Tödliches Dilemma: Bauern sterben durch Elefanten-Angriffe, doch die Tiere stehen unter Schutz
Simbabwe - Ein einziger Elefant verbraucht bis zu 200 Liter Wasser pro Tag und etwa 400 Kilogramm Baumblätter und Baumrinde. Für die ohnehin schon verarmten Bauern im afrikanischen Simbabwe stellt dies eine große Belastung dar.
Immer wieder kommt es im früheren Rhodesien zu tödlichen Konflikten zwischen Bauern und Elefanten, denn die vorhandenen Ressourcen sind knapp und der Klimawandel tut sein Übriges zum Umweltproblem.
Allein im Hwange-Nationalpark, dem größten Naturschutzgebiet des Landes mit einer Fläche von 14.600 km², leben laut offiziellen Behördenangaben rund 55.000 Dickhäuter - obwohl die angegebene Kapazität bei nur 15.000 liegt.
Allein in diesem Jahr wurden laut BBC bereits 46 Menschen durch Elefanten getötet. 2023 könnte es noch mehr Opfer geben.
Um den Unterhalt der Nationalparks zu finanzieren, verkaufte Simbabwe bereits 2021 Rechte zum Abschuss von bis zu 500 Elefanten an Jäger.
Das Land sah keinen anderen Ausweg mehr, da die Einnahmen aus dem Tourismus durch die Corona-Pandemie drastisch gesunken waren.
Doch wie sollen Bauern und Elefanten in Zukunft geschützt werden? Simbabwe hat vorgeschlagen, einzelne Bestimmungen, die den Handel mit Rohelfenbein und Elefantenleder einschränken, zu lockern.
Mehrere afrikanische Staaten lehnen dies jedoch ab, da seit 1989 das allgemeine Verbot des weltweiten Elfenbeinhandels besteht.
Bereits 1997 und 2008 wurde das Verbot einmalig gelockert, damit Botswana, Namibia und Simbabwe Elfenbein nach Japan und China verkaufen durften. Tier- und Naturschützer bemängelten jedoch, dass dies zu einem Anstieg der Wilderei geführt habe.
Simbabwes ungelöstes Elefanten-Problem wird daher bis auf Weiteres bestehen bleiben.
Titelfoto: Charmaine Noronha/AP/dpa