Schlechte Nachrichten für die "Zorro"- Maus: Dieses Tier ist vielleicht bald ausgestorben

Bayreuth - Drei Jahre lang haben Naturschützer nach dem Gartenschläfer gesucht, einem der seltensten Säugetiere in Bayern.

Kleinere Bestände des Gartenschläfers gibt es noch im Steinwald, im Bayerischen Wald und im Landkreis Miltenberg in Unterfranken.
Kleinere Bestände des Gartenschläfers gibt es noch im Steinwald, im Bayerischen Wald und im Landkreis Miltenberg in Unterfranken.  © Jiri Bodahl/BUND/dpa

Das Ergebnis ist ernüchternd: "Unsere Befürchtungen haben sich leider bestätigt. Der Gartenschläfer konnte in vielen seiner früheren Verbreitungsgebiete nicht mehr gefunden werden und könnte schon in wenigen Jahren ganz aus Bayern verschwunden sein", teilte Richard Mergner, Chef des Bund Naturschutz in Bayern (BN) am Freitag mit.

Die Tierart, die wegen ihrer auffälligen Färbung im Augenbereich auch die Schlafmaus mit der "Zorro-Maske" genannt wird, findet sich demnach vor allem noch im Frankenwald und in den Hochlagen des Fichtelgebirges.

Kleinere Bestände gibt es noch im Steinwald, im Bayerischen Wald und im Landkreis Miltenberg in Unterfranken.

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Insgesamt wurden bei dem Projekt 244 Gartenschläfermeldungen in Bayern gesammelt, darunter 162 eindeutige oder von Experten bestätigte Hinweise.

Durch Proben von Haaren und Kot in Nistkästen konnten Infos über Ernährung und mögliche Krankheiten gesammelt werden.

Projekt kann kaum mehr Gartenschläfer in Bayern feststellen

Nun erhoffen sich die Experten klare Anhaltspunkte dazu, was man zum Schutz der Tiere tun kann. "Die vielen Daten sind wie Puzzleteile, aus denen wir jetzt ein Bild über den Gartenschläfer zusammensetzen können.

Wir erwarten Erkenntnisse, wie seine Lebensräume aussehen, was er frisst, wie er sich verhält und was Todesursachen sind. Damit ermitteln wir auch, was ihm so sehr schadet und was es braucht, damit er auch in Bayern langfristig überleben kann", sagte Uwe Friedel, Artenschutzreferent beim BN.

Die Suche nach dem Gartenschläfer in Bayern war Teil eines vom Bundesumweltministerium geförderten Artenschutzprojekts in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg-Gesellschaft.

Auch der Bayerische Naturschutzfonds war beteiligt.

Titelfoto: Jiri Bodahl/BUND/dpa

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