Ukraine-Krieg: Kiew und Moskau melden jeweils über 100 Drohnenangriffe

Ukraine - Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenangriffen überzogen.

Erneut überzieht das russische Militär die Ukraine in der Nacht mit Drohnenangriffen.
Erneut überzieht das russische Militär die Ukraine in der Nacht mit Drohnenangriffen.  © Anatolii Lysianskyi/AP/dpa

Im Bezirk Wyschhorod nördlich der Hauptstadt Kiew wurde eine Siedlung getroffen, wie der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mitteilte.

Drei Menschen seien dabei verletzt worden. Ein 35-Jähriger erlitt Schrapnellwunden an Rücken, Armen und Beinen.

Eine 79 Jahre alte Frau und ein 75 Jahre alter Mann erlitten den Angaben zufolge eine akute Belastungsreaktion.

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Zwei mehrstöckige Gebäude, Garagen und Autos seien beschädigt worden. Eine Lagerhalle stehe in Flammen, Privathäuser und Nebengebäude hätten Schaden genommen, hieß es weiter.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

6. Juli, 9.25 Uhr: Kiew und Moskau melden jeweils über 100 Drohnenangriffe

Russland und die Ukraine haben nach Militärangaben jeweils mehr als 100 Drohnenangriffe des Gegners verzeichnet.

Demnach setzte Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Nacht 157 Drohnen und 4 Raketen ein. Es habe Einschläge an 19 Stellen gegeben, teilten die Luftstreitkräfte in Kiew mit. Russlands Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Flugabwehr 120 ukrainische Drohnen vernichtet oder abgefangen habe. Betroffen waren demnach rund ein Dutzend Regionen, vor allem die an die Ukraine grenzenden Gebiete Brjansk und Kursk.

In der Ukraine gab es laut Behörden im Gebiet Kiew Brände und schwere Schäden an Gebäuden und mindestens drei Verletzte. In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw meldete Gouverneur Witalij Kim massive Angriffe mit Shahed-Drohnen. Im Hafen seien Lagerhallen und das Stromnetz beschädigt worden. Verletzte gebe es keine.

6. Juli, 7.29 Uhr: Heftige Drohnenangriffe in Charkiw und Saporischschja

Bei erneuten nächtlichen Drohnenangriffen auf die Ukraine wurden in der ostukrainischen Großstadt Charkiw mehrere Einschläge gemeldet. Bürgermeister Igor Terechow berichtete auf Telegram von Explosionen.

Laut Militärgouverneur Oleh Synjehubow brachen in mehreren Bezirken der Stadt Brände aus. Eine 46-jährige Frau und ein wenige Monate altes Mädchen seien verletzt worden.

Auch das südostukrainische Gebiet Saporischschja wurde laut Militärgouverneur Iwan Fedorow mit Schahed-Drohnen angegriffen. Ein privates Unternehmen, ein Bauernhof und Lagerhäuser seien beschädigt worden, teilte Fedorow bei Telegram mit. Es habe mehrere Brände gegeben. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Auch aus Mykolajiw gab es Berichte über Drohnenbeschuss und Explosionen.

Bei russischen Drohnenangriffen in der Nacht zum Sonntag wurden unter anderem das Gebiet Kiew und die Stadt Charkiw schwer getroffen.
Bei russischen Drohnenangriffen in der Nacht zum Sonntag wurden unter anderem das Gebiet Kiew und die Stadt Charkiw schwer getroffen.  © Anatolii Lysianskyi/AP/dpa

5. Juli, 21.57 Uhr: Selenskyj meldet sich mit heftigen Drohungen gegen Russland zu Wort

Die Ukraine erhält für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) noch in diesem Jahr Hunderttausende Drohnen.

Mit einer US-Firma sei die verstärkte Produktion vereinbart worden. "Dadurch wird die Ukraine in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen zu Sonderkonditionen erhalten – und im nächsten Jahr noch viel mehr", sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Priorität hätten dabei Abfangdrohnen.

Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine mit Dänemark ein Abkommen über die gemeinsame Waffenproduktion unterzeichnet habe. "Wir werden auf dem Territorium Dänemarks arbeiten", sagte er. Es sei die erste Vereinbarung dieser Art; weitere derartige Abkommen sollen folgen. "Das gilt für Drohnen und viele andere notwendige Waffentypen." Zu einem auf der Plattform X veröffentlichten Videoclip drohte Selenskyj weitere Schläge mit weitreichenden Waffen gegen Militärobjekte tief im Landesinneren Russlands an.

Wolodymyr Selenskyj (47) sendet mehrere Drohungen gen Russland.
Wolodymyr Selenskyj (47) sendet mehrere Drohungen gen Russland.  © Pascal Bastien/AP/dpa

5. Juli, 9.19 Uhr: Schlag gegen russische Luftwaffenbasis gemeldet

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen neuen Schlag gegen eine russische Luftwaffenbasis im Gebiet Woronesch ausgeführt.

Auf dem Militärflugplatz Borissoglebsk seien feindliche Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34, Su-35S und Su-30SM stationiert, teilten die Streitkräfte in Kiew mit. Es seien ein Depot mit Gleitbomben, ein Ausbildungsflugzeug und wahrscheinlich andere Maschinen getroffen worden.

"Die Verteidigungskräfte ergreifen weiterhin alle Maßnahmen, um die Fähigkeit der russischen Besatzer zu untergraben, zivile Infrastruktur anzugreifen, und um die Russische Föderation zu zwingen, ihre bewaffnete Aggression gegen die Ukraine einzustellen", erklärten die Streitkräfte bei Telegram.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Woronesch, nannte aber keine Schäden.

Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen den Moskauer Angriffskrieg immer wieder auch russische Militärflugplätze an. Nun meldet Kiew einen neuen Schlag.
Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen den Moskauer Angriffskrieg immer wieder auch russische Militärflugplätze an. Nun meldet Kiew einen neuen Schlag.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

5. Juli, 7.13 Uhr: Selenskyj und Trump telefonieren zu Waffenlieferungen

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps amerikanischer Waffenlieferungen telefonierte Selenskyj unterdessen mit US-Präsident Donald Trump.

"Wir haben über Möglichkeiten für die Flugabwehr gesprochen und vereinbart, dass wir an einem besseren Schutz des Luftraums arbeiten werden", schrieb der ukrainische Staatschef bei Telegram.

Zudem habe man "detailliert" über die Kapazitäten der Rüstungsindustrie und gemeinsame Produktionen gesprochen. Selenskyj bezeichnete das Gespräch als "wichtig und nützlich". Ob die seit einigen Tagen zurückgehaltenen Waffen nun geliefert werden, sagte er nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (li.) und US-Präsident Donald Trump berieten über einen besseren Schutz des ukrainischen Luftraums.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (li.) und US-Präsident Donald Trump berieten über einen besseren Schutz des ukrainischen Luftraums.  © Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

4. Juli, 13.34 Uhr: Moskau und Kiew tauschen erneut Kriegsgefangene aus

Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Grundlage waren die in Istanbul getroffenen Vereinbarungen, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte.

Dort hatten russische und ukrainische Unterhändler bereits zweimal solche humanitären Aktionen vereinbart. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Austausch in seinem Telegram-Kanal.

Die meisten nun heimgekehrten Ukrainer seien bereits seit 2022 in Gefangenschaft gewesen, schrieb Selenskyj. Demnach handelte es sich um Soldaten, Angehörige der Nationalgarde, des Grenzschutzes und der Eisenbahntruppen, aber auch um Zivilisten.

Über die Anzahl der freigekommenen Soldaten wurde erneut nichts bekanntgegeben. Es hieß dazu lediglich, dass beide Seiten eine gleich große Gruppe freigelassen hätten. Den Angaben aus Moskau zufolge fand die Übergabe wieder an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt. Die russischen Soldaten würden zunächst in Belarus medizinisch versorgt.

Beide Seiten haben eine weitere Gruppe an Gefangenen freigelassen.
Beide Seiten haben eine weitere Gruppe an Gefangenen freigelassen.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

4. Juli, 11.18 Uhr: Laut Kiew zeigt Putin mit Angriffen Verachtung für Trump

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hat die Nacht des massiven Angriffs mit russischen Drohnen und Raketen als "eine der schlimmsten der ganzen Zeit" seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren bezeichnet.

"Hunderte russische Drohnen und ballistische Raketen rasselten auf die ukrainische Hauptstadt nieder. Direkt nach Putins Gespräch mit Präsident Trump", teilte der Minister mit.

Kremlchef Wladimir Putin zeige deutlich "seine völlige Verachtung für die Vereinigten Staaten und alle, die ein Ende des Krieges gefordert haben". US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder ein Ende der Angriffe gefordert.

Die ukrainische Hauptstadt erlebt einen der schlimmsten Angriffe mit russischen Drohnen und Raketen.
Die ukrainische Hauptstadt erlebt einen der schlimmsten Angriffe mit russischen Drohnen und Raketen.  © Yehor Konovalov/AP/dpa

4. Juli, 6.12 Uhr: Selenskyj drängt auf Schaffung einer europäischen Rüstungsindustrie

Vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die EU zur Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie auf.

"Wir müssen Europas eigene Verteidigungsindustrie aufbauen, damit Russland uns in keinem Bereich überlegen sein kann", sagte der Staatschef bei einem Abendessen anlässlich der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes durch Dänemark in Aarhus.

Waffenlieferungen für die Ukraine seien zusammen mit neuen scharfen Sanktionen gegen Russland entscheidend für die Sicherheit Europas. Die Sanktionen seien so zu gestalten, dass Moskau nichts mehr erhalte, was für die Waffenherstellung verwendet werden kann, sagte Selenskyj.

Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.
Die Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine stocken unter US-Präsident Trump immer mehr. Der ukrainische Präsident Selenskyj sieht einen Ausweg.  © Jens Büttner/dpa

3. Juli, 22.27 Uhr: Tote durch russischen Beschuss im Donezker Gebiet

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet worden.

Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilyzke und Illiniwka. Filaschkin forderte die verbliebenen Bewohner der Region erneut auf, in sichere Gebiete zu fliehen.

In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)
In der frontnahen Stadt Pokrowsk richten die Russen immer wieder Schaden an. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

3. Juli, 20.51 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Hauptstadt Kiew

Das russische Militär hat einen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Die Flugabwehr sei am Ostufer des Flusses Dnipro aktiv, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko (53) bei Telegram mit.

Es seien weitere Kampfdrohnen im Anflug auf die Dreimillionenstadt. Die ukrainische Luftwaffe warnte ebenfalls vor russischen Drohnen in anderen Regionen - unter anderem in den zentralukrainischen Gebieten Poltawa, Tscherkassy, Kirowohrad und der westukrainischen Region Schytomyr.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53).  © Lando Hass/dpa

3. Juli, 19.58 Uhr: Kreml meldet sich nach neuem Trump-Putin-Telefonat mit eiskalter Nachricht

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) hat in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump (79) nach Angaben aus Moskau bekräftigt, dass Russland seine Ziele in der Ukraine nicht aufgeben werde.

"Unser Präsident sagte, Russland werde seine festgelegten Ziele erreichen, nämlich die Ursachen beseitigen, die zur aktuellen Lage geführt haben", sagte Kreml-Berater Juri Uschakow am Donnerstag zu Journalisten. "Russland wird diese Ziele nicht aufgeben."

Zugleich zeigte sich Putin demnach offen für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine. Putin "sprach auch über die Bereitschaft der russischen Seite, den Verhandlungsprozess fortzusetzen", sagte Uschakow über das Telefonat, das fast eine Stunde gedauert habe. Er nannte das Gespräch "offen". Es war das sechste Telefonat zwischen den beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar.

Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.
Kreml-Chef Wladimir Putin (72) bleibt weiter hart in der Sache.  © Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

3. Juli, 17.32 Uhr: Trump will nach Putin-Telefonat mit Selenskyj sprechen

Momentan wird ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) vorbereitet, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr.

Es könnte demnach am Freitag stattfinden, dies hänge jedoch von den Terminplänen beider Präsidenten ab.

Titelfoto: Anatolii Lysianskyi/AP/dpa

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