Mit offizieller Genehmigung: Bedrohter Meeresriese brutal aus dem Wasser gezogen
Panama City Beach (Florida/USA) - Große Empörung im US-Bundesstaat Florida: Ein Video zeigt, wie fünf Männer einen seltenen Riesenmanta aus dem Meer ziehen und in ein kleines Becken zwingen. Der Fang des bedrohten Meeresriesen wurde vom Boot eines Reiseveranstalters gefilmt – und sorgt seither für hitzige Debatten.
Alles in Kürze
- Ein Riesenmanta wird aus dem Meer gezogen.
- Die Aktion wurde von offizieller Seite genehmigt.
- Das Tier soll nach Abu Dhabi gebracht werden.
- Mantarochen sind sehr empfindlich und vom Aussterben bedroht.
- Tierschützer sprechen von einem Skandal.

Das Video, das sich schnell verbreitete, zeigt einen "herzzerreißenden Anblick", wie es in der Beschreibung heißt: Der friedliche Riesenrochen wird gewaltsam aus seinem natürlichen Lebensraum entfernt.
Besonders schockierend: Die Aktion war von offizieller Seite genehmigt, wie das People Magazine berichtet.
Die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission (FWC) bestätigte, dass eine Sonderlizenz für den Fang vorlag – ausgestellt für "Ausstellungs- und Bildungszwecke". Normalerweise ist das Fangen von Mantarochen in Florida streng verboten.
Das erklärte Ziel der Behörden: Aufklärung über marine Artenvielfalt, doch Tierschützer sprechen von einem Skandal. Das Tier soll Tausende Kilometer entfernt nach Abu Dhabi gebracht werden – in ein künstliches Becken von SeaWorld.
Mantarochen sind sehr empfindlich und vom Aussterben bedroht

"Diese Genehmigungen sind eine Schande und eine Beleidigung für die wissenschaftliche Gemeinschaft unseres Landes und der Welt", erklärt Denis Richard von Water Planet USA, der während der Aufnahme vor Ort war, gegenüber dem People Magazine.
Er warnt: "Das Risiko, dass diese Mantarochen traumatisiert werden und dabei möglicherweise sterben, ist sehr hoch, da es sich um eine sehr empfindliche Spezies handelt."
Der Riesenmanta (Mobula birostris) ist laut IUCN Red List vom Aussterben bedroht. Zudem vermehren sich die Tiere nur alle drei bis fünf Jahre.
Hauptbedrohungen sind die kommerzielle Fischerei und der Verlust ihres Lebensraums.
SeaWorld Abu Dhabi bewirbt sich als Zentrum für Forschung, Rettung und Rehabilitation. Vielmehr steckt hinter der Fassade ein millionenschweres Unterhaltungsgeschäft – auf Kosten der Tiere.
Titelfoto: Montage: KARIM SAHIB / AFP, Screenshot/Instagram/waterplanetusa