Bergheim – Ausgesetzte Tiere sind in Tierheimen keine Seltenheit mehr - zum Leidwesen der Mitarbeiter und insbesondere der Tiere. Was jetzt aber im Bergheimer Tierheim bei Köln geschah, verschlug den Pflegern die Sprache.

Eine Maus im Honigglas - es könnte der Beginn einer Kindergeschichte sein. Das Posting des Tierheims ist allerdings alles andere als märchenhaft.

Für das Tierasyl bei Köln gehören zurückgelassene Tiere zum Tagesgeschäft. Doch beim Kleinsten aller Vierbeiner staunten die Pfleger nicht schlecht: Eine winzige, weiße Maus wurde vor kurzem in einem ausgewaschenen Honigglas in einem Treppenhaus ausgesetzt.

Kleine Luftlöcher waren in den Plastikdeckel gestochen worden, um der Maus Sauerstoff zuführen zu können. Das schien es jedoch bereits gewesen zu sein. Weshalb der kleine Nager plötzlich nicht mehr gewollt war, konnte sich das Tierheim nicht erklären. Und auch wie lange das Fellknäuel in seiner unwürdigen Behausung ausgeharrt hatte, wusste das Tierheim ebenfalls nicht.

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Transportboxen, Kartons oder zu allem Überfluss auch mal eine Plastiktüte: Die Mitarbeiter haben in ihrer Karriere einiges gesehen.

Doch: "Die Besitzer von Jolly Joker setzten jetzt mit ihrem Behältnis neue Maßstäbe", schreiben die Pfleger.

Glücklicherweise wurde die kleine Maus gefunden und dem Tierheim übergeben, wo sie seither artgerecht in frischem Streu gehalten wird und sich vor neugierigen Blicken in ausgehöhlten Ästen verstecken kann.

Doch nicht nur das Tierheim zeigte sich entsetzt. Auch etliche Tierfans echauffierten sich über die einstigen Besitzer des Tierchens und teilten ihre eigenen, ganz persönlichen Geschichten.

"Hab mal bei einem Tierarzt ein Praktikum gemacht. Morgens haben wir einen alten, kranken Kanari in einer Plastiktüte vor der Praxistür gefunden", erinnert sich eine Followerin.

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"Wie kann man nur so grausam zu so liebevollen Lebewesen sein?", fragte sich eine weitere Tierliebhaberin fassungslos.

Ob Jolly Joker bald in ein neues, würdevolles Heim mit großem Käfig ziehen kann, ließ das Tierheim offen.