Barrington (Illinois) - Auf der Wiese ging es noch. Doch als die völlig verfilzten Hunde gemeinsam im Zwinger bei ihren Rettern saßen, sahen sie zusammengepfercht wie ein einziges großes Fellknäuel mit zahlreichen Augen und Nasen aus. Was für ein Wahnsinn!
Die Tiere wurden Ende Oktober in Barrington, Illinois, von Beamten des "Cook County Forest Preserves Police Department" entdeckt. Insgesamt 15 Hunde liefen am Penny Road Pond, einem Teich am Rande eines Naturschutzgebietes, herum.
Während einige der Vierbeiner alleine herumstanden, kuschelten sich andere aneinander. Überrumpelt von der Situation schalteten die Beamten eine weitere Behörde ein: das "Cook County Department of Animal and Rabies Control" (ARC).
Wie und wann genau sich die Hunde am Teich eingefunden hatten, blieb den Beamten ein Rätsel. Dafür fiel es ihnen mehr als leicht, die Fellknäuel einzusammeln. Die Vierbeiner hatten nämlich so große Angst, dass sie gerne mitkamen, um sich gleich wieder aneinander zu kuscheln.
Schon ging es zur nächsten Station. Das ARC brachte die Hunde zur "South Suburban Humane Society". Dort war die Lage allerdings ähnlich angespannt.
Facebook-Posting lässt Ausmaß des Dramas erahnen
"Bei der Aufnahme war quasi jeder im Einsatz", sagte Jeremy Manthey, Marketingmanager der South Suburban Humane Society, jetzt in einem Interview mit The Dodo. "Ehrlich gesagt (…) es stank bestialisch", fügte er hinzu.
Trotzdem beschlossen die Mitarbeiter, die Fellknäuel zunächst nicht zu behandeln. Stattdessen teilten sie die armen Wesen in drei Fünfergruppen ein. Diese durften jeweils für die erste Nacht gemeinsam in einen Zwinger, um sich von den Strapazen zu erholen.
Erst am nächsten Tag machte sich das Team an die Arbeit. Zunächst schnitten sie den kleinen Hunden die Köpfe frei, damit sie wieder richtig sehen und fressen konnten. Danach sollten sie geschoren werden. Doch daraus wurde erst einmal nichts.
Die armen Vierbeiner waren viel zu ängstlich. Die Mitarbeiter gaben ihnen deshalb ein paar Tage Zeit, um Vertrauen zu fassen. Schließlich mussten sie ihre tierischen Patienten sedieren, um sie von dem Filz befreien und sie waschen zu können.
Danach sahen die Hunde wie neu aus. Später konnten einige von ihnen an ein weiteres Tierheim namens "Tiny N Tall Rescue Inc." vermittelt werden. Jetzt sollen sie sich in erster Linie bei Pflegefamilien wieder erholen, bevor sie endgültig an neue Besitzer vermittelt werden können.