Darum ist diese weiße Fellnase ein absolutes Wunder

Niederhausen - Weiße Rentiere sind extrem selten: Umso größer ist die Freude auf einer Alm im Nahetal - denn dort ist erneut ein weißes Rentier geboren worden. Das Kleine ist ein Weibchen und heißt Nala. 

Weltweit sind weniger als drei Prozent aller Rentiere weiß - so wie Nala.
Weltweit sind weniger als drei Prozent aller Rentiere weiß - so wie Nala.  © Rentieralm/dpa

"Es ist ein absolutes Wunder. Damit hätten wir nie gerechnet", sagt Sonja Persch-Jost, Inhaberin der Rentieralm in Niederhausen (Landkreis Bad Kreuznach), der Deutschen Presse-Agentur. Im Mai 2018 war der weiße Mika zur Welt gekommen. "Es kann doch nicht noch mal ein weißes Rentier geben, das ist doch irre", erklärt Persch-Jost. Weltweit seien weniger als drei Prozent aller Rentiere weiß.

Die kleine Nala mit ihren hellblauen Augen ist vor einer Woche geboren worden. Sie sei topfit und schon eifrig auf dem rund 20.000 Quadratmeter großen Gelände unterwegs. "Sie ist ein weißer Blitz", sagt Persch-Jost.

Nala wächst nun mit zwölf Artgenossen auf. Eines Tages wird sie um die 90 Kilo schwer sein und ein prächtiges Geweih - mit weißem Bast - tragen. Rentiere sind die einzige Hirsch-Art, bei der auch die Weibchen ein Geweih tragen.

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Bisher hatte Mutter Mari, die auch weiß ist, vor Mika und Nala nur braunen Nachwuchs bekommen.

Ursache für das weiße Fell ist eine Genmutation, die Leuzismus - vom griechischen Wort "weiß" - genannt wird und selten vorkommt. Es sei "eine gute Laune der Natur" und habe mit Albino nichts zu tun, sagt Persch-Jost.

Eine finnische Studie belegt die Seltenheit von komplett weißen Rentieren. Jean J. Lauvergne und Mauri Nieminen untersuchten 188 Rentiere in Lappland und fanden heraus, dass lediglich vier Prozent davon "vollweiß" waren. In den skandinavischen Ländern gehören weiße Rentiere nach Aussage von Persch-Jost zu "Glückstieren".

Weltweit sind weniger als drei Prozent aller Rentiere weiß

Das weiße Rentierbaby Nala liegt vor seiner Mutter auf Stroh in einem Stall der Rentieralm.
Das weiße Rentierbaby Nala liegt vor seiner Mutter auf Stroh in einem Stall der Rentieralm.  © Rentieralm/dpa

Die 44-Jährige betreibt die Rentieralm mit ihrem Mann Stefan Persch. Die beiden nennen sich selbst "rentierverrückt". Alles begann im Sommer 2012, als sie die ersten Tiere von einem Züchter in den Niederlanden kauften. Mehrmals am Tag schauen sie an der Alm auf einer Anhöhe am Rande des 500-Einwohner-Ortes vorbei. 

"Das sind die tollsten und besten Tiere der Welt", sagt Persch-Jost, die auch Rentierwanderungen für Interessierte anbietet. Weitere Neuigkeiten kündigen sich auf der Alm an: "Wir erwarten bald noch zweimal Nachwuchs." Zudem arbeite man weiter an den Planungen für ein "Haus vom Weihnachtsmann", das in 2021 nahe des Rentierstalls an den Start gehen soll. 

Auch eine Almhütte werde entstehen, zu besonderen Anlässen sollen Kutschen mit Rentieren ausfahren. "Es wird ein ganz besonderer Ort zum Träumen", sagt Persch-Jost.

Titelfoto: Rentieralm/dpa

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