Pechschwarzes Fell, stechend rote Augen: Seltener Pink Devil lässt Tierpark-Besucher staunen
Von Lutz Brose
Eilenburg - In der TV- und Film-Popkultur gelten schwarze Tiere mit roten Augen nicht gerade als freundliche Zeitgenossen, sondern lehren den Zuschauern eher das Fürchten. Nicht aber im Tierpark Eilenburg.
Alles in Kürze
- Schwarzes Meerschweinchen mit roten Augen im Tierpark Eilenburg
- Rote Augen durch Pigmentverlust im Auge entstanden
- Phänomen des Pink Devil Meerschweinchens 1926 erstbeschrieben
- Erneutes Auftreten 2015 in einer Cuy-Zucht
- Männliches Cuy-Meerschweinchen aus privater Haltung

Hier können die Besucher nämlich seit Kurzem ein schwarzes Meerschweinchen mit knallroten Augen bestaunen.
Rote Augen werden meist mit weißen Albinos assoziiert, was in diesem Fall aber nicht zutrifft.
Dr. Antje Klinger aus Neu Jabel (Mecklenburg-Vorpommern) hat sich mit dem Phänomen des "Pink Devil Meerschweinchens" beschäftigt: Demnach erleiden die Tierchen einen isolierten Verlust von Pigment im Auge, während in den Haaren und in der Haut ganz normale pigmentgefüllte Melanosomen gebildet werden.
"Pink Devil Meerschweinchen" wurden das erste Mal 1926 von Gregory und Ibsen beschrieben, danach kamen sie in der Literatur nicht mehr vor. Erst 2015 traten die Tiere mit dem besonderen Gen in einer Cuy-Zucht erneut auf.
Wie die Eilenburger Tierpark-Leiterin Carolin Otto mitteilte, handelt es sich bei dem Cuy-Meerschweinchen um ein Männchen, das aus privater Haltung stammt.


Opposum Heidi aus dem Leipziger Zoo wurde wegen ihrer Augen schnell in die Herzen der Besucher geschlossen, in Eilenburg dürfte das beim "Pink Devil" ähnlich sein.
Titelfoto: Lutz Brose