Ukraine-Krieg: Putin erhebt bei neuem Trump-Telefonat plötzlich schwere Vorwürfe gegen Kiew
Ukraine - US-Präsident Donald Trump (79) verbreitet nach dem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) in Florida Optimismus. Auch Kiew und Moskau sprechen von Fortschritten.
Zugleich blieb offen, wie eine mögliche Friedenslösung für die Ukraine im Detail aussehen könnte. Um einen Durchbruch zu erzielen, soll nun auf mehreren Ebenen weiterverhandelt werden.
Den Aussagen Trumps nach laufen die Bemühungen um eine Beendigung des seit fast vier Jahren andauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gut.
Auf der Pressekonferenz nach dem Empfang Selenskyjs am Sonntag (Ortszeit) sprach er von einem "grandiosen Treffen" mit dem Ukrainer und einem "exzellenten Telefongespräch" mit Kremlchef Wladimir Putin. 95 Prozent der Fragen seien abgearbeitet, sagte er vor Journalisten.
Sein Gast sprach immerhin von 90 Prozent, zu denen der von Europäern und Ukrainern auf 20 Punkte abgespeckte US-Friedensplan nun ausgehandelt sei. Selenskyj betonte dabei insbesondere, dass die US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine vollständig vereinbart worden seien.
Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.
29. Dezember, 19.02 Uhr: Selenskyj telefoniert mit Kanzler Merz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat laut eigenen Angaben mit Kanzler Friedrich Merz (70, CDU) über die Verhandlungen in den USA gesprochen - und auch über die russischen Falschnachrichten von einem Drohnenangriff auf "irgendeine Residenz" Putins.
"Putin muss sich daran gewöhnen, dass er den Krieg, die Angriffe und das Blutvergießen beenden muss. Die Ukraine tut alles, um Frieden zu schaffen", teilte Selenskyj nach seinem Telefonat mit Merz mit.
29. Dezember, 18.02 Uhr: Meloni-Regierung macht Weg für weitere Ukraine-Hilfen frei
Die italienische Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) will die Ukraine auch 2026 weiterhin mit umfangreichen Militärhilfen unterstützen.
Die rechte Regierung in Rom billigte ein Dekret, mit dem die Lieferung weiterer militärischer Güter und Ausrüstung an Kiew für die Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg auch im kommenden Jahr erlaubt wird.
29. Dezember, 17.45 Uhr: Putin erhebt bei neuem Trump-Telefonat plötzlich schwere Vorwürfe gegen Kiew
Der russische Präsident Wladimir Putin (73) will seine Position bei den Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump (79) über ein Kriegsende in der Ukraine nach Kremlangaben wegen eines angeblichen Terroranschlags Kiews überarbeiten.
Der Kremlchef habe Trump darüber bei einem Telefonat informiert, nachdem es einen versuchten Drohnenangriff der Ukraine gegen seine Residenz im Gebiet Nowgorod gegeben habe, sagte Putins außenpolitischer Berater, Juri Uschakow, der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei dem Gespräch.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies die Anschuldigungen Russlands als Lüge zurück und bezeichnete dies als Vorwand Moskaus, den Krieg fortsetzen zu wollen.
29. Dezember, 17.12 Uhr: Russlands Außenminister erhebt plötzlich schwere Vorwürfe gegen Kiew
Die Ukraine soll nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow (75) versucht haben, eine Residenz des Präsidenten in der Provinz anzugreifen.
"In der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember 2025 verübte das Kiewer Regime einen Terroranschlag unter Einsatz von 91 Drohnen großer Reichweite auf die staatliche Residenz des Präsidenten der Russischen Föderation in der Region Nowgorod", sagte Lawrow in Moskau. Die russische Flugabwehr habe alle Drohnen zerstört. Es gebe weder Schäden noch Verletzte.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) reagierte prompt auf die Vorwürfe und wies Lawrows Anschuldigungen als weitere russische Lüge zurück. Er erklärte, dass dies als Vorwand benutzt werde, um russische Schläge auf Regierungsgebäude in Kiew vorzubereiten. Schon in der Vergangenheit sei das Gebäude des Ministerkabinetts angegriffen worden, sagte Selenskyj. Die russischen Behauptungen sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.
29. Dezember, 14.54 Uhr: Frieden rückt laut Kreml näher
Ein Frieden in der Ukraine soll nach Angaben aus dem Kreml näher rücken. Moskau stimme mit der Einschätzung von US-Präsident Donald Trump überein, dass die Konfliktparteien sich einer Lösung angenähert hätten und die Verhandlungen sich in der finalen Phase befänden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.
Dabei präzisierte er allerdings nicht, welche der Varianten eines Friedensplans Moskau derzeit mit Washington erörtert.
29. Dezember, 9.43 Uhr: Lösung des Ukraine-Kriegs kommt laut Moskau voran
In Moskau wird das Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump sowie dessen anschließendes Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj positiv bewertet.
"Es herrscht das Empfinden, dass sich eine Bewegung voran andeutet", schrieb der Vizechef des Föderationsrats (Oberhaus des russischen Parlaments) Konstantin Kossatschow, der als einer der profiliertesten Außenpolitiker des Landes gilt, auf Telegram. Er lobte die US-Position als ausgewogen und zielorientiert.
"Eins ist klar: Die Schlüssel zur Regulierung (des Konflikts) haben Russland und die USA, die Europäer werden nach wie vor Bosheiten machen und Selenskyj wird nervös am Spielfeldrand rauchen", schrieb er.
Der echte Verhandlungsprozess sei durch das Telefonat zwischen Trump und Putin angestoßen worden, meinte Kossatschow. Bedeutend sei die Abmachung über zwei Verhandlungszweige: einen zu Sicherheitsfragen und einen zu wirtschaftlichen Themen. Die Gespräche zwischen Europäern und Ukrainern hingegen bezeichnete er als wertlos.
29. Dezember, 6.16 Uhr: Trump überrascht mit bizarrer Aussage
Nach dem weitgehend ergebnislosen Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida zu einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs macht ein Video-Clip im Netz die Runde.
Er zeigt Selenskyjs Reaktion auf eine Aussage des US-Präsidenten bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Trumps Privatclub Mar-a-Lago. Der ukrainische Präsident neigt den Kopf zur Seite, zieht die Augenbraue hoch und lächelt erstaunt.
Vor dem bilateralen Treffen hatte Trump mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Gefragt nach den Inhalten des Gesprächs sagte Trump, dem viele Kritiker seine Russlandnähe vorhalten: "Russland wünscht sich den Erfolg der Ukraine." Trump räumte ein: "Es klingt ein bisschen merkwürdig." Diese Einschätzung nahm Selenskyj sichtlich verwundert und leicht amüsiert auf.
Auf dem X-Konto von "Business Ukraine": "Selenskyj verdient einen Preis allein dafür, dass er sich an diesem Punkt der Pressekonferenz beherrscht." Andere Nutzer in sozialen Medien äußerten sich ähnlich und teilten Bilder und Videos der Szene.
28. Dezember, 19.53 Uhr: Selenskyj von Trump in Florida empfangen
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen über Auswege aus dem Ukraine-Krieg in Florida empfangen.
Beide schüttelten sich vor Trumps Residenz Mar-a-Lago in Palm Beach die Hand. Die russische Seite ist bei dem bilateralen Gespräch nicht dabei. Kurz vor dem Treffen hatte Trump aber mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert.
28. Dezember, 18.01 Uhr: Trump vor Treffen mit Selenskyj: Habe mit Putin telefoniert
US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert.
Das Telefonat sei "gut und sehr produktiv" verlaufen, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social, ohne nähere Details über Inhalte.
28. Dezember, 14.05 Uhr: Selenskyj sieht Partner bei Konfliktlösung in der Pflicht
Vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Unterstützer zu mehr Druck auf Russland für eine Lösung im Krieg aufgerufen.
Die Ukraine tue alles, um den Krieg zu beenden, "ob es aber zu Entscheidungen kommt, hängt von den Partnern ab", teilte Selenskyj nach seiner Ankunft in den USA bei Telegram mit.
"Derzeit finden einige der aktivsten diplomatischen Tage des Jahres statt, und vieles kann noch vor Neujahr entschieden werden", sagte Selenskyj. Es müssten alle Schritte ergriffen werden, um den Krieg zu beenden und Sicherheit für die Ukraine zu gewährleisten. Dabei müssen alle Sanktionen und der politische Druck gegen Russland aufrechterhalten bleiben.
28. Dezember, 10.59 Uhr: Drohnenalarm in Moskau – Mehr als 300 Flüge betroffen
Die Ukraine hat mit Drohnenangriffen auf Moskau den Flugverkehr in der russischen Hauptstadt zeitweise lahmgelegt.
Auf den Flughäfen Scheremetjewo und Wnukowo waren vor Beginn der bis 11. Januar dauernden landesweiten Feiertage und Neujahrsferien stundenlang keine Starts und Landungen möglich, wie ein Sprecher der Luftfahrtbehörde mitteilte.
Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti in der Nacht zu Sonntag meldete, mussten mehr als 300 Flüge annulliert werden – oder sie hatten Verspätung.
Etwa 70 Flugzeuge wurden demnach auf Ersatzflughäfen umgeleitet. Die anderen beiden Airports Domodedowo oder Schukowski waren demnach nicht betroffen.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor von einer Abwehr ungewöhnlich vieler ukrainischer Drohnen berichtet – rund 30 Flugobjekte. Das russische Verteidigungsministerium meldete insgesamt 273 abgeschossene Drohnen im Land. Zu Schäden machte das Ministerium wie immer keine Angaben.
28. Dezember, 7.14 Uhr: Selenskyj will mit Trump über 20-Punkte-Friedensplan sprechen
Sprechen will der ukrainische Staatschef mit Trump über seine an Heiligabend präsentierten 20 Punkte für einen möglichen Friedensplan.
Kernthema seien die Sicherheitsgarantien für die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands, um vor einem neuen russischen Angriff dauerhaft geschützt zu sein. Russland sieht den Großteil der Punkte Selenskyjs als Widerspruch zu seinen Positionen.
Selenskyj sagte, dass Russland mit seinen täglichen Luftangriffen zeige, dass es kein Interesse an einem Frieden habe. Deshalb will er sich bei Trump auch für mehr Flugabwehrsysteme einsetzen. Die ukrainische Luftverteidigung brauche mehr Raketen, sagte Selenskyj angesichts der täglichen russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen.
Vor dem Treffen mit Trump sagte der ukrainische Staatschef, dass er mit dem US-Präsidenten auch über Investitionen für einen Wiederaufbau der Ukraine nach Beendigung des Krieges sprechen wolle. Dazu müssten Fonds gegründet werden, aufgebracht werden müssten bis zu 800 Milliarden US-Dollar (679 Milliarden Euro).
27. Dezember, 21.45 Uhr: Russland meldet Eroberung von zwei weiteren Ortschaften
Die russische Armee hat nach Angaben Moskaus zwei weitere Ortschaften in der Ostukraine erobert.
Russlands Präsident Wladimir Putin sei vom Generalstab über die Einnahme der Stadt Myrnohrad in der Region Donezk und des Ortes Huljajpole in der südlichen Region Saporischschja informiert worden, teilte der Kreml am Samstag mit.
Myrnohrad liegt wenige Kilometer nordöstlich der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, die Russland Anfang Dezember für erobert erklärt hatte. Kiew hatte dies dementiert. Pokrowsk war monatelang heftig umkämpft. In der Bergbaustadt kreuzen sich mehrere Straßen und Bahnstrecken, sie war für die logistische Versorgung der ukrainischen Armee daher von entscheidender Bedeutung.
Huljajpole liegt im östlichen Teil von Saporischschja. Dort waren Vorstöße der russischen Armee zwar seltener, allerdings haben sie sich in den vergangenen Monaten beschleunigt.
27. Dezember, 19.24 Uhr: Mehr als eine Million Haushalte im Großraum Kiew nach russischen Angriffen ohne Strom
Durch die jüngsten russischen Angriffe sind nach Angaben des Energieversorgers DTEK im Großraum Kiew mehr als eine Million Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten worden.
In der ukrainischen Hauptstadt waren mehr als 700.000 Kunden betroffen und in der umliegenden Region weitere 400.000 Haushalte, wie das Unternehmen am Samstag mitteilte. Einsatzkräfte arbeiteten daran, "die Stromversorgung wiederherzustellen, während weiterhin Luftangriffe zu hören sind".
27. Dezember, 16.24 Uhr: Weiterer Korruptionsskandal erschüttert Ukraine
Einen Tag vor den neuen Ukraine-Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat ein weiterer Korruptionsskandal Kiew erschüttert.
Das Antikorruptionsbüro (Nabu) erklärte am Samstag im Onlinedienst Telegram, gegen mehrere Abgeordnete des Landes wegen des Verdachts der Bestechlichkeit zu ermitteln.
Demnach wurde eine "organisierte kriminelle Gruppe" mit amtierenden Parlamentsabgeordneten unter ihren Mitgliedern enttarnt, die für ihr Abstimmungsverhalten "systematisch illegale Vorteile" erhalten hätten. Nabu-Ermittler hätten versucht, Parlamentsbüros zu durchsuchen, seien aber von Sicherheitskräften daran gehindert worden.
27. Dezember, 10.24 Uhr: Polen schließt Flughäfen wegen russischer Luftangriffe
Wegen schwerer russischer Luftangriffe auf die Ukraine hat Polen in der Nacht auf Samstag aus Sicherheitsgründen vorübergehend zwei Flughäfen geschlossen.
Das teilte die nationale Flugsicherungsagentur Pansa auf der Plattform X mit. Betroffen waren demnach die Flughäfen in Rzeszow und Lublin, die beide nahe an der Grenze zur Ukraine liegen.
Das Oberkommando der polnischen Streitkräfte hatte schon zuvor bekannt gegeben, dass Kampfflugzeuge der polnischen Luftwaffe gemeinsam mit jenen von NATO-Verbündeten aufgestiegen seien, um den Luftraum Polens zu schützen. Es habe allerdings keine Luftraumverletzungen gegeben. Um etwa acht Uhr vormittags meldeten die polnischen Streitkräfte das Ende ihres Einsatzes.
Dass Polen seine Kampfflugzeuge aufsteigen lässt, wenn Russland grenznahe Regionen der Ukraine aus der Luft angreift, gilt als Routinemaßnahme. Gewöhnlich werden deshalb aber nicht zugleich polnische Flughäfen geschlossen.
27. Dezember, 7.14 Uhr: Landesweite Angriffe in der Ukraine - Verletzte in Kiew
Russlands Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketenangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew wurden dabei fünf Menschen verletzt, wie Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram berichtete. Auch zivile Infrastruktur wurde demnach beschädigt.
Der Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, berichtete am Morgen auf Telegram von einem weiteren Verletzten in der Region sowie Schäden an ziviler Infrastruktur.
Die ukrainische Luftwaffe hatte in der Nacht auch vor Attacken unter anderem in den Regionen Tschernihiw, Mykolajiw, Charkiw und Schytomyr gewarnt. Aus mehreren Orten wurden Explosionen und Brände gemeldet.
Ukrainischen Medienberichten zufolge kamen bei den Angriffen auch Hyperschallraketen vom Typ Kinschal zum Einsatz. Ziel sei unter anderem die Energie-Infrastruktur gewesen.
27. Dezember, 7.13 Uhr: Intensive diplomatische Anstrengungen
Die diplomatischen Anstrengungen, Russlands Angriffskrieg zu beenden, haben sich in den vergangenen Wochen beschleunigt.
Trump hofft, ein Kriegsende durchzusetzen. Sein Verhandlungsteam aus dem Sondergesandten Steve Witkoff und seinem Schwiegersohn Jared Kushner sprach intensiv mit den ukrainischen Unterhändlern. Selenskyj telefonierte am Donnerstag ebenfalls mit Witkoff und Kushner.
Moskau wurde jeweils durch russisch-amerikanische Kontakte einbezogen. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Freitag, dass der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew Kremlchef Wladimir Putin über seine Gespräche mit der US-Seite vom vergangenen Wochenende in Florida informiert habe. Putin habe ein weiteres Telefonat angeordnet, das dann sein außenpolitischer Berater Juri Uschakow geführt habe, sagte Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
27. Dezember, 7.09 Uhr: Selenskyj stimmt sich mit Merz ab
Vor dem geplanten Treffen mit dem US-Präsidenten hat Selenskyj das weitere Vorgehen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (70) besprochen.
"Wir stimmen unsere Positionen ab, und alle in Europa müssen an einem Strang ziehen, um unsere europäische Lebensweise, die Unabhängigkeit unserer Staaten und den Frieden in Europa zu verteidigen. Es muss Frieden geben", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
CDU-Chef Merz antworte auf X mit den Worten: "Wir stehen unerschütterlich an Ihrer Seite. Ein starkes, koordiniertes Vorgehen Europas ist nach wie vor unverzichtbar für Frieden, Freiheit und Sicherheit." Die "Berliner Gruppe" sei bereit zu helfen – in enger Abstimmung mit den US-Partnern.
27. Dezember, 7.06 Uhr: Laut Nachrichtenportal bedeutet das Treffen Annäherung
Nach Einschätzung des US-Nachrichtenportals "Axios" dürfte ein Treffen der Staatschefs bedeuten, dass es inzwischen eine bedeutende Annäherung zwischen den USA und der Ukraine gibt. Trump hatte zuvor gesagt, er wolle sich nur mit Selenskyj treffen, wenn ein Deal in Reichweite ist.
Selenskyj schrieb, sein Chefunterhändler Rustem Umjerow habe ihn über die jüngsten Kontakte mit den Amerikanern unterrichtet. "Wir verlieren keinen einzigen Tag. Wir haben ein Treffen auf höchster Ebene mit Präsident Trump in nächster Zukunft vereinbart."
Der 20 Punkte umfassende Friedensplan sei zu 90 Prozent fertig, wurde Selenskyj aus einem Chat mit Journalisten zitiert. "Unsere Aufgabe ist jetzt, alles zu 100 Prozent fertigzustellen." Im Gespräch mit "Axios" deutete Selenskyj die Bereitschaft für ein Referendum über den Friedensplan an, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Russland zu einer mindestens 60 Tage dauernden Feuerpause bereit sei.
26. Dezember, 14.55 Uhr: Russland und USA laut Peskow wieder in Telefonkontakt
Vertreter Russlands und der USA haben nach Angaben von Kremlsprecher Dmitri Peskow am Telefon über einen Friedensplan für die Ukraine gesprochen.
Vonseiten des russischen Präsidialamtes habe der außenpolitische Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, teilgenommen, sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in Moskau.
Vorangegangen sei, dass der Sondergesandte Kirill Dmitrijew Putin über seine Gespräche mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner vom vergangenen Wochenende in Florida unterrichtet habe. Peskow äußerte sich nicht dazu, wie die russische Führung den derzeitigen Stand des zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Staaten beratenen Friedensplans sieht.
26. Dezember, 8.23 Uhr: Frieden in Sicht? Selenskyj kündigt Besuch bei Trump an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für die kommenden Tage eine Reise zu US-Präsident Donald Trump angekündigt.
Er schrieb in den Netzwerken Telegram und X, bis zum Jahreswechsel könne viel für eine Friedensregelung erreicht werden.
26. Dezember, 7.25 Uhr: Weber will Bundeswehr unter europäischer Flagge in Ukraine
Der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, plädiert dafür, deutsche Soldaten unter europäischer Flagge an der Absicherung einer Friedenslösung in der Ukraine zu beteiligen.
"Ich wünsche mir Soldaten mit der europäischen Flagge auf der Uniform, die gemeinsam mit unseren ukrainischen Freunden den Frieden sichern", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können nicht ernsthaft erwarten, dass Trump eine Friedenslösung allein mit amerikanischen GIs absichert. Und wenn wir über europäische Truppen reden, kann Deutschland nicht außen vor bleiben", argumentierte Weber mit Hinweis auf US-Präsident Donald Trump.
Europa müsse Verantwortung für die Sicherheit der Ukraine übernehmen, betonte Weber. "Nach einem Waffenstillstands- oder Friedensabkommen muss an der Sicherheitslinie die europäische Flagge wehen."
25. Dezember, 20.56 Uhr: Kremlkritiker Udalzow zu Haftstrafe verurteilt
Der linksgerichtete russische Kremlkritiker Sergej Udalzow ist wegen angeblicher Rechtfertigung von Terrorismus von einem Gericht in Moskau zu sechs Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden.
Das Gericht blieb damit um ein Jahr unter den von der Staatsanwaltschaft geforderten sieben Jahren für Udalzow. Dieser hatte kurz zuvor erklärt, er werde im Falle einer Verurteilung "einen unbefristeten Hungerstreik bis zum Tod" beginnen.
"Eine schändliche Entscheidung. Alle, die sie getroffen haben, werden dafür zur Verantwortung gezogen werden, hoffe ich. Seid verdammt, ihr Hunde. Das wünsche ich euch von ganzem Herzen", wurde er von der oppositionellen Website "Meduza" nach der Urteilsverkündung zitiert.
Udalzow ist ein Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Er gilt allerdings als Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin.
25. Dezember, 17.17 Uhr: Moskau sieht Fortschritte bei Ukraine-Gesprächen mit USA
Das russische Außenministerium spricht von Fortschritten in den Gesprächen mit den USA über den Ukraine-Krieg.
"Im Verhandlungsprozess zur Beilegung des Ukraine-Konflikts, ich meine damit den Verhandlungsprozess mit den Vereinigten Staaten von Amerika, sind langsame, aber sichere Fortschritte zu beobachten", sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben der Staatsagentur Tass bei einer Pressekonferenz. Die von Russland angegriffene Ukraine erwähnte sie kaum.
25. Dezember, 11.27 Uhr: Tote und Verletzte an Weihnachten in der Ukraine
Russland hat die Ukraine auch an Weihnachten mit Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur überzogen und Tod und Zerstörung über das Land gebracht.
In der Region Odessa am Schwarzen Meer meldeten die Behörden nach russischen Drohnenangriffen einen Toten und zwei Verletzte. An der Hafen- und Energieinfrastruktur gebe es Schäden. Im Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze gab es bei Angriffen Behörden zufolge einen Toten und 15 Verletzte. Im Gebiet Tschernihiw starben zwei Menschen bei einem Drohnenangriff an Heiligabend.
25. Dezember, 8.50 Uhr: Ukraine attackiert Tanks mit Erdölprodukten – Großbrand
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der Hafenstadt Temrjuk in der Region Krasnodar im Süden Russlands sind Tanks mit Erdölprodukten in Brand geraten.
Wie die Behörden mitteilten, erfasste das Feuer in der Stadt auf der Halbinsel Taman eine Fläche von 2000 Quadratmetern. Dutzende Kräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes waren demnach im Einsatz, um den Brand zu löschen. Schon in der Nacht zum 5. Dezember war der Hafen der Stadt am Asowschen Meer Ziel eines Drohnenangriffs gewesen.
Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter Beschuss. Ziel ist es, nicht nur den Nachschub für die russischen Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu stören. Kiew will durch die Treffer auch die für Russlands Krieg wichtigen Einnahmen aus dem Ölverkauf schmälern.
24. Dezember, 11.52 Uhr: Selenskyj präsentiert Entwurf von 20-Punkte-Friedensplan
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals öffentlich die 20 Punkte für einen von den USA angestoßenen Friedensplan öffentlich ausgebreitet.
Laut dem Entwurf sind etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Vorbild von Artikel 5 der Nato - das ist die Beistandsklausel - und eine Stärke der Armee von 800.000 Soldaten vorgesehen, wie Selenskyj ukrainischen Medien zufolge vor Journalisten in Kiew erklärte.
Der Präsident selbst sprach von einem Entwurf für ein Rahmendokument und wiederholte seine Äußerungen vom Vortag, nach denen es weiter Klärungs- und Gesprächsbedarf gebe. Ungeklärt ist etwa weiter die Frage um die von Russland für einen Waffenstillstand geforderten Gebietsabtretungen vor allem im Gebiet Donezk, das die Ukraine noch zu einem Teil kontrolliert. Demnach sind in dem Papier neben ukrainischen auch russische und US-Positionen enthalten.
24. Dezember, 8.26 Uhr: Russland entzieht kritischem Journalisten die Staatsbürgerschaft
Russland verschärft derweil sein Vorgehen gegen Kriegskritiker. Die Behörden entzogen dem Journalisten Roman Anin wegen angeblicher Diskreditierung der Streitkräfte die Staatsbürgerschaft.
Grund seien von Anin begangene Verbrechen, teilte das Innenministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.
Anin ist Chefredakteur des Internetportals "Waschnyje Istorii" ("Wichtige Geschichten"). Aufsehen erregten unter anderem Recherchen des Mediums über die mutmaßliche Tochter von Kremlchef Wladimir Putin und die Mitarbeit an dem internationalen Projekt zur Enthüllung von Steueroasen, bekannt als "Pandora Papers"
Anin wurde Ende März in Abwesenheit wegen "wissentlicher Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte" zu 8,5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
24. Dezember, 8.25 Uhr: Ukrainisches Verhandlerteam ist zurück
Selenskyj berichtete auch über den Fortgang der Gespräche für eine Friedenslösung. Das ukrainische Verhandlungsteam sei aus den USA zurück und habe mit Blick auf ein Abkommen für ein Ende des Kriegs Fortschritte erzielt.
Details nannte er nicht. "Die Ukraine wird niemals ein Hindernis für den Frieden sein", sagte Selenskyj. Zugleich warnte er davor, dass Russland den diplomatischen Prozess sprengen könnte.
Moskau und Kiew verhandeln nicht direkt miteinander. Die Delegationen beider Länder beraten sich mit amerikanischen Vermittlern, um ihre jeweiligen Positionen durchzusetzen. Zuletzt gab es mehrtägige Gespräche in Miami.
24. Dezember, 8.23 Uhr: Selenskyj klagt über schwere Angriffe auf Energiesystem
Nach schweren Angriffen auf die Region Tschernihiw, bei denen Infrastruktur zur Energieversorgung in Mitleidenschaft gezogen wurde, warf Selenskyj Russland Zynismus vor.
"Natürlich versuchen die Russen auch dieses Fest und diesen heiligen Tag zu zerstören", sagte er am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine brauche daher Unterstützung, vor allem bei der Flugabwehr - sowohl an Feier- als auch an Wochentagen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) hatte Putin vergangene Woche zu einer Waffenruhe in der Ukraine über Weihnachten aufgefordert.
Die Ukraine feiert anders als in früheren Jahren Weihnachten inzwischen offiziell nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber weiter an orthodoxe Traditionen, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar zu feiern.
Titelfoto: Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
