Tödliche Drahtfallen: Seltene Sumatra-Tiger laufen hinein und verenden kläglich

Aceh (Indonesien) - Auf der indonesischen Insel Sumatra wurden drei vom Aussterben bedrohte Tiger tot aufgefunden.

Polizisten sperren den Fundort der getöteten Sumatra-Tiger ab.
Polizisten sperren den Fundort der getöteten Sumatra-Tiger ab.  © East Aceh Police/East Aceh Police/AP/dpa

Wie Guardian berichtet, geschah die Tragödie in der Region East Aceh in der Nähe einer Palmöl-Plantage.

Zwei weibliche und ein männlicher Sumatra-Tiger waren in Drahtfallen gelaufen, die eigentlich für Wildschweine bestimmt sind. Die drei Raubtiere verbluteten elendig und wurden später tot aufgefunden.

Sumatra-Tiger sind die am stärksten gefährdete Tigerart der Welt. Sie wurden bereits 2008 von der International Union for Conservation of Nature als vom Aussterben bedroht eingestuft. Es existieren nur noch weniger als 400 Exemplare in freier Wildbahn.

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Vor allem Wilderei sowie der Verlust ihres natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung des Menschen hat die Zahl in den letzten Jahrzehnten sehr stark dezimiert.

Die Öffentlichkeit zeigte sich empört. Die Plantagenbesitzer wurden ein weiteres Mal aufgefordert, das Aufstellen von Fallen in Waldgebieten einzustellen, in denen wilde Tiere wie Tiger, Nashörner, Elefanten und Orang-Utans leben.

Vor allem die Art und Weise, wie wilde Tiere in Indonesien immer wieder kläglich verenden, sorgt für Betroffenheit: So war bei einem der weiblichen Tiger fast der Kopf abgetrennt. Zudem steckte ein Bein noch in der Schlinge fest, als das tote Tier gefunden wurde.

Im November letzten Jahres starb ein Elefantenbaby, nachdem es die Hälfte seines Rüssels durch eine von Wilderern aufgestellte Falle verloren hatte.

Indonesien will stärker gegen Tötung von Wildtieren vorgehen

Indonesien hat inzwischen mit dem Gesetz zur Erhaltung natürlicher Ressourcen und Ökosysteme reagiert, welches das vorsätzliche Töten geschützter Tiere illegal macht. Davon erhofft man sich in Zukunft weniger solcher grausamen Fälle.

Wilderer können mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 100 Millionen Rupiah (etwa 6500 Euro) rechnen.

Titelfoto: East Aceh Police/East Aceh Police/AP/dpa

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