Tote Ziegen im Schwarzwald: Wolf war der Übeltäter
Von Martin Oversohl
Karlsbad - Für die Risse von bis zu fünf Ziegen Mitte Oktober im Nordschwarzwald war nach genetischen Untersuchungen ein Wolf verantwortlich.
                                                                                                            
    
            Vier Kadaver wurden damals in Karlsbad (Kreis Karlsruhe) gefunden; fünf Tiere galten zunächst als vermisst, vier von ihnen tauchten später wieder auf.
Die Untersuchung von Abstrichproben am Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik habe nun einen Wolf nachgewiesen, teilte das zuständige Umweltministerium in Stuttgart mit.
Der verantwortliche Wolf habe den sogenannten Haplotyp HW22, eine Art genetischer Marker. Tiere mit diesem Haplotyp stammen aus der Alpenpopulation oder der italienischen Population.
Unklar ist laut Ministerium bislang, welcher Wolf für die Risse verantwortlich ist. "Die Untersuchung von Proben ist in diesem Fall noch nicht abgeschlossen, sodass das Individuum gegebenenfalls noch ermittelt werden kann", hieß es.
Vier sesshafte Wölfe im Südwesten
Im Nordschwarzwald leben derzeit zwei männliche Wölfe: Der eine mit der Bezeichnung GW852m streift im Territorium Enztal umher, der andere Wolf mit der Bezeichnung GW2672m im Territorium Hornisgrinde. Beide besitzen andere Halotypen.
Wie die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg im Mai berichtete, gab es zuletzt Nachweise für vier sesshafte Wölfe im Land.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa
