Invasive Ameisen-Art in Darmstadt entdeckt: Folgen "können gravierend sein"
Darmstadt - Sie stammen ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum, doch begünstigt durch den Klimawandel ist die Große Drüsenameise (Tapinoma magnum) in Hessen angekommen. Die als invasiv geltende Ameisen-Art wurde in Darmstadt nachgewiesen, wie die Wissenschaftsstadt am Mittwoch mitteilte.
Alles in Kürze
- Invasive Ameisen-Art in Darmstadt entdeckt
- Große Drüsenameise stammt ursprünglich aus Mittelmeerraum
- Ameisen können Strom- und Internet-Ausfälle verursachen
- Heimische Ameisen-Arten werden durch Tapinoma magnum verdrängt
- Stadt bittet um Meldung von Sichtungen

Demnach gingen Experten "nach Hinweisen aus der Bürgerschaft" gezielt im südlichen Quartier "Lincoln-Siedlung" auf die Suche. Nördlich der Noackstraße wurden sie fündig.
Die Ameisen-Art Tapinoma magnum gilt als problematisch: Laut Darmstädter Stadtverwaltung sind die Insekten dafür bekannt, dass sie nicht nur gerne unter Bürgersteigen ihre "Superkolonien" mit beträchtlichem Ausmaß und hohen Individuen-Zahlen anlegen, sondern auch in Häusern nisten. Dort bezögen die Ameisen gerne Sicherungs- und Verteilerkästen.
"Die Folgen der Besiedlung sind dann lose Pflastersteine, Strom- und Internet-Ausfälle", hieß es weiter.
Mutmaßlich sei die Ameisen-Art zusammen mit Topfpflanzen nach Deutschland gekommen.
Stadt bittet ausdrücklich darum: "Vermutete Sichtungen" melden

Neben den drohenden Unannehmlichkeiten für Menschen stelle die Große Drüsenameise aber auch für die heimische Fauna ein großes Problem dar.
"Die Folgen für die Natur können gravierend sein. Heimische Ameisen-Arten, die wichtige Aufgaben in den Ökosystemen erfüllen, werden von Tapinoma magnum mit ihrer aggressiven Ausbreitung verdrängt", erklärte Darmstadts Umweltdezernent Michael Kolmer (Grüne).
Die komplett schwarz gefärbten Ameisen seien vor allem an ihrem massenhaften Auftreten zu erkennen. Ihre Ameisenstraßen seien mitunter "sogar mehrspurig". Auch produzierten Nester der Großen Drüsenameise aufgrund der deutlich höheren Anzahl an Individuen auch größere Aufwurfhaufen als heimische Ameisen.
Die Stadt bittet ausdrücklich darum, "vermutete Sichtungen von Tapinoma magnum mit aussagekräftigem Bildmaterial" und bei Angabe des Fundorts sowie einer Kontaktmöglichkeit per E-Mail an tapinoma@darmstadt.de zu melden.
Laut dem Umweltdezernenten will die Stadtverwaltung mit "konsequenten und koordinierten Maßnahmen" gegen die invasiven Ameisen vorgehen.
Titelfoto: Wissenschaftsstadt