Schwerer Beißvorfall in Stuttgart: Hund verliert Bein - Das fordert PETA jetzt

Stuttgart - Ein angeleinter Hund wurde laut einer Whistleblower-Meldung von einem frei laufenden Artgenossen so schwer verletzt, dass sein Hinterbein amputiert werden musste.

Der kleine Hund verlor sein rechtes Hinterbein.
Der kleine Hund verlor sein rechtes Hinterbein.  © Bildmontage: PETA Deutschland e.V.

Dies teilte die Tierrechtsorganisation PETA am Dienstag mit. Der tragische Zwischenfall in Stuttgart zwischen zwei Hunden hat eine Debatte über die Verantwortung von Hundehaltern neu entfacht.

PETA fordert nach dem Vorfall die rasche Einführung eines verpflichtenden Hundeführerscheins in Baden-Württemberg.

Der Vorfall ereignete sich nicht zum ersten Mal: Bereits im Mai soll derselbe frei laufende Hund das Tier angegriffen und schwer verletzt haben. Beim zweiten Angriff am 23. Juli erlitt der Hund so schwere Verletzungen, dass er in Lebensgefahr schwebte und notoperiert werden musste.

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"Die eigentliche Ursache von Beißvorfällen ist in der Unwissenheit der Menschen zu suchen, nicht beim Tier", macht Björn Thun, Fachreferent bei PETA, in einer Mitteilung klar.

Viele Hundehalter hätten demnach Schwierigkeiten, das Verhalten, die Signale und die Körpersprache der Vierbeiner richtig zu interpretieren.

Die Tierrechtsorganisation PETA ist für ihre auffälligen und provokanten Aktionen bekannt.
Die Tierrechtsorganisation PETA ist für ihre auffälligen und provokanten Aktionen bekannt.  © Gerald Matzka/dpa

PETA: Jeder Hund kann gefährlich werden

Die Organisation betont, dass jeder Hund unabhängig von der Rasse gefährlich werden kann, wenn er falsch gehalten oder missverstanden werde. Ein Hundeführerschein könne genau hier ansetzen und viele solcher Situationen vermeiden.

In Niedersachsen ist der Sachkundenachweis für Hundehalter bereits seit 2013 Pflicht. Die Zahl der gemeldeten Beißvorfälle ist dort seither rückläufig. Auch Bremen und Berlin haben ähnliche Regelungen eingeführt. In Städten wie München oder Mannheim wird verantwortungsvolle Hundehaltung sogar mit Steuervergünstigungen belohnt.

Neben der Unfallvermeidung könnte ein verpflichtender Hundeführerschein noch eine weitere positive Wirkung haben. Er würde Impulskäufe erschweren. Denn jedes Jahr landen etwa 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen.

Titelfoto: Bildmontage: PETA Deutschland e.V.

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