Hinlegen oder weglaufen: Was tun, wenn man einem Bären begegnet?

München - Braunbär Bruno hat 2006 nicht nur mit seinen hungrigen Attacken auf Schafe für Aufruhr gesorgt. Seine mangelnde Scheu schürte auch Ängste - auch wenn Bären Menschen in der Regel ausweichen. Nun ist ein neuer Bär in Bayern aufgetaucht.

Braunbären weichen Menschen in der Regel aus. Doch was, wenn es doch zur Begegnung kommt?
Braunbären weichen Menschen in der Regel aus. Doch was, wenn es doch zur Begegnung kommt?  © Horst Ossinger dpa/lsw

Experten haben schon zu Brunos Zeiten Hinweise ausgearbeitet.

"Bleiben Sie möglichst ruhig und gelassen", rät das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) für den Fall eines Zusammentreffens mit einem Bären.

"Bleiben Sie stehen und machen Sie den Bären durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam." Man solle nicht wegrennen und auch nicht versuchen, ihn zu vertreiben.

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"Behalten Sie den Bären im Auge und treten Sie langsam und kontrolliert den Rückzug an. Lassen Sie dem Bären in jedem Fall eine Ausweichmöglichkeit."

Und wenn der Bär tatsächlich angreift: "Legen Sie sich bäuchlings flach auf den Boden oder kauern Sie sich auf den Boden, die Hände im Nacken. Wenn vorhanden, schützt so Ihr Rucksack den Rücken. Der Bär wird in der Regel von Ihnen ablassen oder Sie nur beschnuppern. Verharren Sie in Ihrer Position und warten Sie ab, bis sich der Bär weit genug entfernt hat."

Der zuletzt in Bayern aufgetauchte Bär wurde in einer Entfernung von 500 Metern vom Ohlstadter Ortsrand (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) von einer Wildtierkamera fotografiert. Allerdings handelt es sich dort um unwegsames Waldgebiet.

Braunbär im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erneut gesichtet

Eine Wildtierkamera hat Anfang Mai im Landkreis Garmisch-Partenkirchen einen Braunbären aufgenommen.
Eine Wildtierkamera hat Anfang Mai im Landkreis Garmisch-Partenkirchen einen Braunbären aufgenommen.  © privat/DPA

Bisher ist unklar, wo der Bär herkommt. Ein Experte des Landesamtes für Umwelt sei in der Region unterwegs, um Kot und Fellspuren einzusammeln, sagte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU).

Erst damit ließe sich konkret bestimmen, woher das Tier stammt - und ob es doch schon einmal auffällig geworden ist. Unklar ist bisher auch, ob es sich um ein männliches oder weibliches Tier handelt. Meist wandern jedoch die halbwüchsigen Männchen.

Die nächste Bärenpopulation befindet sich nach LfU-Angaben im italienischen Trentino, etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt. Dort leben zurzeit demnach etwa 60 Bären, mit leicht steigender Tendenz.

Titelfoto: Horst Ossinger dpa/lsw

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