Perfide Taktik! Russland schickt "Wegwerf-Soldaten" in den Tod

London (Großbritannien) - Offenbar pumpt Russland seine Soldaten mit Drogen voll, bevor sie in die Schlacht gegen die Ukraine geschickt werden. Ein Militärexperte erklärte, dass diese Praxis in der Kriegsführung üblich sei.
Russische Rekruten steigen im September 2022 auf einem Bahnhof in der russischen Region Wolgograd in einen Zug, um für Putins Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen - ob sie wollen oder nicht.
Russische Rekruten steigen im September 2022 auf einem Bahnhof in der russischen Region Wolgograd in einen Zug, um für Putins Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen - ob sie wollen oder nicht.  © Uncredited/AP/dpa

Einem Bericht des Royal United Services Institute (RUSI), dem führenden Think Tank für Verteidigung und Sicherheit im Vereinigten Königreich zufolge, sei Russland dazu übergegangen, seine Soldaten auch unter Drogeneinfluss in den Krieg gegen die Ukraine zu schicken.

Die chemischen Mittel sollen demnach vor allem bei schlecht ausgebildeten Zivilisten und Sträflingen die Hemmungen senken und sicherstellen, dass sie im anhaltenden Feldzug gegen das Nachbarland weiterkämpfen.

In dem Bericht wurden ukrainische Militärangehörige zitiert, die erklärten, dass die russischen Soldaten, denen sie begegnen, oft "unter dem Einfluss von Amphetaminen oder anderen Betäubungsmitteln" zu stehen schienen.

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Weiter heißt es, dass die Männer Russlands "Wegwerfinfanterie" seien. Diese bestehe hauptsächlich aus Wehrpflichtigen der von Russland annektierten Regionen Luhansk und Donezk sowie von der Wagner-Gruppe eingezogenen Gefangenen und mobilisierten Wehrpflichtigen, berichtet Business Insider.

Diese "Einwegtruppen" würden in kleinen Gruppen zu Gefechten gegen die ukrainischen Verteidiger geschickt. Ihr Tod werde dabei in Kauf genommen.

Bei der Obduktion wurden chemische Substanzen festgestellt

Nicht nur in der Ukraine trauern die Hinterbliebenen: Die Mutter eines russischen Soldaten, der in der Ukraine getötet wurde, weint neben einem Baum, der zum Gedenken an ihren Sohn in der Allee der Helden in Sewastopol auf der Krim gepflanzt wurde.
Nicht nur in der Ukraine trauern die Hinterbliebenen: Die Mutter eines russischen Soldaten, der in der Ukraine getötet wurde, weint neben einem Baum, der zum Gedenken an ihren Sohn in der Allee der Helden in Sewastopol auf der Krim gepflanzt wurde.  © Uncredited/AP/dpa

Bei der Obduktion gefallener russischer Soldaten wurde laut RUSI festgestellt, dass viele von ihnen Substanzen höchstwahrscheinlich in flüssiger Form einnehmen.

In einem weiteren Bericht vom Business Insider sagte der Militärexperte und pensionierte Generalmajor der australischen Armee, Mick Ryan, er habe die Taktik, Truppen unter Drogeneinfluss vorzuschicken, während seiner Einsatzzeit miterlebt.

Das sei zwar eine "düstere Strategie auf dem Schlachtfeld, aber keine ungewöhnliche". Das "kommt in der Militärgeschichte eigentlich ziemlich häufig vor", sagte Ryan.

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Ein Blick in die Geschichte bestätigt das: Während des Ersten Weltkrieges bekamen etwa britische Truppen Heroinspritzen. Im Zweiten Weltkrieg pumpten die Nazis ihre Männer mit Meth voll, um deren Aufmerksamkeit auf dem Schlachtfeld zu schärfen.

Und das US-Militär verteilte während des Vietnamkrieges leistungssteigernde Medikamente, starke Schmerzmittel und "Aufmunterungspillen", sprich Speed, an die Soldaten.

Skrupellose Militärstrategen: Kremlchef Wladimir Putin (70, l) und Russlands Verteidigungsminister, Sergei Schoigu (68), setzen russische Soldaten als Kanonenfutter auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ein.
Skrupellose Militärstrategen: Kremlchef Wladimir Putin (70, l) und Russlands Verteidigungsminister, Sergei Schoigu (68), setzen russische Soldaten als Kanonenfutter auf dem Schlachtfeld in der Ukraine ein.  © Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Das Bild eines russischen Soldaten mit der Aufschrift "Wir verteidigen das Vaterland" hängt in St. Petersburg. Nach Berichten über russische Kriegsverbrechen in der Ukraine hat Moskau inzwischen die Strafen wegen einer "Verunglimpfung" der eigenen Kämpfer deutlich verschärft.
Das Bild eines russischen Soldaten mit der Aufschrift "Wir verteidigen das Vaterland" hängt in St. Petersburg. Nach Berichten über russische Kriegsverbrechen in der Ukraine hat Moskau inzwischen die Strafen wegen einer "Verunglimpfung" der eigenen Kämpfer deutlich verschärft.  © Dmitri Lovetsky/AP/dpa
Februar 2023, an einem ungenannten Ort in der von Russland kontrollierten Region Donezk in der Ostukraine: Eine Frau tröstet einen russischen Soldaten, als er einen Brief liest, den Schulkinder als Geste der Unterstützung geschrieben haben.
Februar 2023, an einem ungenannten Ort in der von Russland kontrollierten Region Donezk in der Ostukraine: Eine Frau tröstet einen russischen Soldaten, als er einen Brief liest, den Schulkinder als Geste der Unterstützung geschrieben haben.  © Alexei Alexandrov/AP/dpa

Auch starker Alkoholkonsum bei russischen Soldaten weit verbreitet

Außer dem Drogenkonsum während des Krieges hat Russland ein weiteres Problem: Bereits im April teilte der britische Geheimdienst Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass russische Soldaten in der Ukraine an den Folgen von Alkoholismus sterben, berichtete CNN.

Zudem würden russische Kommandeure über hohe Mengen an Schmerzmitteln verfügen und diese an ihre Truppen verteilen, damit diese weiterkämpfen - auch, wenn sich das nicht lohnt.

Titelfoto: Uncredited/AP/dpa

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