rund 1000 Tiere in etwa 300 Biberrevieren geschätzt."
In den 80er Jahren seien für eine Wiederansiedlung des Bibers insgesamt 18 Tiere ausgewildert worden. Der Anstieg der Population bringe aber auch für einige Menschen Probleme mit sich. Dies seien die Überschwemmung von Flächen, Schäden an Bäumen oder auch ein Unterhöhlen von Dämmen.
Hessen betreibe seit der Auswilderung ein Bibermanagement, bei dem der Grundsatz Prävention vor Schadensregulierung gelte. "Kontinuierlich wurden seit den späten 1980er Jahren bis zum heutigen Zeitpunkt Flächen erworben, um die Ausbreitung des Bibers in Hessen zu begleiten und Konflikte dauerhaft zu minimieren", heißt es in der Antwort von Hinz. Präventiv könnten Drainagerohre in Biberdämme eingebaut, Elektrozäune aufgestellt, Ufer mit Steinen oder die Dämme von Fischteichen mit Gittern oder Draht gesichert werden.
Zur Koordination gebe es in allen drei Regierungspräsidien Ansprechpartner. Um alle Regionen abzudecken, die derzeit neu von dem Nager besiedelt würden, solle das Betreuer-Netz erweitert und landesweit ausgebaut werden.
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