Ukraine-Krieg: Rheinmetall liefert Granaten an die Ukraine für 142 Millionen Euro

Ukraine - Russische Artillerie hat sich am Wochenende auf das südukrainische Cherson eingeschossen. Der ukrainische Präsident Selenskyj (45) spricht von "Terroranschlägen".

Präsident Selenskyj (45) nennt die jüngsten Attacken auf Cherson angesichts ihres Ausmaßes "reine Terroranschläge"
Präsident Selenskyj (45) nennt die jüngsten Attacken auf Cherson angesichts ihres Ausmaßes "reine Terroranschläge"  © Efrem Lukatsky/AP

Bei einer Serie von russischen Artillerieüberfällen auf die südukrainische Stadt Cherson sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.

Weitere sieben Bewohner wurden nach offiziellen Angaben vom Sonntag schwer verletzt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die russischen Angriffe auf Cherson als "reine Terroranschläge".

"Insgesamt gab es allein an diesem Tag mehr als 20 russische Angriffe in der Region Cherson", sagte Selenskyj am gestrigen Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache.

Ukraine-Krieg: Reformplan von EU gebilligt, Ukraine winken 50 Milliarden Euro
Ukraine Ukraine-Krieg: Reformplan von EU gebilligt, Ukraine winken 50 Milliarden Euro

"Brutale Schläge, in der ganzen Stadt - Häuser, Straßen, Krankenhäuser."

Sämtliche wichtigen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr auch weiter in diesem fortlaufend aktualisierten Artikel.

4. Dezember, 19.50 Uhr: Putin plant Reise nach Saudi-Arabien und Emirate

Der russische Präsident Wladimir Putin (71) will nach Moskauer Medienberichten noch in dieser Woche Saudi-Arabien besuchen.

Dort seien Gespräche mit Kronprinz Mohammed (64) geplant, sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow dem Telegram-Kanal Shot am Montag. Vorher stehe ein Arbeitsbesuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Programm. Genaue Daten nannte Uschakow nicht.

Putin sei zuletzt 2019 in Saudi-Arabien und den Emiraten gewesen, schrieb die staatliche Agentur Tass. Wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine sind die Auslandskontakte des Kremlchefs beschränkt.

4. Dezember, 16.45 Uhr: Ukraine erwartet neue massive russische Raketenschläge auf Stromnetz

Nach einer längeren Pause rechnet die Ukraine täglich mit neuen massiven russischen Raketenschlägen gegen die Energieversorgung des Landes.

"Wenn sie diese Schläge noch nicht begonnen haben, dann können diese an jedem Tag beginnen", sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat in einem am Montag von der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina veröffentlichten Interview. Die russische Rüstungsindustrie habe die Produktion von Raketen und Kampfdrohnen hochgefahren.

Etwa 870 Raketen unterschiedlichen Typs soll Moskau nach Angaben Ihnats derzeit zur Verfügung haben. Jedoch verfüge das russische Militär nicht mehr über die Mittel wie im vorigen Jahr. Im September des Vorjahres seien es noch 1600 Marschflugkörper gewesen.

4. Dezember, 12.30 Uhr: Rheinmetall liefert Granaten an die Ukraine für 142 Millionen Euro

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Großauftrag für die Lieferung von Artilleriemunition an die Ukraine im Wert von 142 Millionen Euro erhalten. Der Auftrag umfasst eine fünfstellige Stückzahl Artilleriegranaten des Kalibers 155 Millimeter.

Auftraggeber sei ein NATO-Partnerstaat, teilte das Unternehmen am heutigen Montag in Düsseldorf mit. Diesem Land sei es erklärtes Anliegen, "den Verteidigungskampf der Ukraine wirksam und dauerhaft zu unterstützen".

"Die Nachfrage nach Artilleriemunition ist aktuell sehr hoch", schrieb das Unternehmen weiter. Dies gelte für den akuten Bedarf der Ukraine und das Auffüllen der "weitgehend leeren" Munitionsdepots in Deutschland und anderen NATO- und EU-Staaten.

Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Großauftrag für die Lieferung von Artilleriemunition an die Ukraine im Wert von 142 Millionen Euro erhalten.
Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Großauftrag für die Lieferung von Artilleriemunition an die Ukraine im Wert von 142 Millionen Euro erhalten.  © Christophe Gateau/dpa

4. Dezember, 12.20 Uhr: London: Schätzungsweise 70.000 Russen in Ukraine getötet

Beim Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach britischen Schätzungen bisher etwa 70.000 Russen getötet worden. Dabei handele es sich um 50.000 reguläre Soldaten sowie 20.000 Mitglieder der Privatarmee Wagner, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.

Die Zahl der Verwundeten zwischen dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 und Ende November 2023 wird in London auf 180.000 bis 240.000 Soldaten und 40.000 Wagner-Kämpfer geschätzt.

"Dies ergibt eine geschätzte Spanne von insgesamt 290.000 bis 350.000 Opfern unter russischen Kombattanten. Der Mittelwert der Schätzung liegt bei insgesamt 320.000 russischen Opfern", hieß es weiter.

4. Dezember, 12.08: Russland meldet Tod eines Generals

Die russischen Behörden haben offiziell den Tod eines weiteren russischen Armeegenerals in der Ukraine bestätigt.

"Im Kampfeinsatz im Gebiet der militärischen Spezialoperation ist der stellvertretende Kommandeur des 14. Armeekorps der Nordmeerflotte, Generalmajor Wladimir Sawadski, gefallen", teilte der Gouverneur der Region Woronesch, Alexander Gussew, am heutigen Montag auf seinem Telegram-Kanal mit.

Über den Tod des ranghohen Offiziers hatten in der vergangenen Woche bereits ukrainische Medien berichtet. Sawadski wurde demnach 45 Jahre alt. Vor der Traueranzeige für Sawadski hatte das russische Militär den Tod von insgesamt sechs Generälen in der Ukraine bestätigt.

4. Dezember, 9.05 Uhr: Mehr als 20 russische Drohnenagriffe in der Nacht

In der Nacht zum Montag ist die Ukraine eigenen Angaben zufolge mit 23 russischen Kampfdrohnen und einer Rakete beschossen worden.

Von den Drohnen, die die Russen von der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus gestartet hätten, seien 18 erfolgreich abgewehrt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Auch die Rakete sei abgeschossen worden.

Über mögliche Opfer und Schäden war zunächst nichts bekannt. Insgesamt war die Luftverteidigung demnach in der Nacht in neun verschiedenen Regionen des Landes aktiv.

4. Dezember, 6.40 Uhr: Selenskyj verurteilt Angriff auf Cherson

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat die jüngsten russischen Angriffe auf die südukrainische Stadt Cherson als "reine Terroranschläge" verurteilt.

Bei den Artillerieangriffen auf Cherson wurden nach offizieller Darstellung mindestens zwei Menschen getötet und sieben weitere schwer verletzt.

Kampfhandlungen seien auch von anderen Frontabschnitten gemeldet worden. "An Dutzenden von Orten entlang der gesamten Frontlinie wird weiterhin heftig gekämpft", sagte Selenskyj. "Am schwierigsten sind die Gebiete Marijinka, Awdijiwka und Bachmut."

3. Dezember, 19.55 Uhr: Mehrere Tote bei russischem Angriff auf Cherson

Bei einem russischen Artillerieüberfall auf die südukrainische Stadt Cherson sind am Sonntag mindestens zwei Menschen getötet worden.

Sieben weitere Bewohner eines getroffenen und schwer beschädigten Mehrfamilienhauses seien schwer verletzt worden, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf den Militärverwalter Roman Mrotschko. Der Angriff auf die Stadtmitte habe zwei Krankenhäusern gegolten, an denen lediglich leichte Schäden registriert wurden. Die Berichte konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Gebäude der Stadt Cherson wurden erneut durch russische Artillerie angegriffen. (Archivbild)
Gebäude der Stadt Cherson wurden erneut durch russische Artillerie angegriffen. (Archivbild)  © Mstyslav Chernov/AP/dpa

3. Dezember, 16.30 Uhr: Estlands Regierungschefin Kallas fordert Tribunal für Angriffskriege

Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas (46) hat ein internationales Tribunal zur Bestrafung der Verantwortlichen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gefordert.

"Für Kriegsverbrechen gibt es den Internationalen Strafgerichtshof, der diese Taten verfolgt. Aber für das Verbrechen des Angriffskrieges muss es auch ein Tribunal geben", sagte Kallas am Sonntag in Hamburg bei der Entgegennahme des Marion-Dönhoff-Preises für internationale Verständigung und Versöhnung.

Der Angriffskrieg sei "die Mutter aller Verbrechen". Die verantwortlichen Spitzenpolitiker müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

3. Dezember, 12.14 Uhr: Klitschko wirft Selenskyj Fehler vor und wirbt für Ehrlichkeit

Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko (52) hat dem ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj (45), ungewöhnlich deutlich "Fehler" vorgeworfen.

"Die Leute fragen sich, wieso wir auf diesen Krieg nicht besser vorbereitet waren. Wieso Selenskyj bis zum Schluss verneinte, dass es dazu kommen werde", sagte Klitschko dem schweizerischen Nachrichtenportal 20 Minuten. "Es gab zu viele Informationen, die sich mit der Realität nicht deckten", sagt der Ex-Boxweltmeister, der um mehr Ehrlichkeit warb mit Blick auf die wahre Lage der Ukraine in ihrem Kampf gegen Russlands Angriffskrieg. "Selenskyj zahlt für die Fehler, die er gemacht hat."

"Selbstverständlich können wir euphorisch unser Volk und unsere Partner anlügen. Aber das kann man nicht ewig machen", sagte er weiter und stellte sich auch demonstrativ auf die Seite des ukrainischen Oberkommandierenden der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, der zur Verärgerung Selenskyjs unlängst von einer Pattsituation in dem Krieg gesprochen hatte.

Die Ukraine sei in einer Sackgasse, hatte Saluschnyj erklärt. "Er hat die Wahrheit gesagt", sagte Klitschko.

Vitali Klitschko (52), Oberbürgermeister der Stadt Kiew, warnteangesichts des seit fast zwei Jahren andauernden Krieges vor politischen Spielen in dem um seine Unabhängigkeit kämpfenden Land. Es dürfe keine Grabenkämpfe geben "in einem Land, das in seiner Existenz wackelt".
Vitali Klitschko (52), Oberbürgermeister der Stadt Kiew, warnteangesichts des seit fast zwei Jahren andauernden Krieges vor politischen Spielen in dem um seine Unabhängigkeit kämpfenden Land. Es dürfe keine Grabenkämpfe geben "in einem Land, das in seiner Existenz wackelt".  © Hendrik Schmidt/dpa

3. Dezember, 7.48 Uhr: Wintereinbruch beeinträchtigt Kämpfe auf beiden Seiten

Die Gefechte im Süden und Osten der Ukraine gehen weiter.

Der Wintereinbruch hat jedoch die Dynamik der Kämpfe auf beiden Seiten stark beeinträchtigt.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP

Mehr zum Thema Ukraine: