Ukraine-Krieg: Deutsche Rüstungskonzerne profitieren besonders stark von Aufrüstung

Ukraine - Zum ersten Mal gibt es – angestoßen von US-Präsident Donald Trump (79) – von westlicher Seite angeführte Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine unter Beteiligung Russlands. Können sie endlich zu Frieden führen?

Ein ukrainischer T-72 Panzer in der Region Saporischschja.  © Photo by ANDRIY ANDRIYENKO / 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces / AFP

In den USA arbeiteten mehrere ukrainische und amerikanische Unterhändler am Sonntag an offenen Fragen eines möglichen Friedensplans.

US-Außenminister Marco Rubio (54) sprach anschließend von "weiteren Fortschritten", betonte aber auch, es bleibe noch viel zu tun. Trump gab sich optimistisch und sagte: "Ich denke, es gibt eine gute Chance, dass wir einen Deal machen können."

Derweil gehen die Kämpfe weiter.

Ukraine Ukraine-Krieg: Vorerst keine US-Tomahawks für die Ukraine

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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1, Dezember, 6.09 Uhr: Deutsche Rüstungskonzerne profitieren besonders stark von Aufrüstung

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben europäische und insbesondere deutsche Rüstungskonzerne im vergangenen Jahr besonders stark von der internationalen Aufrüstung profitiert.

Wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zu den 100 größten Rüstungsfirmen der Welt hervorgeht, wuchsen die Einnahmen der 26 größten europäischen Unternehmen mit Ausnahme Russlands um durchschnittlich 13 Prozent auf insgesamt 151 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 130 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Überdurchschnittlich stark legten demnach die Umsätze der deutschen Rüstungskonzerne zu. Die vier deutschen Unternehmen in der Sipri-Rangliste - Rheinmetall, Diehl, ThyssenKrupp Marine Systems und Hensoldt - steigerten ihre Einnahmen aus Waffengeschäften um 36 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar (12,9 Milliarden Euro).

Als Grund wurde die stärkere Nachfrage nach Luftabwehr-Systemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen wegen der russischen Bedrohung angegeben

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155mm-Artilleriegeschosse stehen zum Verladen bereit. (Archivbild)  © RONNY HARTMANN / AFP

30. November, 19.37 Uhr: Selenskyj telefoniert mit Rutte und von der Leyen

Mit Blick auf die aktuellen Bemühungen um eine Friedenslösung für die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mit den Spitzen der EU-Kommission und der Nato gesprochen.

"Ich habe mit Mark Rutte telefoniert, und wir werden unser Gespräch in den kommenden Tagen fortsetzen", berichtete Selenskyj auf der Plattform X von seiner Unterredung mit dem Nato-Generalsekretär. "Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern." Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, "und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektive erweisen werden".

Mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67) erörterte Selenskyj die aktuelle diplomatische Lage. "Wir arbeiten weiterhin eng mit der Europäischen Kommission zusammen, und ich bin dankbar für die Unterstützung", schrieb Selenskyj.

30. November, 18.19 Uhr: Beratungen über Friedensplan in Florida

Vertreter der USA und der Ukraine haben im US-Bundesstaat Florida Gespräche über Wege für ein Ende des russischen Angriffskriegs aufgenommen.

Das teilte der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow (43) auf Telegram mit. "Wir haben klare Vorgaben erhalten - die Interessen der Ukraine zu wahren, einen substanziellen Dialog zu sichern und auf Grundlage der in Genf erzielten Fortschritte voranzugehen", schrieb er.

Für die US-Seite nahmen Außenminister Marco Rubio (54), der Sondergesandte von Präsident Donald Trump (79), Steve Witkoff (68), und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner (44) an dem Treffen teil. Nach offiziell unbestätigten Berichten von US-Medien wurde der Golfklub Shell Bay als Tagungsort gewählt.

Der Sondergesandte Steve Witkoff (68), links, Außenminister Marco Rubio (54), Mitte, und Jared Kushner (44) bei dem Treffen mit ukrainischen Beamten.  © Terry Renna/AP/dpa

30. November, 16.46 Uhr: Kasachstan protestiert nach Angriffen auf Erdöl-Terminal

Nach einem Angriff auf ein bedeutendes Erdöl-Terminal in Russland, das auch für Erdöl-Lieferungen aus Zentralasien nach Europa wichtig ist, hat Kasachstan die Ukraine zur Einstellung derartiger Attacken aufgerufen.

"Wir betrachten diesen Vorfall als Handlung, die den bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und der Ukraine schadet und erwarten von der ukrainischen Seite, dass sie wirksame Maßnahmen ergreift, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden", erklärte ein Sprecher des kasachischen Außenministeriums am Sonntag.

Am Samstag war das Erdöl-Terminal im Schwarzmeerhafen Noworossijsk laut dem internationalen Betreiberkonsortium Caspian Pipeline Consortium (CPC) angegriffen worden. Mehrere Marinedrohnen hätten eine der drei Anlegestellen "bedeutend" beschädigt, an denen Erdöltanker beladen werden können. Die Anlegestelle könne nicht mehr genutzt werden.

In Russland ist ein bedeutendes Erdöl-Terminal attackiert worden. /Archivfoto)  © Stringer/dpa

30. November, 16.42 Uhr: Würde auch Russland von Friedensabkommen profitieren?

Der türkische Außenminister Hakan Fidan (57) sieht bei den Regierungen Russlands und der Ukraine eine wachsende Bereitschaft für ein Friedensabkommen.

"Nach vier Jahren Zermürbungskrieg sind die Parteien eher bereit als früher, Frieden zu schließen. Sie haben das Ausmaß des menschlichen Leids und der Zerstörung gesehen und ihre eigenen Grenzen erkannt", sagte Fidan der "Welt am Sonntag".

30. November, 7.15 Uhr: Selenskyj schickt Verhandlungsteam in die USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sein Verhandlungsteam in die USA zu Gesprächen über ein Ende des russischen Angriffskrieges entsandt.

Er ernannte nach dem Rücktritt seines Bürochefs Andrij Jermak per Dekret Rustem Umjerow, den Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine und Ex-Verteidigungsminister, zum neuen Verhandlungsführer. Auch Umjerows Name fiel schon im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen, er wies aber jede Beteiligung zurück.

Das Team solle am Abend in den USA ankommen, sagte er in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Selenskyj erklärte, "es ist durchaus realistisch, in den nächsten Tagen die Schritte zu finalisieren, um zu bestimmen, wie der Krieg würdig beendet werden kann".

Das Team mit Delegationsleiter Rustem Umjerow solle am Abend amerikanischer Zeit in den USA ankommen.  © Photo by JOHN THYS / AFP

30. November, 7.02 Uhr: Ein Toter bei russischen Drohnenangriffen nahe Kiew

Bei russischen Drohnenangriffen nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist nach Angaben des örtlichen Regionalgouverneurs ein Mensch getötet worden.

Bei den Angriffen auf die Stadt Wyschhorod seien zudem elf Menschen verletzt worden, darunter ein Kind.

29. November, 17.45 Uhr: Ölterminal in Russland und Tanker bei Angriff beschädigt

Die Ukraine hat nach russischen Angaben bei einem Angriff mit Seedrohnen ein international wichtiges Ölterminal im Schwarzmeerhafen Noworossijsk schwer beschädigt.

Eine Anlegestelle des Terminals sei nicht mehr nutzbar, teilte das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) mit. Das Unternehmen sprach von einer "zielgerichteten Terrorattacke mit unbemannten Booten". Die Ukraine setzt solche mit Sprengstoff beladenen Wasserfahrzeuge – Seedrohnen – immer wieder gegen russische Ziele ein.

Der Hafen von Noworossijsk wurde angegriffen. (Archivbild)  © ---/AP/dpa

29. November, 17 Uhr: Selenskyj - Verhandlungsteam mit Umjerow unterwegs in die USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sein Team für Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges in die USA entsandt.

Das Team mit Delegationsleiter Rustem Umjerow sei bereits auf dem Weg. Es müssten rasch und substanziell die notwendigen Schritte zur Beendigung des Krieges ausgearbeitet werden, teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit.

Er ernannte nach dem Rücktritt seines Bürochefs Andrij Jermak per Dekret Umjerow, den Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine und Ex-Verteidigungsminister, zum neuen Verhandlungsführer.

29. November, 11.28 Uhr: Halbe Million Menschen in Kiew von Stromausfällen betroffen

Bei den neuen russischen Raketen- und Drohnenangriffen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.

Russland habe mit 36 Raketen und fast 600 Drohnen angegriffen. Hauptziele seien die Energieinfrastruktur gewesen und zivile Objekte. Selenskyj sprach auch von massiven Schäden und Bränden in Wohnhäusern in der Hauptstadt Kiew und Umgebung.

Nach Behördenangaben sind in der Millionenmetropole Kiew 500.000 Menschen von Stromausfällen betroffen. Bürgermeister Vitali Klitschko gab die Zahl der Toten in Kiew mit zwei an. Zudem gebe es 29 Verletzte.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass neben Energieinfrastruktur auch Rüstungsbetriebe Ziele der Angriffe gewesen seien. Es handele sich um Antworten auf ukrainische Angriffe gegen russische Ziele. Demnach schoss die russische Flugabwehr innerhalb von 24 Stunden 158 ukrainische Drohnen ab.

Bewohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew suchten während der russischen Angriffe in U-Bahn-Stationen Schutz.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

29. November, 7.19 Uhr: Neue Luftangriffe auf Kiew

Bei einer weiteren nächtlichen Attacke auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind russische Raketen und Kamikaze-Drohnen in der Millionenmetropole eingeschlagen.

Kurz nach Mitternacht und am späteren Morgen wurden Explosionen gemeldet. Es gebe mindestens ein Todesopfer und elf Verletzte, darunter ein Kind, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf örtliche Behörden.

Mindestens eine Person verlor bei den nächtlichen Attacken ihr Leben.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

28. November, 18.45 Uhr: Laut russischem Gouverneur Frau nach ukrainischem Beschuss tot

In der russischen Region Belgorod ist nach Behördenangaben eine Frau bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet worden.

Bei dem Einschlag in ein Privathaus im Dorf Dragunskoje sei außerdem ein Fünfjähriger verletzt worden, schrieb der Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram. Es gebe mehrere Brände.

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