Tierretter päppelten Wolf "Bubla" wieder auf: Jetzt ist er in Sachsen auf Brautschau!

Bad Gottleuba/Kraslice - "Bubla" (15 Monate) ist wahrscheinlich der bekannteste Wolf Tschechiens. Pilzsammler fanden ihn Ende September letzten Jahres bei Horní Blatná (Karlsbader Bezirk) - etwa zehn Kilometer von Johanngeorgenstadt entfernt - schwer verletzt am Straßenrand. Gefühlt die ganze Nation nahm Anteil an seiner Genesung. Monatelang galt Bubla als verschollen. Jetzt tauchte er in Bad Gottleuba auf.

Wolf Bubla auf Brautschau in Sachsen.
Wolf Bubla auf Brautschau in Sachsen.  © Gerd Eiselt/Mendel-Universität Brünn

Wahrscheinlich hatte ein Auto ihn damals angefahren. Mitarbeiter der Tierrettungsstation Drosera in Kraslice holten das verletzte Tier vom Fundort ab.

Schnell war klar, dass nur eine Operation Bubla retten konnte. Das Schicksal des damals etwa fünf Monate alten Wolfsjungen, der eine Gehirnerschütterung, einen Unterkieferbruch und eine gebrochene Hüfte hatte, rührte das ganze Land: Rund 100.000 Euro Spenden kamen in kurzer Zeit zusammen.

Bubla wurde operiert, anschließend in der Tierrettungsstation hochgepäppelt und im Januar im Erzgebirge wieder auf freien Fuß gesetzt. Sein GPS-Halsband ging bald verloren.

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Hin und wieder wurde er auf böhmischer Seite noch von einer Fotofalle eingefangen. Doch seit ein paar Monaten gab es keine Nachrichten mehr von Bubla.

Im Januar wurde Bubla nach vier Monaten in der Tierrettungsstation Drosera wieder auf freien Fuß gesetzt.
Im Januar wurde Bubla nach vier Monaten in der Tierrettungsstation Drosera wieder auf freien Fuß gesetzt.  © ZS Drosera
Bubla hatte schwere Verletzungen, nachdem er im Herbst 2022 von einem Auto angefahren worden war.
Bubla hatte schwere Verletzungen, nachdem er im Herbst 2022 von einem Auto angefahren worden war.  © ZS Drosera

Tierische Entdeckung auf sächsischer Seite

Nach der OP wurde Bubla mehrere Monate lang in der Tierrettungsstation aufgepäppelt. Tierfreunde haben Bubla fürsorglich in wärmende Rettungsdecke gehüllt.
Nach der OP wurde Bubla mehrere Monate lang in der Tierrettungsstation aufgepäppelt. Tierfreunde haben Bubla fürsorglich in wärmende Rettungsdecke gehüllt.  © Bildmontage: ZS Drosera (2)

Bis der Fotograf Gerd Eiselt Bubla jetzt in Bad Gottleuba mit seiner Kamera einfing, rund 100 Kilometer von dort entfernt, wo er ausgesetzt worden war.

"Er ist in guter Verfassung und hat sein Mutterrudel eindeutig verlassen", bestätigt Martin Dula von der Mendel-Universität in Brünn.

"Wir freuen uns sehr, dass er noch lebt", so Vladimir Tomas Smolik von der Tierrettungsstation Drosera.

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Denn es war durchaus nicht sicher, dass der junge Wolf sich in der freien Natur noch zurechtfinden würde. Hinzu kam erschwerend der Winter.

"Es ist ein kleines Wunder", so der Tierretter, der weiß, warum Bubla bis nach Sachsen zog: "Er sucht eine Frau."

Titelfoto: Bildmontage: Gerd Eiselt/Mendel-Universität Brünn, ZS Drosera

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