Diese "Corona-Welpen" dürfen nur mit Handschuhen gestreichelt werden

Bergheim – In Corona-Zeiten boomt der illegale Handel mit Tieren. Insbesondere kleine Welpen sind sehr gefragt - werden allerdings oft genauso schnell auch wieder ausgesetzt, oder an Pflegeeinrichtungen abgegeben - das bringt viele Probleme mit sich, wie zwei Hündchen aus dem Tierheim Bergheim aktuell am eigenen Leib erfahren müssen.

Die beiden Welpen aus einem Instagram-Video des Tierheims Bergheim sind mit einem tödlichen Virus infiziert. (Fotomontage)
Die beiden Welpen aus einem Instagram-Video des Tierheims Bergheim sind mit einem tödlichen Virus infiziert. (Fotomontage)  © Montage: Instagram/Screenshot/Tierheim Bergheim

Die weiß-schwarz gefleckten Fellnasen sind noch so klein, dass sie jeweils in eine Hand der Tierheimleiterin Heike Bergmann passen. Die Pflegerin trägt einen weißen Ganzkörperanzug, Maske und Handschuhe - nur ihre Augenpartie ist unbedeckt.

Dabei handelt es sich um eine Schutzmaßnahme, ohne die sie sich nicht um die beiden verdutzt dreinblickenden Welpen kümmern könnte. Die pelzigen Tiere sind nämlich krank, sie haben Parvovirose.

Dabei handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung mit oft tödlichem Verlauf, erklären die Tierheim-Mitarbeiter in einem Instagram-Post aus dem März: "Die Hunde müssen streng isoliert untergebracht und unter absoluten Quarantänebedingungen im Vollschutz versorgt werden."

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Meist stammen die kranken Tiere von Online-Verkäufern, die nur auf Profit aus sind, und sich deshalb nicht um notwendige Impfungen scheren. Weil solche traurigen Fälle zuletzt immer weiter zugenommen haben, sind die Tierheime mehr überlastet denn je.

Zwei Welpen stehen im Tierheim-Bergheim unter Quarantäne

Das Tierheim Bergheim bittet bei Instagram um Spenden

Ein "Corona-Welpe" kostet 200 Euro pro Tag

Allein im Tierheim Bergheim sind aktuell neben den zwei genannten Welpen noch sieben weitere Tiere von dem tödlichen Virus befallen. Sie alle müssen in Quarantäne bleiben und um ihr Leben bangen.

Die Verpflegung der Jungtiere wird dabei zur echten Herausforderung. "Das ist wirklich viel Aufwand", sagt Heike Bergmann. Jeder Hund auf der Isolierstation bedeutet hohe Kosten - über 200 Euro pro Tag.

Deshalb freut sich das Tierheim, das sich hauptsächlich durch Spenden finanziert, über jeden einzelnen Euro. Mit einer Kampagne unter dem Titel "Die Corona-Opfer" hatten die Verantwortlichen um finanzielle Unterstützung gebeten - mit einigem Erfolg.

"Wir sind völlig begeistert, das hilft uns wahnsinnig", bedankt sich Bergmann im Namen aller Mitarbeiter bei den Spendern. Bis das Ziel erreicht und alle kranken Welpen wieder gesund sind, ist es jedoch noch ein langer Weg.

Titelfoto: Montage: Instagram/Screenshot/Tierheim Bergheim

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