Ferkel auf Boden geschleudert: Tierschützer veröffentlichen schockierende Aufnahmen
Wallhausen - Tierschützer haben schwere Missstände in einem Schweinemastbetrieb in Wallhausen (Landkreis Mansfeld-Südharz) aufgedeckt. Das Veterinäramt ist schockiert.
Alles in Kürze
- Tierschützer entdecken Missstände in Schweinemastbetrieb
- Ferkel werden unsachgemäß betäubt und getötet
- Veterinäramt ist schockiert und prüft Strafanzeige
- Unternehmen bestätigt Fehlverhalten und ahndet Mitarbeiter
- Tierschutzverein erstattet Anzeige gegen Mastbetreiber

Sie begingen bewusst Hausfriedensbruch, um für das Wohl der Tiere zu kämpfen. Mehrere Tierschützer versteckten heimlich Kameras in einem Zuchtbetrieb der Firma WM Agrar in Mansfeld-Südharz und entdeckten dabei skandalöse Vorgänge.
Eine Tierschutzorganisation veröffentlichte nun das Videomaterial auf YouTube und auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtete darüber.
Zu sehen ist, wie Ferkel an einem sogenannten "Tötungsplatz" alles andere als Fachgerecht betäubt werden, ehe ihnen die Kehle durchgeschnitten wird und sie verbluten.
Bevor der tödliche Schnitt durchgeführt wird, müssen die Klauentiere mit einem gezielten und starken Schlag auf den Kopf betäubt werden. Vereinzelt wurden sie jedoch gepackt und auf den Betonboden des Schweinestalls oder eine Tischkante geschleudert.
Die Aufzeichnungen stammen aus dem Oktober des vergangenen Jahres. Auch das Veterinäramt Mansfeld-Südharz bekam die Bilder zu Gesicht und zeigt sich erschüttert.
Tierschutzverein erstattet Anzeige

"Die im Video zu sehenden Praktiken bei der Tötung von Ferkeln stellen ein eindeutiges Fehlverhalten dar und verstoßen gegen das Tierschutzgesetz", antwortete die Behörde dem MDR.
Nachdem alle Aufnahmen gründlich geprüft werden, würde im Regelfall eine Strafanzeige folgen, hieß es.
Auch das Unternehmen, welches den Zuchtbetrieb führt, zeigte sich bestürzt. Die Mitarbeiter in den Videos seien identifiziert worden und hätten eine Abmahnung erhalten.
Der Tierschutzverein "Uncover" habe laut Angaben der Volksstimme gegen den Mastbetreiber Anzeige erstattet. Dem Bericht nach glaube er jedoch nicht an einen positiven Ausgang zum Wohle der Tiere.
Am Ende hätten die Kunden das Sagen und die Macht über das Wohlergehen der Schweine.
Titelfoto: Screenshot/YouTube/uncover_recherche