Folter, sexuelle Gewalt, Mord: So viele Kinder werden im Ukraine-Krieg täglich verletzt und getötet!

Berlin - Im Ukraine-Krieg werden einem Bericht zufolge täglich etwa vier Kinder verletzt oder getötet - die tatsächliche Zahl dürfte aber noch drastisch höher liegen.

Der Verlust von Angehörigen oder Fluchterfahrungen seien laut Bericht weitere Belastungen, die Kinder aushalten müssen.
Der Verlust von Angehörigen oder Fluchterfahrungen seien laut Bericht weitere Belastungen, die Kinder aushalten müssen.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

"Für Kinder ist dieser mittlerweile einjährige Krieg eine Katastrophe", sagte Inger Ashing, Vorsitzende von Save the Children, am heutigen Montag bei der Vorstellung des entsprechenden Berichts.

Demnach häufen sich die Meldungen von schlimmsten Gewaltverbrechen gegen Kinder, darunter Folter, sexuelle Gewalt und Ermordungen. Darüber hinaus werden viele Fälle nie gemeldet.

Seit Kriegsbeginn habe sich jedes Kind in der Ukraine durchschnittlich 920 Stunden und damit länger als einen Monat in Bunkern aufgehalten, teilte die Organisation mit. In den Regionen nahe der Front sei die Situation noch dramatischer.

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"Im Untergrund eingeschlossen zu sein ist eine schreckliche Erfahrung, die Kinder nie vergessen werden", sagte Ashing. Viele Kinder führten ein Leben in permanenter Angst.

Vor diesem Hintergrund fordert die Organisation, Zivilisten und zivile Gebäude wie Schulen, Wohnhäuser und Krankenhäuser bei den Kämpfen zu verschonen. Wer gegen die Menschenrechte oder das humanitäre Völkerrecht verstoße, müsse zur Rechenschaft gezogen werden.

Psychologische Betreuung und schnelle Wiedereinschulungen sind wichtig

Wichtig sei, dass Kinder psychologisch betreut würden und schnell wieder in die Schule könnten. Vielerorts sei aktuell lediglich Online-Unterricht möglich. Allerdings besitze nicht einmal jedes dritte Kind ein eigenes mobiles Endgerät.

Seit Kriegsbeginn seien erwiesenermaßen mehr als 18.600 Zivilisten verletzt oder getötet worden, berichtete Save the Children unter Berufung auf verifizierte Zahlen der Vereinten Nationen. Wahrscheinlich sei, dass die tatsächlichen Zahlen auch hier noch viel höher lägen.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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