Eppertshausen - Was mit einem abendlichen Alarm begann, endete in einem stundenlangen Rettungsmarathon: In einer für alle Beteiligten denkwürdigen Nacht Anfang Mai befreite die Feuerwehr Eppertshausen den einjährigen Kater "Stitch" aus einem engen Kaminschacht – doch bis zur erfolgreichen Rettung vergingen dramatische Stunden.
Der neugierige Kater hatte sich laut Angaben der Feuerwehr Eppertshausen und der Reporter von "5vision.News" am Abend des 5. Mai aus seinem Zuhause befreit, indem er das Katzennetz auf dem Balkon durchbiss. Über das Dach gelangte er schließlich zum Kamin – und stürzte in den Schacht.
Seine Besitzer, Ramona Thurm und Norman Hitzel, suchten verzweifelt nach ihm, bis der Vermieter den entscheidenden Hinweis gab: Vielleicht steckte Stitch im Kamin. Mit einer Handykamera und einer Taschenlampe spähten sie in den Schacht – und entdeckten den verschreckten Kater in mehreren Metern Tiefe.
Die Feuerwehr Eppertshausen rückte gegen 23 Uhr mit speziellem Kaminkehrerwerkzeug an. Einsatzleiter Gerd Sengewald und Tobias Franze versuchten, den Kater mit Futter und Lockversuchen herauszuholen – ohne Erfolg. Stitch blieb regungslos im Schacht. Gegen Mitternacht wurde der Einsatz vorerst abgebrochen.
Am nächsten Morgen griffen die Besitzer zu einer drastischen Maßnahme: In Absprache mit einem Schornsteinfeger bohrten sie ein Loch in den Kamin, um Stitch zu befreien. Der Plan ging auf – der Kater war gerettet, aber verletzt.
Die Tierklinik Egelsbach diagnostizierte eine gebrochene Pfote und Abschürfungen an der Nase. Tierärztin Dr. Sylke Behrend operierte Stitch und nach einigen Tagen Klinikaufenthalt durfte er wieder nach Hause.
Kater Stitch trug erhebliche Verletzungen davon: Lange Genesungszeit die Folge
Doch die Genesung wird langwierig: Zwölf Wochen Boxenruhe in einem Käfig und regelmäßige Kontrollen stehen bevor. Nichtsdestotrotz sei die Fellnase laut der Veterinärin "supergut drauf".
Lediglich die Halskrause, die er auch über eine Woche nach dem Vorfall noch tragen muss, nervt ihn durchaus. Neben der Ruhe gelte für den Kater dringlich: "Er darf das Bein benutzen, aber keinesfalls springen", so Behrend.
Auch Stitchs Frauchen konnte im Nachgang Entwarnung geben: "Es geht ihm soweit gut. Er wird wieder munterer, würde gerne spielen, was er ja leider noch lange nicht darf."
Damit sich so etwas nicht wiederholt, rüsteten die Besitzer nach: Ein stabiles Metallgitter soll den Stubentiger künftig davon abhalten, erneut auf Abenteuertour zu gehen.