Mutmaßlicher Nord-Stream-Drahtzieher an Deutschland ausgeliefert

Von Christoph Sator

Karlsruhe - Nach mehr als drei Monaten Untersuchungshaft hat Italien den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Gasleitungen 2022 in der Ostsee an Deutschland ausgeliefert.

In Lubmin sollte das Nord-Stream-Gas ankommen. Daraus wurde nichts.
In Lubmin sollte das Nord-Stream-Gas ankommen. Daraus wurde nichts.  © Stefan Sauer/dpa

Der 49 Jahre alte Ukrainer wurde der deutschen Polizei übergeben, wie aus Justizkreisen verlautete. Er wird in Kürze in Karlsruhe erwartet, wo die Bundesanwaltschaft ihren Sitz hat. Die Anschläge hatten vor drei Jahren weltweit Schlagzeilen gemacht.

Der Ukrainer Serhij K. verbrachte die meiste Zeit seiner Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Ferrara im Norden Italiens.

Mit Beschwerden vor der italienischen Justiz versuchte er mehrfach, seine Auslieferung zu verhindern. Zwischenzeitlich war er auch im Hungerstreik. Vergangene Woche gab Italiens oberstes Gericht jedoch die endgültige Erlaubnis.

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Der Verdächtige wurde mit einem Hubschrauber in Begleitung deutscher Beamter nach Deutschland gebracht.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft soll er an diesem Freitag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe vorgeführt werden, der ihm voraussichtlich den Haftbefehl eröffnen wird. Dem Ukrainer soll dann auch in Deutschland der Prozess gemacht werden. Im Gespräch ist Hamburg.

Titelfoto: Stefan Sauer/dpa

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