Tiere leiden im Ukraine-Krieg: Mussten in diesem Tierheim 500 Vierbeiner qualvoll sterben?

Von Anke Brod

Borodyanka (Ukraine) - Seit dem 24. Februar wütet in der Ukraine Putins gnadenloser Krieg. Neben unermesslichem Leid für die Bürger fordert die sinnlose Zerstörung von Städten und Dörfern auch zahlreiche Tieropfer. So könnte es im Tierheim des Ortes Borodyanka (Verwaltungsbezirk Kiew) für 450 Hunde und 50 Katzen inzwischen zu spät zu sein. Sie wurden in Käfigen zurückgelassen und sind vermutlich qualvoll verdurstet.

Hunderte Hunde und Dutzende Katzen sollen im Tierheim Borodyanka zurückgelassen worden sein – vermutlich sind viele von ihnen mittlerweile tot.
Hunderte Hunde und Dutzende Katzen sollen im Tierheim Borodyanka zurückgelassen worden sein – vermutlich sind viele von ihnen mittlerweile tot.  © Screenshot/Ukraine Animal Rescue Information/Елена Твердовская

Über soziale Netzwerke berichten Tierretter, dass die betroffenen Vierbeiner seit nunmehr gut 14 Tagen wegen russischer Belagerung im Umfeld unversorgt dort eingesperrt seien. Das Personal musste das Heim wegen massiver Militärangriffe seinerzeit offenbar überstürzt verlassen.

Weshalb die Tiere nicht wenigstens freigelassen wurden, ist nicht bekannt. In den Kommentarspalten bei Facebook mehren sich indes entsprechende Vorwürfe.

Seit Bekanntwerden der brenzligen Situation versuchen örtliche und internationale Tierschützer mit aller Kraft die Einrichtung anzusteuern. Dies ist wegen russischer Militärpräsenz bislang allerdings wohl schon weit im Vorfeld vergeblich.

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"Kein Durchkommen möglich", heißt es besorgt aus aktiven Tierschutzkreisen.

Die britische Hilfsorganisation "Breaking The Chains" etwa traut laut ihrer Einsatzdokumentation auf Facebook auch einem neuen grünen Fluchtkorridor nicht.

Die Fotos der Hunde sollen kurz vor dem russischen Angriff auf die Ortschaft entstanden sein.
Die Fotos der Hunde sollen kurz vor dem russischen Angriff auf die Ortschaft entstanden sein.  © Screenshot/Ukraine Animal Rescue Information/Елена Твердовская

Tiere können ohne Wasser maximal fünf Tage überleben

In dem Video informiert ein Helfer aber auch, dass kein Tier mehr als fünf Tage ohne Wasser überleben könne. Er befürchtet, dass die betroffenen Hunde und Katzen in dem Tierheim inzwischen leider verstorben sein könnten, sollten sich vor Ort nicht russische Soldaten der eingesperrten Vierbeiner angenommen haben.

Das eigene Leben könne man bei allem Engagement und Tierliebe in der aktuellen gefährlichen Situation nicht aufs Spiel setzen, warb der Mann um Verständnis.

Titelfoto: Screenshot/Ukraine Animal Rescue Information/Елена Твердовская

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