Hunde, Katzen und Co. als Hochwasser-Opfer: So rührend kümmern sich die Helfer um sie

Remagen - Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal werden viele Tiere ins Tierheim gebracht.

Neben den Menschen verloren auch zahlreiche Tiere bei der Flutkatastrophe ihr Zuhause - oder im schlimmsten Fall ihr Leben. (Symbolfoto)
Neben den Menschen verloren auch zahlreiche Tiere bei der Flutkatastrophe ihr Zuhause - oder im schlimmsten Fall ihr Leben. (Symbolfoto)  © 123RF/witthaya

Dabei handele es sich zum einen um Fundtiere, die von Helfern oder Nachbarn entdeckt würden, sagte die Leiterin des zuständigen Tierheims in Remagen im Kreis Ahrweiler, Madeleine von Falkenburg. Neben Katzen und Hunden seien auch Schildkröten, Reptilien und Koi darunter.

Zum anderen wendeten sich derzeit viele Tierbesitzer an das Tierheim und den Tierschutzverein Kreis Ahrweiler, um ihre Tiere vorübergehend in Pflege zu geben.

"Viele Leute, die alles verloren haben, wollen ihre Tiere in Sicherheit geben", sagte von Falkenburg. Die Betroffenen würden derzeit von einer Wohngelegenheit zur anderen wechseln. Vor allem Katzen hielten das nicht gut aus.

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Das Tierheim gebe die Tiere dann an bekannte Pflegestellen, wo sie versorgt würden, bis die Besitzer sie wieder aufnehmen könnten. Die Heimleiterin rechnete damit, dass die Zahl dieser Anfragen weiter zunehmen wird.

Über einen eingerichteten Hilfsfonds Tierhilfe, an den gespendet werde, würden Tierbesitzer auch unterstützt - beim Kauf von Futter oder der Anschaffung von Einrichtungen.

Auch bei Tierarztkosten helfe man. Etliche Tiere seien krank, da sie im Öl geschwommen seien, sagte von Falkenburg. Ein Pferd sei verletzt in Sinzig gerettet worden, nachdem es vom Fluss mitgerissen wurde.

Viele Tiere werden infolge der Hochwasser-Katastrophe noch immer vermisst

Auch größere Tiere - wie hier Ponys aus einem Teich- und Tiergehege in Sinzig - kommen bei den Helfern in Remagen unter.
Auch größere Tiere - wie hier Ponys aus einem Teich- und Tiergehege in Sinzig - kommen bei den Helfern in Remagen unter.  © dpa/Thomas Frey

Ein Problem sei es, wenn die Tiere nicht gechipt und registriert seien - so dass sie ihrem Beisitzer nicht zugeordnet werden könnten. Man müsse daher damit rechnen, dass viele Tierschicksale ungeklärt blieben. Das gelte auch für tote Fundtiere. Jeder Fund eines Tieres solle im Tierheim Remagen gemeldet werden - um Anfragen von Suchenden zu koordinieren, sagte die Tierheimleiterin.

Denn viele Tiere werden vermisst: zwei Hunde, die auf dem Campingplatz Sahrtal in Altenahr vom Wasser mitgerissen wurden, eine Katze, die in der Flutnacht in Sinzig-Bad Bodendorf nicht mehr evakuiert werden konnte - oder zwei Katzen, die in Kreuzberg (Ahr) mit dem Haus mitgerissen wurden.

Das Hochwasser hat auch ein gemeinnützig betriebenes Teich- und Tiergehege in Sinzig nahezu vollkommen zerstört. Wie die Kassenwartin des Vereins Tier- und Naturfreunde Schwanenteich, Martina Weiland, sagte, hat die Flut das Gelände enorm verwüstet. "Es wurden alle Gebäude, Zäune und Gehege zerstört." Nur die gebaute Vogel-Voliere hielt dem Wasser stand - wurde aber dennoch massiv beschädigt.

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Fast alle der knapp 150 Tiere - darunter auch Ziegen, Schafe, Pferde, Gänse - habe man noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Sie seien derzeit auf Pflegestellen verteilt und sollten alle wieder zurückkommen, wenn das Gelände wieder aufgebaut sei, sagte Weiland.

Nur eine Katze werde weiterhin vermisst.

Titelfoto: dpa/Thomas Frey

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