Ukraine-Krieg: Putin droht mit weiteren Eroberungen in Ukraine

Ukraine - Die Gespräche über einen möglichen Frieden im Ukraine-Krieg gehen weiter: Nach dem Treffen von US-Vertretern mit Kremlchef Wladimir Putin (73) in Moskau wird Medienberichten zufolge heute eine ukrainische Delegation in den USA erwartet.

US-Präsident Donald Trump (79, Mitte r) spricht während einer Kabinettssitzung im Weißen Haus.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff (68) und Jared Kushner (44), Schwiegersohn von Präsident Donald Trump (79), wollen demnach in Florida erneut mit Vertretern aus Kiew sprechen, berichteten unter anderem die "New York Times" und der Sender CBS News unter Berufung auf das Weiße Haus.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bereits neue Gespräche mit US-Vertretern in Aussicht gestellt.

"Wir bereiten Treffen in den Vereinigten Staaten vor", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Nach seinen Angaben soll erneut eine Delegation um den Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow (43), und Generalstabschef Andrij Hnatow (45) die Gespräche mit den USA führen.

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Derzeit laufe alles recht erfolgreich, sagte der ukrainische Präsident mit Blick auf Verhandlungen in Genf und Florida über einen US-Plan für ein mögliches Ende des Kriegs. Er forderte abermals Druck auf Russland.

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4. Dezember, 16.36 Uhr: Putin droht mit weiteren Eroberungen in Ukraine

Während die USA und die Ukraine weiter über Eckdaten eines Friedensplans sprechen wollen, hat der russische Präsident Wladimir Putin (73) mit weiteren Eroberungen in der Südukraine gedroht.

Der Donbass und Neurussland würden auf jeden Fall an Russland fallen, sagte der Kremlchef dem Fernsehsender India Today vor einem zweitägigen Staatsbesuch in Indien. Der Kremlchef traf abends (Ortszeit) in Neu-Delhi ein und wurde am Flughafen von Ministerpräsident Narendra Modi (75) begrüßt.

"Entweder befreien wir diese Territorien militärisch. Oder die ukrainischen Truppen verlassen diese Territorien und hören auf, dort zu kämpfen", sagte Putin der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

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Der russische Präsident Wladimir Putin (73) sabotiert weiter ein mögliches Friedensabkommen.  © Grigory Sysoyev/Pool Sputnik Kremlin/dpa

4. Dezember, 15.50 Uhr: Ukrainischer Armeechef weist Kreml-Erfolgsberichte zurück

Die ukrainische Armeeführung hat erneut russische Erfolgsmeldungen unter anderem bei der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Donezker Gebiet zurückgewiesen. "Ukrainische Einheiten halten den nördlichen Teil von Pokrowsk weiter", schrieb Armeeoberbefehlshaber Olexander Syrskyj bei Facebook. Der weitere russische Vormarsch und eine Umgehung von Pokrowsk und der Nachbarstadt Myrnohrad werde aufgehalten. In einer Beratung seien die Organisation zusätzlicher Nachschublinien, Evakuierungen von Verwundeten und Maßnahmen gegen die feindliche Artillerie und Drohnen besprochen worden.

Auch für die Stadt Wowtschansk in der angrenzenden Region Charkiw, nahe der russischen Grenze, wies das ukrainische Militär russische Behauptungen zu einer Eroberung zurück. "Alle Versuche des Gegners in Wowtschansk seine Flagge zu hissen, enden gleich: Sie werden getötet", sagte der stellvertretende Kommandeur des 16. Armeekorps, Oberst Iwan Kolontaj. Der östliche, südliche und westliche Ortsrand stehe weiter unter ukrainischer Kontrolle. Auch die nahen Ortschaften Lyman, Wiltscha und Synelnykowe werden demnach von ukrainischen Einheiten gehalten.

Zusätzlich dementierte der Generalstab in Kiew russische Erfolge nördlich der Stadt Huljajpole im südukrainischen Gebiet Saporischschja. Ein an den Rand des Dorfes vorgedrungener russischer Aufklärungstrupp aus fünf Soldaten sei "vernichtet" worden. "Die Siedlung steht unter Kontrolle der Streitkräfte der Ukraine", hieß es.

4. Dezember, 11.55 Uhr: Putin will keine Rückkehr Russlands in G7

Russland plant nach Worten von Staatschef Wladimir Putin keine Rückkehr in die Siebenergruppe großer Industrienationen (G7).

Das sagte er in einem Interview des indischen Fernsehsenders India Today vor einem zweitägigen Staatsbesuch in Neu-Delhi. Der Anteil der G7 an der Weltwirtschaft schrumpfe seit Jahren, sagte Putin der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in dem Interview. Er verstehe also nicht, warum sie die "Großen Sieben" genant würden. "Was ist daran groß?"

Die Atommacht Russland war 1998 nicht wegen ihrer Wirtschaft, aber wegen ihrer politischen Bedeutung in die Staatengruppe aufgenommen worden. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 wurde sie wieder ausgeschlossen. Der Friedensplan der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs sieht vor, Moskau einzuladen und die Gruppe wieder zur G8 zu erweitern.

4. Dezember, 6.42 Uhr: Putin in Indien

Derweil beginnt der russische Präsident Wladimir Putin heute einen zweitägigen Staatsbesuch in Indien.

Es wird sein erster Besuch im bevölkerungsreichsten Land der Erde seit der russischen Invasion in die Ukraine vor mehr als dreieinhalb Jahren sein.

Beide Seiten streben einen Ausbau ihrer "besonderen und privilegierten strategischen Partnerschaft" an. Indien gehört zu den größten Abnehmern von russischem Öl.

Mit den Einnahmen aus dem Verkauf finanziert Russland auch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine, dessen Beendigung Modi immer wieder gefordert hat.

Der russische Präsident Wladimir Putin (73) beginnt heute einen zweitägigen Staatsbesuch in Indien.  © Alexander Kazakov/Sputnik, Kremlin Pool via AP/dpa

4. Dezember, 6.40 Uhr: Behörden - Toter in Russland, Verletzte in Ukraine

Derweil dauern die Kämpfe an. In der russischen Region Belgorod wurde nach Angaben des Gebietsgouverneurs Wjatscheslaw Gladkow vom Abend ein Mann im Dorf Gora-Podol durch ukrainischen Beschuss getötet.

Auch Russland setzt seine Attacken fort. Bei einem russischen Raketenangriff auf Krywyj Rih, die Geburtsstadt von Selenskyj, wurde nach Behördenangaben eine Frau verletzt. Insgesamt gab es demnach vier Verletzte infolge russischer Angriffe über den ganzen Tag.

In Slowjansk im Gebiet Donezk seien acht Menschen bei einem russischen Angriff verletzt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram. Moskaus Militär habe über den Tag neun Bomben bei Attacken auf die Stadt eingesetzt. Eine davon sei in ein Hochhaus eingeschlagen. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Auf diesem Foto betrachtet ein Mann das zerbrochene Fenster seines Hauses nach dem Beschuss durch die Ukraine. (Archivbild)  © Uncredited/AP/dpa

4. Dezember, 6.39 Uhr: Kushner erstmals mit im Kreml

Am Dienstag hatte Witkoff bei seinem sechsten Treffen mit Putin den Stand der US-Überlegungen für einen Frieden im Ukraine-Krieg erläutert.

Kushner hatte ihn dabei erstmals im Kreml begleitet. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte nach dem fünfstündigen Treffen, es sei noch kein Kompromiss gefunden worden.

Trump sagte am Mittwoch, Putin hätte ein "sehr gutes Treffen" mit Witkoff und Kushner gehabt. Wozu das führe, könne er nicht sagen. Die US-Vertreter hätten den Eindruck gehabt, dass Putin an einem Deal interessiert sei.

Zuletzt ist wieder Bewegung in das Ringen um ein Ende des seit mehr als dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskriegs gekommen. Hintergrund ist ein amerikanischer 28-Punkte-Plan, der vielfach als "russische Wunschliste" kritisiert worden war. Europäer und Ukrainer verhandelten den Vorschlag daraufhin mit US-Vertretern nach.

3. Dezember, 21.55 Uhr: Selenskyj - Bereiten Treffen in den USA vor

Nach dem Treffen von US-Vertretern mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj neue Gespräche der ukrainischen Delegation mit US-Vertretern in Aussicht gestellt.

"Wir bereiten Treffen in den Vereinigten Staaten vor", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. In den nächsten Tagen erwarte die Ukraine Neuigkeiten dazu.

Fortsetzen soll die Gespräche mit Vertretern von US-Präsident Donald Trump demnach wieder eine Gruppe um den Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Rustem Umjerow und Generalstabschef Andrij Hnatow.

3. Dezember, 20.59 Uhr: Von der Leyen will auch Russen-Geld in Deutschland nutzen

Deutschland und mehrere andere Staaten sollen genauso wie Belgien festgesetzte russische Gelder für die Unterstützung der Ukraine bereitstellen.

Das sieht nach Angaben von EU-Beamten der jetzt von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67) vorgestellte Vorschlag für ein sogenanntes Reparationsdarlehen in Höhe von bis zu 210 Milliarden Euro vor.

Neben Deutschland sind demnach auch Frankreich, Schweden und Zypern mögliche Geber von russischem Staatsvermögen für das Vorhaben, wobei in Frankreich das meiste Geld liegen soll. Das vom belgischen Finanzinstitut Euroclear verwaltete russische Zentralbankvermögen wird auf rund 185 Milliarden Euro beziffert.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67) spricht sich für die Bereitstellung von Russen-Geld durch Deutschland sowie weitere Staaten aus.  © Harry Nakos/AP/dpa

3. Dezember, 18.35 Uhr: Indischer Premierminister empfängt Putin

Der indische Premierminister Narendra Modi (75) wird den russischen Präsident Wladimir Putin (73) zu einem zweitägigen Staatsbesuch empfangen.

Es wird der Besuch des Kremlchefs im bevölkerungsreichsten Land der Erde seit der russischen Invasion in die Ukraine vor mehr als dreieinhalb Jahren sein. Nach einem privaten Abendessen mit Modi nach der Ankunft werden beide Staatsmänner am Freitag zum 23. indisch-russischen Gipfeltreffen erneut zusammenkommen, wie lokale Medien unter Berufung auf die Regierung in Neu-Delhi berichteten.

Indiens Premierminister Narendra Modi (75) hat bald den russischen Präsidenten zu Gast.  © Ravi Batra/ZUMA Press Wire/dpa

3. Dezember, 8.16 Uhr: Ukrainische Drohnen treffen Öldepots in Russland

Bei nächtlichen Drohnenangriffen der Ukraine sind nach offiziellen Angaben in zwei russischen Regionen Treibstofflager getroffen worden.

Den Einschlag und Brand einer Anlage im Gebiet Tambow bestätigte der Gouverneur der Region, Jewgeni Perwyschew bei Telegram. Sicherheitsorgane und Rettungskräfte seien schnell vor Ort gewesen. "Es wurden alle nötigen Kräfte und Mittel eingesetzt", schrieb er, ohne Details zum Ort und Ausmaß der Schäden bekannt zu geben.

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