Robbenbaby schleppt sich die Straße entlang und macht vor Spielhalle und Dönerladen halt

Hemsby (England) - Ein Kegelrobbenwelpe wurde von lokalen Tierschützern in England gerettet. Zuvor war das Jungtier vor einer Spielhalle und einem Dönerladen in Hemsby in der englischen Grafschaft Norfolk gesichtet worden.

An der Küste von Norfolk verlor ein Robbenbaby offenbar die Orientierung und wanderte durch die Stadt Hemsby. (Symbolbild)
An der Küste von Norfolk verlor ein Robbenbaby offenbar die Orientierung und wanderte durch die Stadt Hemsby. (Symbolbild)  © 123rf.com/bystudio

Am vergangenen Freitagabend bekam die Meeres- und Wildtierrettung in Great Yarmouth gegen 23 Uhr Fotos der Robbe zugeschickt, die vor einem Kebab-Imbiss in Hemsby lag, Hunderte Meter vom Strand entfernt, berichtete The Guardian.

Dan Goldsmith (38), Vorsitzender des Tier-Rettungszentrums, und sein Team machten sich sofort auf den Weg, um das Robbenbaby zu suchen.

"Nachdem wir die Gegend eine Weile abgesucht hatten, fanden wir schließlich die Robbe, die auf einem Weg an einer Spielhalle namens 'Mirage' entlang schlurfte", sagte Goldsmith. "Der Welpe muss nach einem Unterschlupf gesucht haben, verlor aber die Orientierung und wanderte weiter ins Landesinnere."

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Der 38-Jährige bestätigte, dass der junge Meeressäuger bei guter Gesundheit war. Er und ein weiterer Tierfreund luden das verloren gegangene Junge auf eine Trage und brachten es zum Strand zurück.

Solche Sichtungen von Robben im Landesinneren seien aufgrund des Anstiegs der Robbenpopulationen im Vereinigten Königreich in den vergangenen Jahren häufiger geworden, erklärte Goldsmith.

Die Kegelrobbenpopulation im Land sei zu Beginn des 20. Jahrhunderts dramatisch auf nur noch 500 Tiere zurückgegangen. Heute werden sie auf 120.000 geschätzt.

Nur gucken, nicht anfassen!

Goldsmith fügte hinzu: "Ich erinnere mich, dass wir vor 20 Jahren kaum Anrufe wegen Robben bekamen, vielleicht zwei pro Woche. Heute bekomme ich zu Spitzenzeiten 15 bis 20 pro Tag."

Der Experte warnte davor, sich ausgebüxten Robbenbabys zu nähern, stattdessen solle besser die Wildtierrettung oder eine andere Tierschutz-Organisation informiert werden.

"Sie können sehr freundlich aussehen, aber das sind sie nicht, sie sind wirklich ziemlich feindselige Wesen", sagte Goldsmith.

Titelfoto: 123rf.com/bystudio

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