Löwenbabys aus der Ukraine gerettet: Wo sie jetzt sind

Minnesota (USA) - Vier Löwenjungen haben ein neues Zuhause im US-Bundesstaat Minnesota gefunden, nachdem sie die Kriegshölle in der Ukraine live miterleben mussten.

Die Löwenjungen Prada, Taras, Stefania und Lesya sind der Kriegshölle entkommen und können nun sorglos aufwachsen.
Die Löwenjungen Prada, Taras, Stefania und Lesya sind der Kriegshölle entkommen und können nun sorglos aufwachsen.  © Bildmontage/Screenshot: Wildcat Sanctuary/facebook

Wie The Dodo berichtete, waren die vier Welpen nicht einmal ein Jahr alt, als sie aus der Ukraine gerettet wurden. Sie entstammten ursprünglich dem osteuropäischen Tierhandel.

Die verletzlichen Jungtiere wurden zunächst in ein ukrainisches Rehabilitationszentrum gebracht, wo sie die nötige Erstpflege erhielten. Durch die unsicheren Bedingungen nach Kriegsausbruch hatten die Löwenbabys diese bitter nötig.

"Die Jungen waren von lautem Beschuss umgeben", sagte Tammy Thies, Geschäftsführerin von The Wildcat Sanctuary (TWS), gegenüber The Dodo, "Die Rettungsgruppen hatten oft keinen Strom, aber sie waren alle bemüht, diese Jungen in Sicherheit zu bringen."

Ukraine-Krieg: Hat Russland Zug mit westlichen Waffen in der Ukraine bombardiert?
Ukraine Ukraine-Krieg: Hat Russland Zug mit westlichen Waffen in der Ukraine bombardiert?

Thies erklärte sich bereit, den vier jungen Löwen ein neues Zuhause zu bieten. "Unser Team hat Erfahrung mit internationalen Umsiedlungen von Großkatzen", sagte die Leiterin des TWS, "allerdings nicht während solcher Konflikte."

Von Kiew aus ging es nach Polen, wo die Welpen zunächst einen Monat in Quarantäne verbringen mussten. "Diese Reise war eine 14-stündige Fahrt plus über acht Stunden Wartezeit am Grenzübergang", sagte Thies.

Ungewissheit bis zur letzten Sekunde

Welpe Stefania tollt, gefolgt von ihrer großen Schwester Prada, durch den Schnee im Wildcat Sanctuary in Minnesota.
Welpe Stefania tollt, gefolgt von ihrer großen Schwester Prada, durch den Schnee im Wildcat Sanctuary in Minnesota.  © Screenshot: Wildcat Sanctuary/facebook

Währenddessen arbeiteten die Tierschützer die nötige Bürokratie zur Umsiedlung der Wildtier-Babys ab. "So viele Details mussten perfekt aufeinander abgestimmt sein, damit dies dennoch möglich ist", sagte Thies.

Erst als Thies und ihr Team auf dem zehnstündigen Flug von Warschau in die USA saßen, konnten sie aufatmen.

"Wir wussten nicht, dass die Rettung stattfinden würde, bis wir endlich in Warschau im Flugzeug saßen, das in die USA flog."

Ukraine-Krieg: Polen bestellt nach Luftraumverletzung russischen Botschafter ein
Ukraine Ukraine-Krieg: Polen bestellt nach Luftraumverletzung russischen Botschafter ein

Nach der Ankunft in Chicago folgte noch eine siebenstündige Fahrt zum Wildcat Sanctuary in Minnesota. Laut der Tierschutzorganisation hätten die vier Löwenjungen die Reise besser verkraftet, als zunächst angenommen. Sie hätten auch sofort den Innen- und Außenbereich ihres neuen Zuhauses erkundet. Und das trotz vollkommen neuer Umgebung!

Laut dem Wildcat Sanctuary würden die vier Löwenbabys wohl den Rest ihres Lebens in Gefangenschaft leben müssen. Die Auswilderung von Wildtieren, welche bereits in Gefangenschaft geboren worden sind und teilweise traumatische Erlebnisse durchmachen mussten, ist oft kaum möglich.

"Es kostet uns 10.000 US-Dollar pro Jahr, um für eine Großkatze zu bezahlen, also ist es eine teure Verpflichtung", sagte Thies im Interview mit The Dodo, "aber eine, die es wert ist, sie in einer sicheren Umgebung wild im Herzen leben zu sehen."

Man kann also davon ausgehen, dass sich die jungen Löwen bei dem hingebungsvollen Team des TWS in guten Händen befinden!

Titelfoto: Bildmontage/Screenshot: Wildcat Sanctuary/facebook

Mehr zum Thema Ukraine: