Nutrias in Bonn zur Jagd freigegeben, Füttern wird bestraft

Bonn - Die Nutrias in der Rheinaue Bonn werden künftig bejagt. Dafür sollen sie von Jägern zunächst mit Lebendfallen geschnappt und an anderer Stelle getötet werden.

Ein Nutria auf der Wiese. In Bonn werden sie bald gejagt.
Ein Nutria auf der Wiese. In Bonn werden sie bald gejagt.  © Julian Stratenschulte/dpa

Das teilte eine Sprecherin der Stadt Bonn am Mittwoch mit.

Die Tiere breiten sich in der Rheinaue stark aus und gefährden laut Stadt das Ökosystem vor Ort. Weil die Nagetiere ursprünglich aus Südamerika kommen, gelten sie als "invasive Art".

Am Rhein haben sie keine natürlichen Feinde, erleben meist einen milden Winter und können sich ungestört fortpflanzen. "Auf kleinstem Raum leben hier etwa 60 bis 100 Tiere, mit steigender Tendenz", so die Stadtverwaltung.

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Weil Bonner die Tiere verbotenerweise füttern, geht es den Nagern weiterhin gut. So gut, dass das Gleichgewicht vor Ort ins Wanken gerät.

Die Bestände der Großen Teichmuschel sollen aufgrund der vielen Nutrias bereits rückläufig sein, einzelne Bäume sterben ab, da ihre Rinde abgenagt wurde.

Jäger sollen deshalb eingreifen. "Durch die Stadt beauftragte Jäger werden in der Rheinaue Lebendfallen aufstellen, die Tiere zeitnah abholen und andernorts töten. Selbstverständlich wird das Tierschutzgesetz und das Bundesjagdgesetz vollumfänglich berücksichtigt", so die Ankündigung.

Nutris nicht füttern, Bußgeld droht

Ob die Nutrias gebremst werden können, wird sich zeigen. Die Stadt appellierte gleichzeitig an die Bürger der Stadt Bonn, die Nager nicht zu füttern.

"Der Stadtordnungsdienst wird das Fütterungsverbot verstärkt kontrollieren. Wer Wasservögel oder Nutrias füttert, muss beim ersten Mal mit einem Verwarnungsgeld von 25 Euro rechnen, wenn kleine Mengen Futter verteilt werden."

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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