"Disneyland für Hunde" entpuppt sich als Albtraum

Somerset (England) - Schockierende Zustände in einem "Streichelzoo" für Golden Retriever: Nach dem Tod von zwei Hunden wird der Betreiber mit einem zehnjährigen Haltungsverbot belegt.

Die Zustände, in denen die 30 Golden Retriever lebten, waren mehr als schlecht.
Die Zustände, in denen die 30 Golden Retriever lebten, waren mehr als schlecht.  © Bildmontage: Screenshot/Facebook/RSPCA

Einst galt die "The Golden Retriever Experience" als beliebte Attraktion. Besucher konnten mit Dutzenden Vierbeinern spielen, kuscheln und Fotos machen. Doch mittlerweile ist sie geschlossen, der Betreiber sitzt in Haft.

Nicolas St. James (62) betrieb gemeinsam mit seiner Tochter das sogenannte "Disneyland für Hunde". Doch nach der Aufdeckung schwerer Missstände wird er für die nächsten zehn Jahren keine Hunde mehr besitzen dürfen.

Wie die britische Tierschutzorganisation RSPCA ("Royal Society For The Prevention Of Cruelty To Animals") nach Ermittlungen bekannt gab, wurden die Hunde unter katastrophalen Zuständen gehalten: Über 20 Tiere lebten zusammen auf engstem Raum, hatten nur selten Wasser und führten einen täglichen Kampf ums Überleben.

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Die Folgen: Einige der Hunde hatten Kampfverletzungen, zwei starben an Bisswunden.

Auf Instagram und Co. war die Attraktion beliebt

Der Golden-Retriever-Streichelzoo war in Somerset sehr beliebt.
Der Golden-Retriever-Streichelzoo war in Somerset sehr beliebt.  © Bildmontage: Screenshot/thegoldenretrieverexperience

Ein Hund wurde zu Tode gebissen

Gegenüber der BBC sagte ein ehemaliger Mitarbeiter, die Arbeit auf dem Gelände sei aufgrund der "ekelhaften, unsauberen und beengten" Bedingungen schnell zu einem "schrecklichen Albtraum" geworden. Er erzählte weiter, dass einer der neueren Hunde von den anderen zu Tode gebissen wurde. "Er gehörte nicht zum Rudel, und sie haben sich offensichtlich gegen ihn gewandt."

Schließlich schlossen sich Mitarbeiter zusammen und kontaktieren das RSCPA. So wurde das Gelände im Mai 2024 geschlossen. Vor Ort wurden rund 30 Golden Retriever gerettet und in nahe gelegene Einrichtung untergebracht. Mittlerweile sind die Hunde adoptiert oder leben in Pflegefamilien.

BBC sprach auch mit einer der Besitzerin. Sie erzählte, die Fellnase habe anfangs sehr verschlossen gewirkt, wollte nicht den Raum wechseln und hat noch immer Angst vor Geräuschen oder schnellen Bewegungen.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Facebook/RSPCA, Screenshot/thegoldenretrieverexperience

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