Ukraine-Krieg: Eine Million russische Soldaten getötet oder verletzt

Ukraine - Russland hat seine Luftangriffe auf Städte und militärische Ziele in der Ukraine drastisch verstärkt. Die verheerenden Folgen sind klar zu sehen.

Nach einem russischen Raketen- und Drohnenangriff steigen Feuer und Rauch über beschädigten Gebäuden in Kiew auf.
Nach einem russischen Raketen- und Drohnenangriff steigen Feuer und Rauch über beschädigten Gebäuden in Kiew auf.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Zu Wochenbeginn war gar der seit Kriegsbeginn umfangreichste russische Drohnenangriff gemeldet worden: Laut ukrainischen Angaben wurden 479 Kampfdrohnen des Typs Shahed und deren Attrappen eingesetzt - sowie 4 Hyperschallraketen des Typs Kinschal, 14 verschiedene Marschflugkörper und 2 Luft-Boden-Raketen des Typs Ch-31.

Nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) sind die verstärkten Attacken keine Reaktion auf den Coup zu Monatsbeginn, als den Ukrainern ein aufsehenerregender Schlag gegen die strategische Bomberflotte Russlands gelang. Der Trend sei stetig und zeuge vielmehr davon, dass Russland nicht an Frieden interessiert sei.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

12. Juni, 12.42 Uhr: Eine Million russische Soldaten getötet oder verletzt

Russland hat nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs seit Beginn seines Angriffskrieges mehr als eine Million Soldaten verloren.

Insgesamt seien 1.000.340 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte die Militärführung in Kiew mit. Die Millionenmarke wurde demnach überschritten, als innerhalb von 24 Stunden 1140 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien.

Gräber russischer Soldaten, die in der Ukraine getötet wurden, auf einem Friedhof in der russischen Region Wolgograd. (Archivfoto)
Gräber russischer Soldaten, die in der Ukraine getötet wurden, auf einem Friedhof in der russischen Region Wolgograd. (Archivfoto)  © Uncredited/AP/dpa

12. Juni, 11.17 Uhr: SPD-Chef Klingbeil gegen Kehrtwende in der Ukraine-Politik

SPD-Chef Lars Klingbeil (47) distanziert sich vom Grundsatzpapier mehrerer SPD-Politiker, die eine Neuausrichtung der Verteidigungspolitik und Gespräche mit Russland fordern.

Zu mehreren Aussagen aus dem "Manifest" habe er explizit eine andere Meinung, sagte der Vizekanzler nach Angaben der SPD in einer Live-Unterhaltung mit Kevin Kühnert auf Instagram. "Wir brauchen keine Kehrtwende, was die Unterstützung der Ukraine angeht."

12. Juni, 10.18 Uhr: Verletzte nach neuen russischen Drohnenschlägen

Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine sind in der grenznahem Stadt Charkiw mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden.

Militärgouverneur Oleh Synjehubow sprach am Morgen von 15 Verletzten, darunter vier Kinder. Die gesamte Region Charkiw sei mit Dutzenden Drohnen und auch mit Gleitbomben angegriffen worden. "Zivile Infrastruktur wurde beschädigt und zerstört", sagte er. Allein in Charkiw seien unter anderem elf Wohnblocks, zahlreiche Autos und zwei Schulen beschädigt worden.

12. Juni, 6.13 Uhr: Pistorius in Kiew - es geht um mehr Militärhilfe

Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) ist zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen.

Der SPD-Politiker will sich über die Lage in der Ukraine informieren und mit Vertretern der Regierung über weitere Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land sprechen.

Vor seiner Reise hatte er erklärt: "Wir setzen alles daran, die Ukraine so zu unterstützen, dass sie sich verteidigen kann und in eine Position kommt, in der Russland zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist."

Boris Pistorius (65, SPD), Bundesminister der Verteidigung, kommt auf dem Flughafen Lublin (Polen) für die Weiterreise in die ukrainische Hauptstadt Kiew an.
Boris Pistorius (65, SPD), Bundesminister der Verteidigung, kommt auf dem Flughafen Lublin (Polen) für die Weiterreise in die ukrainische Hauptstadt Kiew an.  © Kay Nietfeld/dpa

11. Juni, 22.30 Uhr: Selenskyj warnt bei Kürzung der Ukraine-Hilfe durch USA vor "Welle der Risiken" für Europa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat vor massiven Auswirkungen für sein Land gewarnt, falls die USA die Unterstützung für sein Land kürzen oder ganz einstellen sollten.

"Wenn sie wirklich die Hilfe kürzen, werden wir das spüren. Das wird die Ukraine spüren, aber auch andere Staaten. Das ist eine Welle der Risiken für andere Staaten, für alle Staaten und vor allem für Europa", sagte Selenskyj in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit Bild, Welt und weiteren Medien des Axel-Springer-Verlags.

11. Juni, 21.21 Uhr: Kreml will laut Selenskyj Korridor bis nach Rumänien erobern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Russland vorgeworfen, weitreichendere Eroberungspläne zu verfolgen, als offiziell bekannt.

"Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien", sagte Selenskyj bei einem Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa. Russland strebe danach, in der Region Chaos zu säen, um Europa insgesamt zu schwächen.

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte Rustam Minnekajew, ein ranghoher General in Moskau, die Kontrolle über den Süden der Ukraine und den Landweg zu der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zu den Kriegszielen erklärt. Offiziell hatte sich der Kreml dazu allerdings nicht bekannt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) macht Russland neue Vorwürfe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) macht Russland neue Vorwürfe.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

11. Juni, 19.03 Uhr: Merz geht von Konsens in EU zu neuen Russland-Sanktionen aus

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) geht trotz Widerstands aus der Slowakei von einem Konsens in der EU über neue Sanktionen gegen Russland aus.

Der CDU-Politiker sagte in Berlin nach einem Treffen mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47), er sei und bleibe zuversichtlich, dass es auch mit dem 18. Sanktionspakt einen Konsens in der Europäischen Union gebe. Der Ausschuss der Ständigen Vertreter werde das Thema nächste Woche zum ersten Mal auf der Tagesordnung haben. "Gegebenenfalls müssen wir dann noch mal im Europäischen Rat darüber sprechen, aber vielleicht gibt es bereits in der nächsten Woche dazu eine Übereinkunft."

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) am Mittwoch in Berlin.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) am Mittwoch in Berlin.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

11. Juni, 15.27 Uhr: Pistorius hält Genossen Spiegel vor: Manifest zu Russland "ist Realitätsverweigerung"

Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) hat Forderungen prominenter Politiker aus seiner SPD nach einer Kehrtwende in der Russland-Politik scharf zurückgewiesen.

"Dieses Papier ist Realitätsverweigerung. Es missbraucht den Wunsch der Menschen in unserem Land nach Ende des furchtbaren Krieges in der Ukraine. Nach Frieden", sagte Pistorius der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Pistorius machte dabei deutlich, dass er den Wunsch nach Frieden teile. Russlands Präsident Wladimir Putin aber schlage Angebote aus der Ukraine nach einem bedingungslosen Waffenstillstand in den Wind. "Verhandlungen bricht er ab. Und wenn er sie führt, bombardiert er gleichzeitig mit noch größerer Härte und Brutalität die Städte in der Ukraine", sagte er.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) ist nicht begeistert von dem Manifest einiger SPD-Kollegen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) ist nicht begeistert von dem Manifest einiger SPD-Kollegen.  © Katharina Kausche/dpa

11. Juni, 12.22 Uhr: Moskau übergibt über 1000 Soldatenleichen

Nach tagelangem Streit um die Rückgabe der Überreste im Krieg getöteter ukrainischer Soldaten hat Kiew nun aus Russland die ersten Leichen zurückerhalten.

1.212 Leichname seien zurückgegeben worden, teilte der Stab für Kriegsgefangenenbelange in Kiew mit. Die Soldaten seien bei Kämpfen in der westrussischen Grenzregion Kursk und den ukrainischen Gebieten Charkiw, Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson getötet worden, hieß es.

Das Foto zeigt einen offenen Kühlwagen, der die Leichen ukrainischer Soldaten zur Überführung in ein Austauschgebiet in der Nähe von Nowaja Guta (Belarus) transportiert.
Das Foto zeigt einen offenen Kühlwagen, der die Leichen ukrainischer Soldaten zur Überführung in ein Austauschgebiet in der Nähe von Nowaja Guta (Belarus) transportiert.  © ---/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

11. Juni, 9.34 Uhr: Russland-Handel verliert für Deutschland massiv an Bedeutung

Russland verliert als Lieferant von Waren für die deutsche Wirtschaft weiter stark an Bedeutung.

Wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine und der deshalb verhängten Sanktionen brachen die Einfuhren aus der Russischen Föderation im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 um 94,6 Prozent auf einen Wert von 1,8 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Vor dem Kriegsbeginn und den bisher 17 Sanktionspaketen der EU gegen Russland beliefen sich die Importe von dort im Jahr 2021 noch auf 33,1 Milliarden Euro.

Titelfoto: Uncredited/AP/dpa

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