Pseudo-Züchter aufgeflogen, 38 Tiere gerettet! "Das ist 'Produktion' von billigen Hunde-Welpen"
Środa Wielkopolska (Polen) - Extrem vernachlässigte Hunde, die unter schrecklichen Haltungsbedingungen vor sich hin vegetierten – das Bild, welches sich den Tierschützern bot, veranlasste sie, sofort zu handeln!

Mitarbeiter des Tierschutzvereins in Środa Wielkopolska in Polen, rund 35 Kilometer südöstlich von Poznań (deutsch: Posen) entfernt, rieben sich bei einem Einsatz in einer der örtlichen "Pseudo-Farmen" ungläubig die Augen. Was sie dort vorfanden, war erschreckend und ließ jeden Tierfreund verzweifeln.
Wie das polnische Nachrichtenportal Fakt berichtete, wurden in der Anlage 38 Hunde unterschiedlichen Alters in einem tragischen Zustand entdeckt. Einige Vierbeiner seien auch schwer krank gewesen.
Zuvor hatte der anonyme Anruf eines besorgten Welpenkäufers bei "Towarzystwo Opieki nad Zwierzętami Oddział Środa Wlkp." (TOZ, deutsch: Zweigstelle der Gesellschaft für Tierpflege Środa Wlkp.) dafür gesorgt, bei dem in der Gegend tätigen Hunde-"Züchter" einzugreifen.
"Wir haben den Hinweis von der Person bekommen, die dort einen Welpen gekauft hat. Es stellte sich heraus, dass der Hund krank und von Würmern befallen war", sagte ein TOZ-Mitarbeiter.
Der Verdacht auf mögliche Tierquälerei genügte den Freiwilligen, um sich vor Ort genauer umzusehen. Die Situation für die Tiere dort sei erschütternd gewesen.
"Krank, gebissen, bis an die Grenzen ausgebeutete Hündinnen, stinkend, voller Flöhe, von Würmern befallen", hieß es auf der Facebook-Seite von TOZ. "So sieht die 'Produktion' von billigen Welpen aus".
Eigentümer der Zuchtfarm sieht seinen Fehler nicht ein

"Der heutige Einsatz hat gezeigt, dass der Mensch zu allem fähig ist", kommentierten die Tierschützer. Dem Besitzer wurden alle Fellnasen weggenommen und anschließend in tierärztliche Obhut gegeben. Es stellte sich heraus, dass einige von ihnen auch inneren Parasitenbefall hatten, die bereits Herz und Lunge angriffen. Inzwischen sind sie in provisorischen Heimen untergebracht.
Das Schlimmste sei jedoch, dass der Eigentümer der Zuchtfarm den Grund für das Eingreifen des TOZ-Teams nicht eingesehen habe, erklärte TOZ.
Der Vorfall wurde den Strafverfolgungsbehörden gemeldet. Die Polizei ermittelt.
Weil TOZ nicht mit so einer großen Anzahl von schwächeren Wesen gerechnet hat, die nun behandelt werden müssen, bitten die Helfer um finanzielle Unterstützung zur Deckung der Kosten. Infos unter www.toz.pl, Bankverbindung auch im TOZ-Facebookpost.
Titelfoto: Towarzystwo Opieki nad Zwierzętami Oddział Środa Wlkp.