Ukraine-Krieg: Russland meldet Einnahme von Tschassiw Jar

Ukraine - Während Donald Trump mit neuen Sanktionen droht, überzieht Russland die bedrängte Ukraine einmal mehr mit Drohnen-Terror.

Während die russische Seite auf weitere Geländegewinne drängt, läuft das Trump-Ultimatum ab.
Während die russische Seite auf weitere Geländegewinne drängt, läuft das Trump-Ultimatum ab.  © Russisches Verteidigungsministerium

Bei massiven russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt sind mehr als 40 Menschen verletzt worden.

Auch die Kinderstation eines Krankenhauses sowie eine Schule in Kiew seien beschädigt worden, teilten Ukraine-Regierungsvertreter mit.

Derweil versucht die Ukraine, die russische Sommeroffensive abzuwehren, die seit Beginn der Invasion im Februar 2022 erneut in Gebiete vordringt, die weitgehend verschont geblieben sind.

Experte besorgt: Kriegsangst in Deutschland wächst
Ukraine Experte besorgt: Kriegsangst in Deutschland wächst
Ukraine-Krieg: Deutschland und Norwegen wollen gemeinsam Unterstützung leisten
Ukraine Ukraine-Krieg: Deutschland und Norwegen wollen gemeinsam Unterstützung leisten

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

31. Juli, 22.03 Uhr: Technik-Verbote gegen Moskau besser überwachen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert von seinen westlichen Partnern ein strikteres Vorgehen gegen den Verkauf verbotener Elektronikbauteile an Russland.

Selenskyj berichtete, er habe in Kiew mit den Botschaftern der EU-Staaten gesprochen. Ihnen seien Teile gefundener russischer Kampfdrohnen und Raketen gezeigt worden.

"Keine dieser Raketen, keine dieser Shahed-Drohnen fliegt ohne Bauteile aus anderen Ländern, die auf verschiedenen Wegen nach Russland geliefert werden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Jeder dieser Wege muss blockiert werden, und das hängt von unseren Partnern ab."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivbild)  © Michael Kappeler/dpa

31. Juli, 17.34 Uhr: Selenskyj und Nawrocki telefonieren

Polens künftiger rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki hat erstmals mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj telefoniert.

Dabei sagte Nawrocki dem von Russland angegriffenen Land weitere Unterstützung zu. Zugleich kündigte der promovierte Historiker an, die schwierige bilaterale Vergangenheit bei Kontakten mit Selenskyj anzusprechen.

Nawrocki nannte sich "die Stimme des Volkes, das einen veränderten Umgang der Ukraine mit wichtigen und noch ungelösten historischen Fragen fordert", wie ein Sprecher in Warschau sagte.

31. Juli, 17.33 Uhr: Toter und Verletzte nach Einschlag in Kramatorsk

In der ostukrainischen Industriestadt Kramatorsk ist infolge eines russischen Angriffs mindestens ein Mensch getötet worden.

Elf weitere seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Ein fünfstöckiges Wohnhaus sei gezielt angegriffen worden. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern.

31. Juli, 17.31 Uhr: Tote und Dutzende Verletzte bei Luftangriffen auf Kiew

Nach einem schweren Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist die Zahl der Toten auf 15 gestiegen.

Darunter sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch ein sechsjähriger Junge und dessen Mutter. Es gebe Berichte über Dutzende Verletzte. Wohninfrastruktur sei beschädigt worden.

Wieder trifft es die ukrainische Hauptstadt schwer: Russland greift nachts mit Drohnen und Raketen an. Es soll zahlreiche Opfer geben.
Wieder trifft es die ukrainische Hauptstadt schwer: Russland greift nachts mit Drohnen und Raketen an. Es soll zahlreiche Opfer geben.  © Svet Jacqueline/ZUMA Press Wire/dpa

31. Juli, 17.29 Uhr: Medwedew stichelt weiter gegen Trump

Die verbale Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump (79) und dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew (59) geht in die nächste Runde.

"Wenn irgendwelche Worte eines russischen Ex-Präsidenten eine so nervöse Reaktion beim sonst so mächtigen US-Präsidenten hervorrufen, dann heißt das: Russland hat in allem recht und setzt seinen Weg fort", schrieb Medwedew auf Telegram. Zwischen den beiden Politikern hat sich zuletzt ein reger verbaler Schlagabtausch entwickelt.

31. Juli, 17.23 Uhr: Parlament erneuert Unabhängigkeit von Korruptionsbekämpfern

Nach einer Protestwelle hat das ukrainische Parlament ein Gesetz zur Wiederherstellung der Unabhängigkeit von zwei Behörden zur Korruptionsbekämpfung verabschiedet.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Entwurf eingebracht, nachdem vor allem jungen Menschen in ukrainischen Großstädten gegen ein zuvor verabschiedetes, umstrittenes Gesetz protestiert hatten. Ausschlaggebend für die Gesetzesänderung war aber der Druck westlicher Staaten und der Europäischen Union auf Selenskyj gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das Parlament beugen sich dem Druck des Westens. Sie haben ein Gesetz für die Unabhängigkeit von Korruptionsbekämpfern auf den Weg gebracht. (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und das Parlament beugen sich dem Druck des Westens. Sie haben ein Gesetz für die Unabhängigkeit von Korruptionsbekämpfern auf den Weg gebracht. (Archivbild)  © -/Ukrinform/dpa

31. Juli, 12.57 Uhr: Selenskyj fordert Verbündete auf, auf einen "Regimewechsel" in Russland zu drängen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte am Donnerstag seine Verbündeten auf, einen "Regimewechsel" in Russland herbeizuführen.

In einer virtuellen Rede auf einer Konferenz zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Helsinki-Abkommen aus der Zeit des Kalten Krieges sagte Selenskyj, er glaube, dass man Russland dazu "drängen" könne, den Krieg zu beenden.

"Wenn die Welt jedoch nicht versucht, das Regime in Russland zu ändern, bedeutet das, dass Moskau auch nach dem Ende des Krieges weiterhin versuchen wird, die Nachbarländer zu destabilisieren", fügte der ukrainische Präsident hinzu.

31. Juli, 8.07 Uhr: Russland meldet Einnahme von Tschassiw Jar

Russland erklärte, es habe die Stadt Chasiv Yar eingenommen, die ein strategisch wichtiges militärisches Zentrum für die ukrainischen Streitkräfte im Osten ist.

Die Stadt sei "von russischen Streitkräften befreit worden", hieß es in einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums.

Sollte sich dies bestätigen, wäre die Einnahme der Stadt, die seit Monaten Schauplatz von Kämpfen ist, der jüngste Fall russischer Streitkräfte, die seit Monaten schrittweise, aber stetig Gebietsgewinne verzeichnen.

Die russische Armee rückt in der Ostukraine nur langsam vor. Nun hat nach über einem Jahr das Verteidigungsministerium in Moskau den Kampf um die Kleinstadt Tschassiw Jar für beendet erklärt. (Archivbild)
Die russische Armee rückt in der Ostukraine nur langsam vor. Nun hat nach über einem Jahr das Verteidigungsministerium in Moskau den Kampf um die Kleinstadt Tschassiw Jar für beendet erklärt. (Archivbild)  © Uncredited/Press service of 24 Mechanised brigade/AP/dpa

31. Juli, 6.13 Uhr: Russland soll "beispiellose" Einmischung bei Moldawien-Parlamentswahlen planen

Die proeuropäische Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, warf Russland am Mittwoch vor, sich in die Parlamentswahlen im September einmischen zu wollen.

Sie warnte, Moskau plane "beispiellose" Maßnahmen, um "seine Leute ins nächste Parlament zu bringen".

"Die Russische Föderation will Moldawien vom Herbst an kontrollieren und bereitet eine beispiellose Einmischung in die Wahlen im September vor", unter anderem durch Stimmenkauf und illegale Finanzierung über Kryptowährungen, für die "100 Millionen Euro“ vorgesehen seien, sagte Sandu am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.

31. Juli, 6.07 Uhr: Viele Verletzte nach russischem Drohnenangriff gegen Kiew

Russland habe am frühen Donnerstag Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew durchgeführt, bei denen eine Person getötet und über 40 verletzt worden seien. Auch die Kinderstation eines Krankenhauses sowie eine Schule seien beschädigt worden, teilten Regierungsvertreter mit.

Die Angriffe richteten sich gegen mindestens zehn Orte in der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt, teilte die Militärverwaltung der Stadt auf Telegram mit.

"Die Zahl der Verletzten in Kiew ist auf 43 gestiegen. 26 von ihnen wurden in den medizinischen Einrichtungen der Hauptstadt hospitalisiert", sagte der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko in einem Beitrag.

Feuerwehrmänner löschen ein Feuer. Einmal mehr schlugen russische Raketen und Drohnen in Kiew ein.
Feuerwehrmänner löschen ein Feuer. Einmal mehr schlugen russische Raketen und Drohnen in Kiew ein.  © DSNS Kiew

30. Juli, 7.20 Uhr: Russische Rakete trifft ukrainische Heeresschule

Beim Einschlag einer russischen Rakete in einer Ausbildungseinheit des ukrainischen Heeres sind nach offiziellen Angaben mindestens drei Soldaten ums Leben gekommen und 18 weitere verletzt worden.

"Ungeachtet der Sicherheitsmaßnahmen ist es nicht gelungen, Verluste unter dem Personal vollständig zu verhindern", räumten die Heeresstreitkräfte auf Facebook ein.

Das Militär kündigte eine gründliche Überprüfung des Vorfalls und notfalls eine Bestrafung Verantwortlicher an, sollten die Verluste auf Fahrlässigkeit von Offizieren zurückzuführen sein.

Die Russen haben erneut ein Ausbildungszentrum der Ukraine ins Visier genommen.
Die Russen haben erneut ein Ausbildungszentrum der Ukraine ins Visier genommen.  © Andriy Andriyenko/Ukrainian 65 Mechanized brigade via AP/dpa

29. Juli, 22.08 Uhr: Selenskyj freut sich über weitere Millionen für Drohnen

Vor dem Hintergrund schwerer russischer Angriffe aus der Luft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine weitere Partnerschaft für den Bau eigener Drohnen bekanntgegeben.

Der Finanzierungsvertrag mit den Niederlanden für die Drohnenproduktion in der Ukraine werde in dieser Woche abgeschlossen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Noch einmal 400 Millionen Euro für unsere ukrainischen Firmen, für unsere ukrainischen Drohnenhersteller", teilte er mit.

Die Ukraine baut derzeit mit westlicher Finanzierungshilfe stark die eigene Drohnenproduktion aus. Damit will Kiew das russische Übergewicht an der Front stoppen und sich - etwa mit Abfangdrohnen - auch gegen die russischen Angriffe aus der Luft wehren.

Titelfoto: Russisches Verteidigungsministerium

Mehr zum Thema Ukraine: