Ukraine-Krieg: Putin bestätigt bei Armeebesuch Festhalten an Kriegszielen

Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat nach Angaben seines Büros offiziell einen in den USA ausgearbeiteten Plan für eine Friedenslösung im Krieg mit Russland erhalten.

Wolodymyr Selenskyj (47) möchte die Hauptpunkte des US-Friedensplans demnächst gemeinsam mit Donald Trump (79) erörtern.  © -/Ukrainan Presidency/dpa

"Im Ergebnis des heutigen Treffens haben wir vereinbart, an den Punkten des Plans so zu arbeiten, dass dies zu einem würdigen Ende des Krieges führt", teilte das Präsidentenbüro bei Telegram mit.

Die Ukraine strebe seit Kriegsbeginn Frieden an und werde jeden inhaltlichen Vorschlag unterstützen, der einen "realen Frieden" näher bringt.

Seit Jahresbeginn habe Kiew die Vorschläge von US-Präsident Donald Trump (79) unterstützt. "Wir sind auch jetzt bereit, mit der amerikanischen Seite und unseren Partnern in Europa und der Welt konstruktiv zu arbeiten, damit es im Ergebnis zu Frieden kommt", hieß es.

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Selenskyj hoffe zudem auf ein baldiges Gespräch mit Trump für eine Diskussion der Hauptpunkte. Inhaltlich soll sich der Plan vor allem an russischen Positionen orientieren. Eine Ablehnung durch Kiew gilt daher als wahrscheinlich.

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20. November, 21.43 Uhr: Putin bestätigt bei Armeebesuch Festhalten an Kriegszielen

Der russische Präsident Wladimir Putin hat beim angeblichen Besuch einer Kommandozentrale das Festhalten an den Moskauer Kriegszielen in der Ukraine bekräftigt.

"Wir haben unsere gemeinsamen Aufgaben, unsere Ziele. Das Wichtigste ist, unbedingt die Ziele der speziellen Militäroperation zu erreichen", sagte Putin nach Kreml-Angaben bei einer Besprechung. Daran nahmen auch Generalstabschef Waleri Gerassimow und die Kommandeure der russischen Armeegruppen West und Süd in der Ukraine teil.

Ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigte Putin in Tarnuniform mit den Offizieren in einem Beratungsraum, der keine Rückschlüsse auf den Ort zuließ. Während die USA der Ukraine einen weiteren Plan für ein Ende des Kriegs übermittelt haben, deutete Putin keinerlei Einlenken an. Er ließ sich von den Generälen über das Vorrücken der russischen Truppen unterrichten.

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Wladimir Putin (73) hat das Festhalten an den Moskauer Kriegszielen in der Ukraine bekräftigt.  © Uncredited/Russian Presidential Press Office/dpa

20. November, 18 Uhr: Kiew zu Gesprächen über neuen US-Plan für Kriegsende bereit

Die Ukraine hat von der US-Regierung nach eigenen Angaben einen Entwurf für einen Plan zur Beendigung des Krieges mit Russland erhalten und ist bereit, darüber zu beraten.

Die ukrainische Regierung sei bereit, konstruktiv mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um ein "würdiges Ende des Krieges zu sichern", erklärte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstagabend. Selenskyj wolle "in den kommenden Tagen" mit US-Präsident Donald Trump über den Vorschlag sprechen.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die USA einen neuen Plan zur Beilegung des seit fast vier Jahren andauernden Konflikts in der Ukraine erarbeitet haben. Aus Kiew hieß es dazu, die Initiative sehe die Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete einschließlich der Krim-Halbinsel sowie eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee und den Verzicht der Ukraine auf jegliche Langstreckenwaffen vor. US-Medien hatten zuvor über angebliche Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington berichtet.

Die ukrainische Regierung sei bereit, konstruktiv mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um ein "würdiges Ende des Krieges zu sichern", erklärte das Büro von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Alex Brandon/AP/dpa

20. November, 16.09 Uhr: Polens Botschafter in Russland von Mob bedrängt und attackiert

Polens Botschafter in Russland ist am Sonntag offenbar Ziel eines versuchten Angriffs geworden. Aufnahmen, die im Internet kursieren, zeigen den Vorfall.

Mehr dazu hier: Polens Botschafter in Russland von Mob bedrängt und attackiert

Polens Botschafter Krzysztof Krajewski (62) wurde in St. Petersburg von einem Mob angegriffen.  © X/Jürgen Nauditt

20. November, 15.52 Uhr: Union und SPD kritisieren US-Friedensplan für Ukraine

Die außenpolitischen Sprecher von Union und SPD haben sich überwiegend negativ zum angeblichen US-Friedensplan für die Ukraine geäußert.

CDU-Politiker Jürgen Hardt kündigte an, dass die Bundesregierung ein Mitspracherecht fordern werde. "Soweit die 28 Punkte bislang bekannt sind, scheint ein Ungleichgewicht zulasten der Ukraine zu herrschen", sagte Hardt mit Blick auf Medienberichte über den Friedensplan den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Ähnlich äußerte sich auch sein SPD-Kollege Adis Ahmetovic. Den Zeitungen der "Mediengruppe Bayern" sagte er: "Wichtig ist, dass es am Ende nur einen nachhaltigen Frieden in Europa geben kann, der von der Ukraine und der EU mitgetragen wird. Das setzt voraus, dass beide ihre Positionen mit in die Verhandlungen einbringen können."

20. November, 13.01 Uhr: Ukraine erhält weitere sterbliche Überreste von Russland zurück

Die Ukraine hat im Zuge eines weiteren Gefangenenaustauschs die sterblichen Überreste von tausend Menschen zurückbekommen, die nach Angaben aus Moskau ukrainische Soldaten waren.

"Heute haben Rückführungsmaßnahmen stattgefunden", erklärte die ukrainische Koordinierungszentrale für Kriegsgefangene am Donnerstag in Onlinediensten. Ermittler und Experten "werden bald alle nötigen Untersuchungen durchführen und die zurückgegebenen Leichname identifizieren", fügte die Behörde hinzu.

Russische Staatsmedien berichteten, die Leichen von tausend getöteten ukrainischen Soldaten seien im Austausch für die Leichen von 30 russischen Soldaten zurückgegeben worden. Der Austausch von Kriegsgefangenen und sterblichen Überresten getöteter Soldaten ist einer der wenigen Bereiche, in denen Kiew und Moskau kooperieren.

20. November, 9.53 Uhr: Nach russischen Angriff auf Tarnopil: Noch immer werden 22 Menschen vermisst

nach einem russischen Angriff auf die westukrainische Stadt Tarnopil werden noch immer 22 Menschen vermisst.

Das sagte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag. Bei dem Angriff vom Mittwoch kamen dort 26 Menschen ums Leben, darunter drei Kinder.

20. November, 6.19 Uhr: Berichte über neuen US-Friedensplan - Ukraine unter Druck

Russland soll laut einem angeblich von der US-Führung mit Moskau im Geheimen ausgehandelten Friedensplan die Teile von Donezk und Luhansk bekommen, die es bislang nicht erobern konnte.

Allerdings sollen sie demilitarisiert werden. Die südliche Frontlinie durch die Gebiete Saporischschja und Cherson soll weitgehend eingefroren werden. Der Ukraine droht demnach auch Begrenzungen der Reichweite ihrer Waffen. Dem Bericht zufolge wird ebenfalls gefordert, dass Russisch als Staatssprache anerkannt und die frühere moskautreue orthodoxe Kirche wieder zugelassen werde. Die Kiewer Führung versucht, diese Kirche als Sicherheitsrisiko zu verbieten.

Die angebliche Wiederannäherung zwischen Washington und Moskau trifft die Ukraine in einem doppelt ungünstigen Moment. An der Front im Osten ist der Fall der lange umkämpften Stadt Pokrowsk nur noch eine Frage der Zeit. Auch weiter südlich hat die ukrainische Armee Stellungen räumen müssen.

Innenpolitisch steht Wolodymyr Selenskyj (47) unter Druck wegen eines Korruptionsskandals, der bis in sein Umfeld reicht. Zwei Minister mussten bislang zurücktreten.

19. November, 18.55 Uhr: Erdogan drängt Kiew und Moskau zu neuen Istanbul-Gesprächen

Vor dem Hintergrund schwerer russischer Angriffe auf die Ukraine hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) Kiew und Moskau zu einer Fortsetzung von Verhandlungen in Istanbul aufgefordert.

Die Gespräche seien vor dem Hintergrund "zermürbender Auswirkungen des Krieges für beide Seiten" wichtig, sagte Erdogan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj (47) in Ankara.

Selenskyj pflichtete Erdogan in der Frage von Verhandlungen bei. "Wir hoffen auf die Stärke der türkischen Diplomatie und dass sie in Moskau verstanden wird." Ohne konkreter zu werden, erwähnte der Ukrainer, dass "viele Prozesse aktiv sind". Kiew bemühe sich auch den Gefangenenaustausch mit Russland wieder aufzunehmen. Man hoffe, dass dies bis Ende des Jahres geschehe, sagte Selenskyj.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47, l.) und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan (71) kamen in Ankara zu einem Treffen zusammen.  © Yavuz Ozden/DIA Photo/AP/dpa

19. November, 18.52 Uhr: Putin äußert sich zu seinem Gesundheitszustand

Russlands langjähriger Staatschef Wladimir Putin (73) ist nach eigenen Angaben bei bester Gesundheit.

Er habe sich kürzlich im Krankenhaus durchchecken lassen, sagte er vor dem Hintergrund anhaltender Spekulationen über seinen Zustand laut russischen Medien beim Besuch einer Ausstellung. "Gott sei Dank war alles gut", so der 73-Jährige in Moskau.

Die Untersuchungen hätten zwei Tage in Anspruch genommen. Er sei am Nachmittag ins Krankenhaus gekommen und nach einer Übernachtung dort am Folgetag wieder raus.

Entgegen dem vom Kreml verbreiteten Narrativ des starken Mannes haben sich zuletzt aber bei längerer Abwesenheit Putins zunehmend Spekulationen um dessen schlechte Gesundheit oder gar einen Doppelgänger breit gemacht. Moskau hat diese Gerüchte stets dementiert.

Kremlchef Wladimir Putin (73) hat laut eigener Aussage nicht mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

19. November, 12.30 Uhr: Mindestens 25 Tote nach russischem Angriff in Ternopil

Bei einem schweren russischen Luftangriff sind in der Stadt Ternopil im Westen der Ukraine nach Behördenangaben mindestens 25 Menschen getötet worden.

Es gebe nach den Angriffen auf Wohnviertel in der Stadt auch mindestens 73 Verletzte, darunter 15 Kinder, wie der Zivilschutzdienst bei Telegram mitteilte. Es seien zwei neunstöckige Gebäude getroffen und beschädigt worden.

Rettungskräfte holten Menschen aus den zerstörten Wohnungen, hatte Innenminister Ihor Klymenko zuvor mitgeteilt. Auf Bildern des Innenministeriums waren schwere Verwüstungen der Gebäude zu sehen.

In Ternopil wurden mehrere Häuser durch einen russischen Angriff schwer beschädigt.  © Vlad Kravchuk/AP/dpa

19. November, 10.12 Uhr: Russland - Ukraine greift wieder mit ATACMS-Raketen an

Die Ukraine hat erstmals wieder mit US-Raketen vom Typ ATACMS im russischen Hinterland angegriffen - diesmal die Region Woronesch.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte Angaben des ukrainischen Generalstabs zum Einsatz dieser weitreichenden Raketen. Insgesamt seien vier ATACMS zerstört worden.

Dem Ministerium in Moskau zufolge wurden durch Trümmer abgeschossener Raketen das Dach eines gerontologischen Zentrums, ein Heim für Waisen und ein Privatgrundstück getroffen. Es gebe weder Tote noch Verletzte in der Zivilbevölkerung.

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