Robbenbaby wird von Mutter getrennt und kämpft ums Überleben, dann naht die Rettung

Kings Lynn - Das Robbenbaby Beanz ist gerade einmal wenige Wochen alt und hat bereits jetzt einen der wohl härtesten Kämpfe überhaupt hinter sich: nämlich den ums nackte Überleben! 

Seehunde sind sehr gute Schwimmer. Sie können bis zu 200 Meter tief und 30 Minuten lang tauchen. (Symbolbild).
Seehunde sind sehr gute Schwimmer. Sie können bis zu 200 Meter tief und 30 Minuten lang tauchen. (Symbolbild).  © Ingo Wagner dpa/lno

Das Jungtier wurde im Alter von gerade einmal zwei Wochen von seiner Mutter getrennt. Normalerweise ist es das sichere Todesurteil für ein Robbenbaby.

Schwach und unterernährt wurde Beanz am Strand von The Wash in der Nordsee im Osten Englands gefunden. Gerade einmal 7,85 Kilo wog das kleine Häufchen Elend. Normalerweise bringen die Jungtiere in diesem Alter bereits bis zu stolze zwölf Kilo auf die Waage - ein gewaltiger Unterschied!

Nachdem man Beanz fand, brachten die Helfer den jungen Seehund sofort zum East Winch Wildlife Centre nach Kings Lynn, im britischen Norfolk, einer Hilfseinrichtung für wildlebende Tiere.

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Alison Charles, die Managerin der Einrichtung, ist überglücklich, dass Beanz, wie sie ihn schließlich vor Ort tauften, den Weg zu ihnen gefunden hat.

Es hätte durchaus anders ausgehen können, die Zeit war nicht auf Beanz' Seite. "Er hat Glück, dass er gefunden wurde. Wir gehen davon aus, dass er von seiner Mutter getrennt wurde. Ohne ihre Milch wäre er umgekommen", sagte sie gegenüber "Metro".

"Er hat so viel Gewicht verloren, sah aus wie ein Sack voller Knochen", so die Frau weiter und gab ihr versprechen ab, sich so lange um das Tier zu kümmern, bis es wieder vollständig genesen und rehabilitiert ist.

Erst Handzucht, dann freie Wildbahn

Erst dann wird Beanz wieder in die freie Wildbahn gelassen. Bis dahin ist Handzucht angesagt, dazu zählt auch das Füttern mit Fläschchen. Beanz sei nach ihrer Aussage "unser erster Seehundwelpe in dieser Saison".

Und was bekommt so ein Seehundwelpe überhaupt so alles an Nahrung serviert? "Er wird derzeit mit einer Diät aus verflüssigtem Hering gefüttert. Wir bezeichnen das gerne als 'Fischsuppe'", so Charles.

Neben dem Robbenbaby sind derzeit noch ganze 300 andere wilde und hilfsbedürftige Tiere in der Einrichtung. Dass Beanz allerdings die einzige Robbe bleiben wird dieses Jahr, davon ist wohl eher nicht auszugehen.

"In den letzten Jahren haben wir eine hohe Anzahl kranker und verletzter Robben aufgenommen. Somit erwarten wird für dieses Jahr eine ähnliche Zahl", so Charles.

Titelfoto: Screenshot/Twitter Metro

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