Falsche Hilfe: Fuchsbaby findet grausames Ende in Eimer

München - Ein Fuchswelpe kam in München ums Leben, weil er nicht die richtige Hilfe bekommen hat.

In einem geschlossenen Eimer musste das Fuchsbaby 18 Stunden lang ausharren - und starb schließlich.
In einem geschlossenen Eimer musste das Fuchsbaby 18 Stunden lang ausharren - und starb schließlich.  © Tierschutzverein München e.V.

Der Tierschutzverein München teilte am Mittwoch das traurige Schicksal des Tierbabys.

Spaziergänger hatten ihn eines Morgens regungslos im Gras sitzend gefunden. Doch statt das offensichtlich hilflose Wesen mitzunehmen und eine fachkundige Stelle für Wildtiere wie Feuerwehr, Polizei oder Jäger zu benachrichtigen, ließen sie ihn vor Ort zurück.

Stattdessen schrieben sie gegen 10 Uhr eine E-Mail an den Tierschutzverein. Da das Postfach nicht regelmäßig kontrolliert wird, wurde diese erst gegen 13 Uhr entdeckt. Darin war ein Foto und eine irreführende Ortsbeschreibung zum Fuchs, so der Verein.

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Sofort machten sich die Tierschutzinspektoren auf den Weg. Sie suchten über eine Stunde vergeblich nach dem Tier. Da die Passanten leider keine Telefonnummer hinterlassen hatten, konnten sie nur ebenfalls per E-Mail kontaktiert werden.

Erst am folgenden Morgen gab es eine Antwort: Eine Nachbarin hätte den Fuchs mitgenommen. Wie sich dann herausstelle, war das Tierbaby dort nicht in Obhut gekommen, sondern in einen Eimer gesperrt worden.

Dieser war im Freien neben einer Mülltonne abgestellt worden. Die Tierschützer konnten im Eimer dann nur noch die Leiche des kleinen Fuchses finden. "Das Baby war in dem Behälter 18 Stunden lang zurückgelassen worden", so der Tierschutzverein.

Wildtier in Not: So verhältst Du Dich richtig

Die Münchner Feuerwehr ist oft für Wildtiere unterwegs. Wie hier Mitte Mai bei der Rettung einer Schlange aus einem Garten.
Die Münchner Feuerwehr ist oft für Wildtiere unterwegs. Wie hier Mitte Mai bei der Rettung einer Schlange aus einem Garten.  © Berufsfeuerwehr München

"Wir machen diese Geschichte öffentlich, damit kein weiteres Tier diese Qualen erleiden muss", so die Tierschützer. Bürger sind nicht dazu verpflichtet, Wildtieren zu helfen.

"Sobald man sich in die Natur einmischt, ist man verantwortlich. Die Betreuungsverantwortung schreibt vor, dass das Tier dann seinen Bedürfnissen entsprechend ernährt und artgemäß untergebracht werden muss", betont der Tierschutz. In diesem Fall hätte das zuständige Amt telefonisch informiert werden sollen.

Wer ein Wildtier in Not entdeckt, sollte bestenfalls vor Ort warten, bis professionelle Hilfe eintrifft. Ansonsten sollte die Stelle gut markiert werden und die Koordinaten weitergegeben werden.

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Wer in München ein Tier in Not entdeckt und selbst nicht helfen kann, benachrichtigt die Tierschutzinspektoren unter Tel. 089/921000-14. Auch der Verein "Tierrettung e.V." kann unter dem Notruftelefon 01805 84 3773 helfen.

Wer keine Tierschützer erreicht, findet bei der Münchner Feuerwehr oder der Polizei die richtigen Ansprechpartner für den Umgang mit Wildtieren.

Titelfoto: Tierschutzverein München e.V.

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