Grausame Tat: Hähne lebendig "mariniert" und dann entsorgt
München - Die Gleichgültigkeit vieler Menschen gegenüber sogenannten "Nutztieren" hat in einem Fall aus München einen besonderen Grad an Grausamkeit angenommen: Am vergangenen Dienstag wurde ein junger Hahn im Tierheim abgegeben - was er durchmachen musste, macht fassungslos.

"Dass jemand ein von ihm nur als Stück Fleisch betrachtetes Tier aber nicht mal tötet, bevor er es achtlos entsorgt, ist für uns alle im Team an Skrupellosigkeit kaum zu überbieten", erklärte der Tierschutz zu einem geretteten Hahn.
Er war zusammen mit einem bereits toten Artgenossen in einem Müllsack in Freiham gefunden worden. Dabei waren beide Tiere am ganzen Körper mit gelber, curry- oder kurkumahaltiger Gewürzmarinade bedeckt, berichtet der Tierschutz.
Der zweite Hahn muss wohl an der öligen Mischung im Müllsack erstickt sein. Wie lange der Vogel unter brennenden Schmerzen in Augen und Schleimhäuten mit dem Tod gerungen haben muss, lässt sich nur erahnen.
Die Vogelklinik berichtete dem Tierheim, dass die Tiere in der Ria-Burkei-Straße gefunden und dann von der Feuerwehr zur Tierrettung gebracht worden waren. Der noch lebende Hahn, der höchstens fünf bis sechs Monate alt ist, kam anschließend in die Vogelklinik nach Oberschleißheim.
Die Experten konnten ihn dort notversorgen und wuschen den Vogel mehrmals. Als die Tierschutzinspektoren den Hahn dann abholten, war er immer noch gelb gefärbt.
Tierschutz erstattet Anzeige gegen Tierquäler: Polizei hofft auf Hinweise zur grausamen Tat

Im Münchner Tierheim soll er sich nun erst mal erholen und wird von den Pflegern liebevoll umsorgt. Später soll der Hahn ein artgerechtes Zuhause finden.
Gegen die unbekannten Täter wurde Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Die Polizei hofft auf Zeugenhinweise zum Fall: Wer hat am Montag, dem 6. Februar, in der Ria-Burkei-Straße in Freiham verdächtige Beobachtungen gemacht oder kann sonstige Hinweise geben?
Sachdienliche Informationen nimmt die Tierschutzinspektion unter der Telefonnummer 089/92100014 oder per E-Mail an l.schuebel@tierschutzverein-muenchen.de entgegen.
"Tiere sind empfindsame, leidensfähige Lebewesen. Man stelle sich nur einen Moment lang vor, wie es sich anfühlen muss, lebendig und mit scharfen Gewürzen 'mariniert' qualvoll in einer Plastiktüte zu ersticken", so der Tierschutz.
"Dieses Fehlen eines auch nur minimalen Mitgefühls für Geflügeltiere macht uns fassungslos."
Titelfoto: Bildmontage: Tierheim München