Trauer im Wildpark Hanau: Der nächste Tundrawolf ist tot

Hanau - Im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie ist Aslan, einer der verbliebenen beiden Tundrawölfe, gestorben. Viele Besucher der früheren Wolfsheulnächte hatten Aslan als stimmgewaltigen Heuler kennengelernt.

Wildpark-Biologin Marion Ebel mit den beiden Tundrawölfen Aslan (l.) und Monja.
Wildpark-Biologin Marion Ebel mit den beiden Tundrawölfen Aslan (l.) und Monja.  © Michael Bauer/dpa

"Aslan konnte es meist kaum abwarten, ins gemeinsame Chorheulen einzusetzen, um im Chorgesang seinem kleinen Rudel den Zusammenhalt zu versichern", sagte am heutigen Montag Wildpark-Biologin Marion Ebel.

Sie hatte Aslan und seine beiden Geschwister Inuq und Monja vor fast 13 Jahren mit der Flasche großgezogen.

Nach Inuqs Tod im September 2023 sei Aslan stets an Monjas Seite gewesen und habe trotz seiner eher zurückhaltenden Art in die Chefrolle hineingefunden.

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"Leider war er gesundheitlich aber schon angeschlagen, sodass Monja ihm oft ihre Ablehnung zeigte. Das war hart mitanzusehen – aber Wildtiere haben ihre eigene Dynamik", erklärte Ebel.

Bereits Ende vergangenen Jahres wurde die Wolfsheulnächte eingestellt

Seit dem Tod Aslans in der vergangenen Woche trauere Monja aber sehr. Wie es mit der Wölfin und dem Gehege weitergehen wird, ist derzeit noch offen. Es sei aber kaum noch möglich, Monja in ihrem hohen Alter mit anderen Wölfen zu vergesellschaften, sagte Ebel.

Monja (r.) ist die letzte der Tundrawölfe. Wie es mit ihr jetzt weitergeht, ist noch nicht klar.
Monja (r.) ist die letzte der Tundrawölfe. Wie es mit ihr jetzt weitergeht, ist noch nicht klar.  © Michael Bauer/dpa

Die Wolfsheulnächte vor Publikum – die viele Jahre lang eine feste Institution und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt waren – wurden Ende vergangenen Jahres eingestellt.

Alle Versuche, Aslan und Monja zum gemeinschaftlichen Heulen zu bringen, waren an der Wölfin gescheitert. Der langjährige Rudelführer Inuq war im vergangenen September gestorben.

Titelfoto: Michael Bauer/dpa

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