Ukraine-Krieg: Kiew erhält weitere 1200 Tote aus Russland zurück

Ukraine - Die Ukraine hat nach russischen Medienberichten kriegswichtige Industrieanlagen in Russland mit Kampfdrohnen angegriffen.

Neuartige Langstrecken-Raketen-Drohnen vom Typ Peklo (Hölle) werden während der Übergabe der ersten Charge an die Verteidigungskräfte am Tag der Streitkräfte der Ukraine ausgestellt. (Archivbild)  © ---/ukrin/dpa

Ein Ziel war demnach die Chemiefabrik Asot (Stickstoff) in der südrussischen Stadt Newinnomyssk. Ihre Produkte gelten als wichtig zur Sprengstoffherstellung.

Offiziell bestätigte der Gouverneur der Region Stawropol, Wladimir Wladimirow, dass Drohnenteile im Industriegebiet von Newinnomyssk abgestürzt seien. Verletzte gebe es nicht.

Augenzeugen berichteten, dass über der Stadt mindestens zehn Explosionen zu hören waren. Angaben zu Schäden an der Fabrik gab es nicht.

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Von russischer Seite bestätigt wurde auch ein Angriff auf die Stadt Nowokujbyschewsk bei Samara an der Wolga. Dort gibt es ebenfalls eine große Chemiefabrik. Das russische Militär schoss nach eigenen Angaben 66 ukrainische Drohnen über verschiedenen Teilen des Landes ab.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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15. Juni, 13.40 Uhr: Kiew erhält weitere 1200 Tote aus Russland zurück

Die Zahl der von Russland an die Ukraine zurückgegebenen getöteten Soldaten hat mehr als 4800 erreicht. Am Sonntag wurden 1200 Leichen übergeben, wie der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen in Kiew mitteilte.

Auch russische Nachrichtenagenturen meldeten die Rückgabe, die am 2. Juni in Istanbul zwischen den Kriegsparteien vereinbart worden war. Russland erhielt demnach erneut keine eigenen Toten von der Ukraine zurück. Insgesamt will Russland 6000 tote Ukrainer übergeben.

Der ukrainische Stab sprach von "Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige". Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden.

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Mit Kühlwagen werden die Leichen ins Austauschgebiet gefahren.  © ---/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

14. Juni, 22.23 Uhr: Putin und Trump telefonieren zu Nahem Osten und Ukraine

Der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump haben zum dritten Mal innerhalb eines Monats telefoniert – Hauptthema war nach Angaben des Kremls diesmal die "gefährliche Verschärfung der Lage im Nahen Osten".

Weiter teilte Putins Berater Juri Uschakow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit, Putin habe dabei erneut die israelischen Angriffe gegen iranische Nukleareinrichtungen und militärische Ziele missbilligt. Gleichzeitig bot der Kremlchef sich als Vermittler in dem Konflikt an.

Trump, der heute seinen 79. Geburtstag feiert, äußerte sich wenig später ebenfalls zu dem Telefonat. Putin habe ihm "auf sehr nette Weise" gratuliert, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Das Gespräch habe etwa eine Stunde gedauert. Man sei sich einig, dass der Krieg zwischen Israel und dem Iran beendet werden müsse, schrieb Trump weiter. Er habe Putin auch gesagt, dass der Krieg in der Ukraine enden müsse.

Wladimir Putin (72) und Donald Trump (79) haben zum dritten Mal innerhalb eines Monats telefoniert.  © Brandon/Bednyakov/AP/dpa

14. Juni, 14.25 Uhr: Ukraine hat mehr als 3600 Tote aus Russland zurückbekommen

Die Ukraine hat bei drei Rückgabeaktionen aus Russland binnen weniger Tage mehr als 3600 Leichen erhalten. Am Samstag wurden erneut 1200 Tote übergeben, wie der zuständige Koordinierungsstab für die Angelegenheiten von Kriegsgefangenen in Kiew mitteilte.

Vorsichtig sprach der Stab von "Leichen, bei denen es sich nach russischen Angaben um ukrainische Bürger handelt, vor allem um Armeeangehörige". Sie müssten nun genau gerichtsmedizinisch identifiziert werden.

Außerdem gab es nach Angaben beider Seiten den vierten Austausch von Kriegsgefangenen. "Wir holen weiter unsere Leute aus der Gefangenschaft zurück", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X.

Auf diesem Foto ist ein offener Kühlwagen des ersten Konvois zu sehen, der die Leichen ukrainischer Soldaten zur Überführung in ein Austauschgebiet in der Nähe von Nowaja Guta (Belarus) transportiert.  © ---/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

14. Juni, 9.13 Uhr: Russischer Drohnenangriff auf Saporischschja

Die russische Armee griff in der Nacht unter anderem die südukrainische Großstadt Saporischschja mit Kampfdrohnen an.

Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Iwan Fedorow mit. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.

13. Juni, 15.38 Uhr: Ukraine erhält weitere 1200 tote Soldaten von Russland

Die Ukraine hat von Russland weitere 1200 ihrer getöteten Soldaten zurückerhalten. Das teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes zustande gekommen.

Es ist die zweite Übergabe dieser Art in dieser Woche. Am Mittwoch hatte Kiew die sterblichen Überreste von 1212 Soldaten erhalten und Moskau im Gegenzug 27 Tote übergeben. Bei Verhandlungen in Istanbul am 2. Juni war von insgesamt 6000 Leichen ukrainischer Soldaten die Rede, die Russland an die Ukraine übergeben sollte.

13. Juni, 6.16 Uhr: Dank für Besuch von Pistorius

Selenskyj dankte in seiner abendlichen Videobotschaft noch einmal für den Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) am Donnerstag.

"Deutschland ist ein Vorreiter bei der Unterstützung. Wir wissen es zu schätzen, dass Deutschland das, was es verspricht, auch hält", sagte der Präsident.

Bei dem Besuch hatten beide Seiten ihre Abmachungen vertieft, gemeinsam Waffen mit hoher Reichweite zu produzieren, darunter Raketen, Marschflugkörper und Kampfdrohnen.

Boris Pistorius (65, l, SPD), Bundesminister der Verteidigung, und Wolodymyr Selenskyj (47), Präsident der Ukraine.  © Kay Nietfeld/dpa

13. Juni, 6.14 Uhr: USA gratulieren zum russischen Nationalfeiertag

Die von Putin geleitete Beratung über künftige Rüstungsprojekte fand statt, auch wenn in Russland am Donnerstag Nationalfeiertag war.

Dazu gratulierten erstmals seit Jahren wieder die USA. Außenminister Marco Rubio schickte einen Glückwunsch, mahnte aber auch Friedensbemühungen an.

Der Kreml wertete das Schreiben als Zeichen, dass die Administration von US-Präsident Donald Trump Probleme im Verhältnis lösen wolle. Die Ukraine kritisierte das.

Mitglieder der Yunarmia (Junge Armee), einer vom russischen Militär gesponserten Organisation zur Förderung des Patriotismus unter der russischen Jugend, singen die Nationalhymne während einer Zeremonie zum Hissen der russischen Fahne anlässlich des "Tages Russlands".  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

12. Juni, 22.20 Uhr: Russland stellt Drohnentruppen als eigene Waffengattung auf

Ähnlich wie die Ukraine will auch Russland Drohnentruppen als eigene Waffengattung in der Armee aufbauen.

"Wir sehen, wie die Wirksamkeit unbemannter Fluggeräte im Kampfeinsatz rapide wächst", sagte Putin nach Angaben des Kremls.

Wegen der wachsenden Bedeutung unbemannter Waffensysteme im Krieg hat die Ukraine im Juni 2024 eine eigene Truppengattung geschaffen. Diese Brigaden setzen verschiedene Flugdrohnen ein und entwickeln sie in Zusammenarbeit mit der Industrie weiter.

Es geht aber auch um Seedrohnen, also bewaffnete ferngesteuerte Boote, Kampf- oder Minenräumroboter. Drohnenpiloten sind aber auch in anderen Truppenteilen im Einsatz.

12. Juni, 20.54 Uhr: Selenskyj meldet Zurückdrängen russischer Angreifer im Gebiet Sumy

Die ukrainische Armee kann nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj die russische Offensive im nordöstlichen Gebiet Sumy abblocken.

"Unsere Einheiten im Gebiet Sumy drängen die Besatzer allmählich zurück", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Er stützte sich dabei nach eigenen Angaben auf einen Bericht von Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj zur Lage an der Front.

"Ich danke Ihnen! Ich danke jedem Soldaten, Unteroffizier und Offizier für dieses Ergebnis", sagte Selenskyj in Kiew. Details nannte er nicht, auch gab es keine unabhängige Bestätigung für seine Angaben.

Den Landkarten ukrainischer Militärblogger zufolge sind die russischen Truppen weiter in der Vorwärtsbewegung. Der Lagebericht des Kiewer Generalstabs für den Nachmittag erwähnte zwar Artillerieangriffe auf Orte im Gebiet Sumy, aber keine Bodengefechte.

Ein ukrainisches Panzerfahrzeug fährt an der russisch-ukrainischen Grenze nahe Sumy entlang.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

12. Juni, 16.03 Uhr: Laut Wadephul derzeit kein Anlass für Telefonat mit Lawrow

Außenminister Johann Wadephul sieht ungeachtet der SPD-Debatte über direkte diplomatische Gespräche mit Russland keinen Grund für ein rasches Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.

"Ich sehe zum jetzigen Zeitpunkt keine Gelegenheit und keine Möglichkeit zu weiteren Gesprächen", sagte der CDU-Politiker bei einer Außenministerkonferenz zur Unterstützung der Ukraine in Rom auf die Frage eines Journalisten, wann er das erste Mal mit Lawrow telefonieren werde.

Wenn solche Gespräche geführt werden würden, würde das Deutschland "immer nur gemeinsam mit seinen europäischen Partnern machen", sagte Wadephul. In diesen Formaten "sind wir selbstverständlich immer verhandlungsbereit". Man müsse allerdings zum jetzigen Zeitpunkt "feststellen, dass Russland nicht verhandlungsbereit ist, sondern den Krieg sucht". Solange dies der Fall sei, "stehen wir fest an der Seite der Ukraine".

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