Rettern kamen die Tränen: Etliche Tiere aus Horror-Hundepension befreit

Gießen - Es sind wahrhaft schreckliche Bilder, die sich nach einer Tier-Rettungsaktion in Mittelhessen offenbarten. Über ein Dutzend Vierbeiner wurden dort aus einer vermeintlichen Hundepension befreit. Der Tierschutzverein Gießen und Umgebung e. V. nahm sich der armen Wesen an.

Ein vollkommen verfilztes Fell war bei den meisten der 13 beschlagnahmten Hunde Standard - gleichzeitig aber auch das geringste Problem.
Ein vollkommen verfilztes Fell war bei den meisten der 13 beschlagnahmten Hunde Standard - gleichzeitig aber auch das geringste Problem.  © Montage: Facebook/Tierschutzverein Gießen und Umgebung e.V.

In einem herzzerreißenden Facebook-Post schilderten die Verantwortlichen um Tierheim-Vorsitzende Astrid Paparone, was sich wohl bereits vor einiger Zeit abgespielt haben muss. Demnach wurden die Tierfreunde durch das zuständige Veterinäramt zu der Wohnung, in der sich das Grauen abspielte, beordert.

Schon der erste Schritt in die Räumlichkeiten trieb den Pflegern die Tränen in die Augen. Das aber nicht nur aufgrund der schreckenerregenden Zustände, die dort herrschten. "Die Luft war so stark durch Ammoniak getränkt, dass es unseren Mitarbeitern die Tränen in die Augen trieb", hieß es in dem Social-Media-Beitrag weiter.

Die Urheberin des Schreckens war dabei keine Unbekannte für das Gießener Tierheim. Die Frau, die die Tiere regelrecht hortete, betrieb eine vermeintliche Tierpension, die aber nie offiziell gemeldet wurde. Die Besitzer, die ihre Tiere dort in Obhut gaben, hatten wohl nie Zutritt zur Wohnung bekommen.

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Die Tiere selbst sollen in viel zu kleinen Verschlägen und voller Kot und Urin überlagerten Zimmern vor sich hin gehaust haben. Und auch um die Gesundheit vieler Tiere war es alles andere als gut bestellt. Verfilztes, viel zu langes und teilweise mit Kot verklebtes Fell bildete dabei nur die Spitze des Grauen-Eisberges.

Darüber hinaus litten mehrere Katzen an schmerzhaften Ohrentzündungen und auch um die Zähne vieler Hunde war es alles andere als gut bestellt. Zu allem Überfluss zeigten sich viele Fellnasen angesichts der wohl seit Längerem andauernden Zustände als äußerst unkooperativ während der Rettungsaktion.

Hunde und Katzen aus angeblicher Hundepension gerettet: Hündin Ariel braucht dringend Amputation

Während schließlich alle Hunde, die ein Herrchen oder Frauchen hatten, wieder in deren Obhut gegeben werden konnten, mussten 17 Tiere - 13 Hunde, drei Katzen und eine Schildkröte - zunächst beschlagnahmt und wenig später in die Obhut des Gießener Tierheims übergeben werden.

Mittlerweile seien die Tiere nahezu alle wieder sehr menschenbezogen und zur Weitervermittlung bereit. Lediglich Hündin Ariel müsse sich zuvor tragischerweise einer Beinamputation unterziehen.

Die Tiere sollen zeitnah einzeln vorgestellt werden. Für die Deckung sämtlicher Behandlungskosten bittet das Tierheim um Spenden.

Titelfoto: Montage: Facebook/Tierschutzverein Gießen und Umgebung e.V.

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