Ukraine-Krieg: Selenskyj wirft Putin Imperialismus vor

Ukraine - Kremlchef Wladimir Putin (72) hat den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt und erstmals mit einer möglichen Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht.

Wladimir Putin (72) sprach am Freitag beim Internationalen Wirtschaftsforum.  © Vladimir Smirnov/TASS via ZUMA Press/dpa

"Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus", sagte Putin in St. Petersburg beim Internationalen Wirtschaftsforum.

In der Nacht richteten russische Drohnen und Raketen weitere Zerstörungen im Nachbarland an.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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21. Juni, 20.44 Uhr: Selenskyj wirft Putin Imperialismus vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat den von Kremlchef Wladimir Putin (72) geltend gemachten Anspruch auf die Ukraine als Imperialismus zurückgewiesen und Konsequenzen gegen Russland gefordert.

"Gestern hat jeder die Signale des russischen Präsidenten gehört", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Putin wolle die ganze Ukraine - und das nicht erst seit Kriegsbeginn. Daneben warf Selenskyj dem Kremlchef ähnliche Eroberungspläne auch mit Blick auf andere Ex-Sowjetrepubliken vor.

Putin hatte unter Applaus bei einem Auftritt auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg am Freitag erklärt, dass Russen und Ukrainer ein Volk seien und Russland damit Anspruch auf die gesamte Ukraine habe. Jedes Gebiet, wo der Fuß eines russischen Soldaten stehe, gehöre Russland, sagte er auch. Selenskyj antwortete darauf nun: "Wir finden eine ukrainische Drohne für jeden Fuß eines russischen Besetzers."

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sieht in Putin einen Imperialisten.  © Kay Nietfeld/dpa

21. Juni, 17.58 Uhr: Selenskyj ernennt neuen Generalstaatsanwalt für Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Ruslan Krawtschenko (35) zum neuen Generalstaatsanwalt des Landes ernannt.

Ein entsprechendes Dekret wurde auf der offiziellen Webseite des Präsidenten veröffentlicht. Der 1990 geborene Krawtschenko stammt aus dem Osten der Ukraine und leitete nach Kriegsbeginn unter anderem die Untersuchungen zum russischen Massaker in der Kleinstadt Butscha bei Kiew.

Krawtschenko tritt die Nachfolge von Andrij Kostin (52) an, für dessen Absetzung das Parlament bereits im vergangenen Herbst nach einem Skandal um fälschlich zugesprochene Behindertenrenten für Staatsanwälte gestimmt hatte. Seither war das Amt übergangsweise von Kostins Stellvertreter Olexij Chomenko ausgeübt worden. Seit Amtsantritt hat Selenskyj damit bereits viermal den Posten des Generalstaatsanwalts neu besetzt.

21. Juni, 17.45 Uhr: US-Sondergesandter Kellogg besucht Belarus wegen stockender Verhandlungen

Vor dem Hintergrund stockender Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende hat Keith Kellogg (81), der US-Sondergesandte für die Ukraine, den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko (70) getroffen.

"Die ständige Sorge, die wir haben, betrifft eine Krise, die eskalieren und wachsen kann, wenn wir sie nicht vorsichtig und weise angehen", sagte Kellogg auf einem Video, das die staatliche Nachrichtenagentur Belta veröffentlichte. Lukaschenko gilt als enger Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin (72).

Kellogg ist der ranghöchste US-Politiker, der in den letzten Jahren Minsk besucht hat. Viele westliche Länder erkennen Lukaschenko seit der umstrittenen Wahl im Jahr 2020, als er sich zum Sieger erklären und Massenproteste blutig niederschlagen ließ, nicht mehr als rechtlich gewählten Präsidenten von Belarus an.

Der US-Sondergesandte Keith Kellogg (81) ist nach Belarus gereist.  © Susan Walsh/AP/dpa

21. Juni, 15.21 Uhr: Selenskyj - Russland übergibt fälschlicherweise 20 Leichen russischer Soldaten an Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, der Ukraine im Rahmen eines Austausches fälschlicherweise 20 Leichen russischer statt ukrainischer Soldaten übergeben zu haben.

"Bereits während der Rückführung bestätigte sich, dass die Leichen von 20 Menschen, die uns als unsere gefallenen Soldaten übergeben wurden, Russen sind", erklärte Selenskyj am Samstag. Bei einigen der Leichen seien sogar russische Pässe gefunden worden, fügte er hinzu.

Zudem sei die Leiche eines "israelischen Söldners", der für Moskau gekämpft habe, unter den sterblichen Überresten gewesen, die an die Ukraine gegeben worden seien. Der ukrainische Präsident warf Russland vor, vorsätzlich falsche Leichen zu übergeben.

Moskau lüge, wenn es behaupte, ausschließlich getötete Ukrainer zurückzugeben. Russland versuche so vorzugeben, mehr Ukrainer getötet zu haben als dies tatsächlich der Fall sei.

Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, falsche Leichen übergeben zu haben.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

21. Juni, 9.38 Uhr: Russland beschießt Energieinfrastruktur in der Ukraine

Russland hat mit nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen nach Angaben der örtlichen Militärverwaltung die Energieinfrastruktur der zentralukrainischen Region Poltawa beschädigt.

"Im Kreis Krementschuk wurden direkte Einschläge und Abstürze von Trümmern auf Objekte der Energieinfrastruktur und auf offenem Gelände registriert", schrieb der Militärgouverneur von Poltawa, Wolodymyr Kohut auf Telegram. Es habe eine Verletzte gegeben, teilte er mit. Zum Ausmaß der Schäden machte er keine Angaben.

Medienberichten zufolge waren in der Industriestadt etwa 50 Explosionen zu hören.

20. Juni, 21.28 Uhr: Putin will ganze Ukraine, Selenskyj spricht von "Ajatollah Putin"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Kremlchef Wladimir Putin (72) nach dessen Auftritt beim St. Petersburger Wirtschaftsforum fehlenden Friedenswillen vorgeworfen. "Russland will Krieg führen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Es gebe aus Russland immer neue Drohungen. "Das bedeutet, dass ihnen der Druck, den die Welt ausübt, noch nicht weh tut."

Putin hatte bei dem Forum den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt und mit einer Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte er. "In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser." Wohin ein russischer Soldat seinen Fuß setze, das gehöre Russland.

Selenskyj verwies darauf, dass die russische Wirtschaft trotz Putins optimistischer Reden große Probleme habe. "Die russische Wirtschaft ist bereits im Niedergang begriffen. Unterstützen wir diesen Prozess noch mehr!", sagte er in Kiew. "Ajatollah Putin kann bei seinen Freunden im Iran sehen, wohin solche Regime führen und wie rückständig sie ihr Land machen."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Kremlchef Wladimir Putin (72) nach dessen Auftritt beim St. Petersburger Wirtschaftsforum "Ajatollah Putin" genannt.  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

20. Juni, 19.08 Uhr: Putin schließt Einnahme ukrainischer Stadt Sumy nicht aus

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals die mögliche Einnahme der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy angedroht. "Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus", sagte Putin in St. Petersburg bei der Plenarsitzung des Wirtschaftsforums auf die Frage eines Journalisten.

Die russischen Truppen nehmen im gleichnamigen Gebiet im Nordosten seit Monaten immer mehr Ortschaften ein. Putin erklärte auch, dass die Streitkräfte dort eine Pufferzone errichteten. Bisher gehe sie zehn bis zwölf Kilometer tief ins Land. Möglich sei die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy. Die Frontlinie verläuft nur etwa 18 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.

Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte der Kremlherrscher an anderer Stelle. "In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser", sagte er unter großem Beifall im Saal. Auf die Moderatorenfrage, wie weit er die Ukraine erobern wolle, sagte er: "Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns." Auch dafür bekam er Applaus.

20. Juni, 17.01 Uhr: Putin will Rüstungsindustrie noch stärker ausbauen

Vor dem Hintergrund seines Kriegs gegen die Ukraine will der russische Präsident Wladimir Putin (72) die Rüstungsindustrie als Standbein der einheimischen Wirtschaft weiter ausbauen.

Bei der Weiterentwicklung sollten auch die Erfahrungen der Waffen im Kampfeinsatz berücksichtigt werden, forderte der Kremlchef beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Ansonsten spielte der von ihm befohlene Krieg gegen die Ukraine - anders als weithin erwartet - in seiner knapp einstündigen Rede keine Rolle.

Russland müsse von einer Unterteilung zwischen zivilen und reinen Rüstungsfirmen abkommen, sagte Putin zudem. "Wir müssen ständig technologische und organisatorische Innovationen im zivilen Bereich analysieren und sie schnell in die Sphäre der Verteidigung und Sicherheit einführen", sagte er bei einer Plenarsitzung des Forums.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) setzt auf Krieg.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

20. Juni, 14.26 Uhr: Russland und Ukraine setzen Gefangenenaustausch fort

Russland und die Ukraine haben ihren in Istanbul vereinbarten Austausch von Kriegsgefangenen fortgesetzt.

Der mittlerweile sechste Austausch fand erneut an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte. Zahlen nannte es nicht. Medien zufolge übergaben beide Seiten die gleiche Anzahl an Gefangenen.

20. Juni, 12.55 Uhr: Ukraine plant Gasimport zu versechsfachen

Nach gezielten russischen Angriffen auf ukrainische Gasförderanlagen plant das angegriffene Land seine Gasimporte 2025 zu versechsfachen.

Mindestens 4,6 Milliarden Kubikmeter Gas werde die Ukraine dieses Jahr importieren, kündigte Energieminister Herman Haluschtschenko (52) im Parlament laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine an. Es seien bisher Verträge über 2,9 Milliarden Kubikmeter abgeschlossen worden. Das Land verbraucht Angaben von 2023 zufolge jährlich etwa 19 Milliarden Kubikmeter Erdgas selbst.

20. Juni, 12.52 Uhr: Ein Toter und Verletzte nach russischen Angriffen

Bei einem russischen Drohnenangriff auf südukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden.

14 weitere hätten Verletzungen erlitten, darunter 3 Rettungskräfte, schrieb die regionale Staatsanwaltschaft bei Telegram.

Vorläufigen Angaben zufolge hat Russland die Millionenstadt mit mindestens zehn Drohnen angegriffen. Beschädigt wurden demnach unter anderem ein 23-stöckiges Gebäude, eine Bildungseinrichtung und mehrere Wohnblocks.

Mehrere Wohnblocks in Odessa sind laut ukrainischen Angaben von russischen Drohnen attackiert worden.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

20. Juni, 6.55 Uhr: Selenskyj über Putin - "Hat Mandat überschritten"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) konterte Äußerungen Putins, der ihm in St. Petersburg erneut die Legitimität als Staatsoberhaupt abgesprochen hatte.

In einer Videobotschaft sagte Selenskyj: "Ich bin bereit, mich in jedem Format mit denjenigen zu treffen, die (...) entsprechende Autorität haben, einschließlich Putin, auch wenn er sein verfassungsmäßiges Mandat um mindestens drei Amtszeiten überschritten hat."

Putin hat sich seine Macht gesichert, indem Gegner nach und nach von der politischen Bühne verschwunden und Wahlen in Russland immer weniger frei geworden sind. Er lenkt faktisch seit der Jahrtausendwende die Geschicke Russlands.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat auf einen Vorwurf Putins reagiert. (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

19. Juni, 21.24 Uhr: Selenskyj ernennt neuen Heereskommandeur

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat den Brigadegeneral Hennadij Schapowalow zum neuen Kommandeur der Bodentruppen des von Russland angegriffenen Landes ernannt.

Die Präsidialverwaltung in Kiew veröffentlichte den entsprechenden Erlass. Schapowalow war nach Angaben des Portals "Kyiv Independent" zuletzt Verbindungsoffizier in dem Nato-Stab in Wiesbaden gewesen, der Militärhilfe für die Ukraine koordiniert.

19. Juni, 20.58 Uhr: Kiew gibt an, von Russland auch russische Leichen bekommen zu haben

Bei der Rückgabe Tausender Soldatenleichen aus Russland hat die Ukraine nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko (52) in Kiew auch tote Russen überstellt bekommen. In einem Post auf Telegram machte er aber keine Angaben, wie viele derartige Fälle es gebe.

"Der Feind erschwert uns absichtlich die Identifizierung der Toten, stiftet Chaos und vermischt die Leichen der russischen Soldaten mit denen der Ukrainer", schrieb der Minister. Fotos zeigten den angeblichen Wehrpass und die Identifikationsmarke eines toten russischen Soldaten, der an die Ukraine übergeben worden sei. Unabhängige Bestätigungen dazu gab es nicht.

Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko (52). (Archivbild)  © -/Ukrainian Presidency/dpa

19. Juni, 15.38 Uhr: Russland und Ukraine tauschen weitere Kriegsgefangene aus

Die Ukraine und Russland haben zum fünften Mal Kriegsgefangene ausgetauscht. Es handle sich um Angehörige der Armee, der Nationalgarde und der Grenztruppen, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bei Telegram mit.

Dem Stab für Kriegsgefangenenbelange zufolge sind schwer verletzte und schwer kranke Soldaten ausgetauscht worden. Der Großteil der Freigekommenen befand sich demnach seit mehr als drei Jahren in Kriegsgefangenschaft.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Austausch an der ukrainisch-belarussischen Grenze. Beide Seiten machten keine Angaben zur Anzahl der bei diesem Austausch heimgekehrten Soldaten.

19. Juni, 10.43 Uhr: Toter nach russischen Angriffen in der Ukraine

Durch russische Drohnenangriffe in der Nacht ist laut ukrainischen Angaben ein 59-Jähriger im Gebiet Dnipropetrowsk getötet worden.

Der Mann sei seinen schweren Verletzungen erlegen, schrieb der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, bei Telegram. Vier weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland seinen Nachbarn in der Nacht mit 104 Drohnen und Drohnenattrappen. Davon seien 88 abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden.

19. Juni, 6.15 Uhr: Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf mit Nato

Russland ist nach Putins Worten nicht bange vor einem Rüstungswettlauf mit der Nato. Moskau vervollkommne seine Streitkräfte.

"Was immer die Nato unternimmt, das schafft natürlich gewisse Bedrohungen, doch wir stutzen die Bedrohungen zurück, die entstehen werden."

Die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben in den Nato-Staaten auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sei sinnlos, weil Russland schon für seine Sicherheit sorgen werde.

Putin nannte es eine Lüge, dass Russland sich darauf vorbereite, Nato-Staaten anzugreifen. Nachrichtendienste und Fachpolitiker warnen dagegen immer wieder, dass die Eroberungspläne des Kremls über die Ukraine hinaus reichten und Russland bis 2029 zu einem Angriff auf Nato-Gebiet fähig sein werde.

Russland bange nicht vor einem Rüstungswettlauf mit der Nato. (Symbolbild)  © MSgt Sean M. Worrell/US Air Force/dpa

19. Juni, 6.13 Uhr: Putins Bedingungen für Treffen mit Selenskyj

Erneut stellte Putin Bedingungen für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die für Kiew nicht zu erfüllen sind.

"Ich bin bereit, mich mit allen zu treffen - einschließlich Selenskyj", sagte der Kremlchef. Die Frage für Russland sei, wer eine Friedensvereinbarung unterschreibe - womit er zu verstehen gab, dass Selenskyj abgesetzt werden müsse.

Putin zog zum wiederholten Male in Zweifel, dass der ukrainische Präsident dazu berechtigt sei, ein Friedensabkommen zu unterzeichnen, weil seine fünfjährige Amtszeit 2024 abgelaufen sei. Die ukrainische Führung hat klargestellt, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden dürfen und Selenskyj weiter alle Machtbefugnisse hat.

Umgekehrt wird Putin vorgeworfen, die politische Opposition im Lande mithilfe seines autoritären Machtapparats mundtot gemacht zu haben.

Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj (47).  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

19. Juni, 6.12 Uhr: Putins Warnung vor Taurus-Lieferung an Ukraine

Angesprochen auf den Marschflugkörper Taurus warnte Putin vor einer Kriegsbeteiligung Deutschlands, falls die Bundesregierung den Ukrainern einen Einsatz der Waffe ermöglichen sollte.

"Nur deutsche Offiziere können den Taurus lenken. Was heißt das? Dass Soldaten der Bundeswehr mit deutschen Waffen Schläge gegen Territorium Russlands führen." Allerdings zählt der Taurus auch in den Armeen Schwedens und Spaniens zum Arsenal, ohne dass deutsche Soldaten beteiligt wären.

Auf den Kriegsverlauf selbst hätten die Marschflugkörper nach Putins Worten keinen Einfluss, weil die russische Armee auf der gesamten Frontlinie die Initiative habe. "Die russischen Truppen haben strategische Vorteile in allen Richtungen. Unsere Streitkräfte greifen auf der gesamten Front an.

Tatsächlich rücken die russischen Truppen in der Ostukraine vor, kleine Geländegewinne werden aber oft mit hohen Verlusten erkauft.

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