Ukraine-Krieg: Russen beschießen EU-Vertretung in Kiew

Ukraine - Während Russland sein Nachbarland mit neuen Drohnen- und Raketenangriffen überzieht, hoffen die Verteidiger auf internationale Unterstützung. Bringen Gespräche in den USA den ersehnten Erfolg?

Irgendwo im Donbass: Ein ukrainischer Soldat mit Schrottflinte hält Ausschau, während seine Kameraden die Straße drohnensicher machen.
Irgendwo im Donbass: Ein ukrainischer Soldat mit Schrottflinte hält Ausschau, während seine Kameraden die Straße drohnensicher machen.  © ROMAN PILIPEY / AFP

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schickt seine Chefunterhändler zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien für sein von Russland angegriffenes Land in die USA.

Der ukrainische Präsident warf Moskau vor, nicht verhandlungsbereit zu sein und damit ein Trump gegebenes Versprechen zu brechen.

Derweil hat Russlands die Ukraine in der Nacht erneut großflächig mit Luftangriffen überzogen. Es gab Tote und Verletzte. Besonders betroffen war einmal mehr die Hauptstadt Kiew.

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Explosionen wurden auch aus den Städten Sumy im Norden sowie Dnipro und Saporischschja im Süden gemeldet.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

28. August, 13.27 Uhr: Ukrainisches Kriegsschiff offenbar durch Seedrohne versenkt

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein ukrainisches Aufklärungsschiff mit einer Seedrohne im Donaudelta versenkt.

Getroffen worden sei das Schiff "Simferopol", teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz einer Seedrohne durch Russland. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben nicht.

Bei der "Simferopol" handelt es sich offen zugänglichen Informationen nach um ein in der Erprobungsphase befindliches mittelgroßes Aufklärungsschiff.

28. August, 12.02 Uhr: auch britisches Kulturinistut bei nächtlichem Angriff auf Kiew getroffen

Bei den nächtlichen russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist das Gebäude des britischen Kulturinstituts British Council zu Schaden gekommen.

Dieses sei "stark beschädigt" und müsse deshalb vorerst geschlossen werden, teilte das Institut in einem Facebook-Beitrag mit. Die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Partnern im Bildungs- und Kulturbereich werde jedoch fortgesetzt.

28. August, 9.17 Uhr: Russen beschießen EU-Vertretung in Kiew

Bei den nächtlichen russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist auch die Vertretung der Europäischen Union zu Schaden gekommen.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha warf Russland auf der Plattform X vor, gezielt Diplomaten ins Visier genommen zu haben.

Es handele sich um einen Verstoß gegen die Wiener Konvention, erforderlich sei eine internationale Verurteilung des Angriffs. "Wie drücken den EU-Kollegen unsere Solidarität aus und sind bereit, Unterstützung zu leisten", sagte Sybiha, der auch Fotos von Schäden in Büroräumen veröffentlichte.

Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Maria Kos, hat diese Bilder geteilt. Sie zeigen, die Schäden an der EU-Vertretung in Kiew.
Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Maria Kos, hat diese Bilder geteilt. Sie zeigen, die Schäden an der EU-Vertretung in Kiew.  © X/@MartaKosEU

28. August, 7.12 Uhr: Mehrere Tote bei russischen Luftangriffen auf Kiew

Bei erneuten massiven russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew Medienberichten zufolge mehrere Menschen getötet worden.

Unter den Todesopfern sei auch ein 14-jähriges Kind, wie etwa "The Kyiv Independent" unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Mehr als 20 Menschen seien verletzt worden, darunter ebenfalls mehrere Kinder, wie das Portal unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb. Fast alle Verletzten kamen demnach ins Krankenhaus.

Dieses Haus in Kiew haben die Russen in der Nacht in Schutt und Asche gelegt. Acht Tote wurden in den Trümmern gefunden, berichtet der ukrainische Katastrophenschutz. Darunter ein Kind.
Dieses Haus in Kiew haben die Russen in der Nacht in Schutt und Asche gelegt. Acht Tote wurden in den Trümmern gefunden, berichtet der ukrainische Katastrophenschutz. Darunter ein Kind.  © Screengrab: Telegram/DSNS Ukraine

27. August, 21.38 Uhr: Selenskyj schickt Chefunterhändler nach Washington

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) schickt seine Chefunterhändler nach Washington zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien für sein von Russland angegriffenes Land.

Präsidialamtschef Andrij Jermak (53) und Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow 843) sollten am Freitag mit der Führung von US-Präsident Donald Trump (79) sprechen, kündigte Selenskyj in einer Videoansprache in Kiew an. Von US-Seite hat Trumps Nahost- und Russlandunterhändler Steve Witkoff (68) das Treffen bestätigt.

Kürzlich noch selbst in Washington: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will dieses Mal seine Unterhändler schicken. (Archivfoto)
Kürzlich noch selbst in Washington: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will dieses Mal seine Unterhändler schicken. (Archivfoto)  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

27. August, 19.44 Uhr: Russische Angriffe legen Strom und Gas in der Ukraine lahm

Russische Luftangriffe haben nach offiziellen ukrainischen Angaben gezielt das Energiesystem der Ukraine beschädigt.

Im nordukrainischen Gebiet Sumy sei nachts ein Umspannwerk getroffen worden, teilte das Energieministerium in Kiew auf Telegram mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) schrieb auf dem Portal X, bis zu 100.000 Verbraucher seien zeitweise ohne Strom gewesen.

27. August, 16.36 Uhr: Kreml - bisher kein Termin für neues Ukraine-Treffen

Die Forderungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) und seiner westlichen Verbündeten nach raschen Friedensgesprächen mit Kremlchef Wladimir Putin (72) prallen weiter an den Moskauer Kremlmauern ab.

Putin breche zu einer bisher beispiellosen Reise nach China auf und bereite sich außerdem auf das Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik vor, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57). Putin ist erst vom 31. August bis 3. September in China und reist dann in den Fernen Osten Russlands weiter zum Wirtschaftsforum. Peskow bestätigte zwar, dass es Kontakte gebe zwischen den russischen und ukrainischen Verhandlungsführern der bisherigen Treffen in Istanbul. Einen Termin für eine Fortsetzung der Gespräche dort gebe es nicht.

27. August, 15.06 Uhr: Tote bei Attacken auf Cherson

Bei russischen Angriffen in der Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet worden.

Eine 81-Jährige wurde in der Nacht in der gleichnamigen Regionalhauptstadt getötet, zwei weitere Menschen starben bei Angriffen auf einen Bauernhof südlich der Stadt, wie die regionalen Behörden am Mittwoch mitteilten. Landesweit waren nach Angriffen auf die Energieinfrastruktur außerdem mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom.

Zwei ukrainische Soldaten stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Gebiet Cherson". (Archivfoto)
Zwei ukrainische Soldaten stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Gebiet Cherson". (Archivfoto)  © Bernat Armangue/AP/dpa

27. August, 6.42 Uhr: Probleme in Kupjansk, Gegenangriffe bei Pokrowsk

Eine weitere Krise bahnt sich im nordostukrainischen Gebiet Charkiw an. Dort sind die russischen Truppen nach Angaben unabhängiger Militärbeobachter auf der Westseite des Flusses Oskil weiter vorgedrungen und nähern sich dort dem strategisch wichtigen Knotenpunkt Kupjansk. Das Tempo der russischen Truppen ist allerdings gering.

Ein schneller Frontdurchbruch, auf den die Kremlführung möglicherweise setzt, ist somit nicht in Sicht. Zudem hat das ukrainische Militär einen russischen Vorstoß bei Pokrowsk inzwischen offenbar gestoppt und ist dort zu Gegenangriffen übergegangen.

Artilleristen feuern einen RM-70 Mehrfachraketenwerfer nahe der Front ab. (Archivbild)
Artilleristen feuern einen RM-70 Mehrfachraketenwerfer nahe der Front ab. (Archivbild)  © ---/Ukrinform/dpa

27. August, 6.12 Uhr: Attacken auf die Treibstoffversorgung

Russland machen die andauernden Drohnenangriffe auf eigenes Gebiet zu schaffen. In der Nacht mussten in der Millionenstadt Rostow am Don 15 Bewohner eines Mehrfamilienhauses evakuiert werden, nachdem Drohnentrümmer das Dach durchschlagen und einen Brand ausgelöst haben.

Problematischer jedoch sind die systematischen Attacken gegen die Ölindustrie. Innerhalb weniger Tage trafen ukrainische Drohnen mindestens zehn Raffinerien in Russland. Medienberichten nach sind dadurch inzwischen etwa 17 Prozent der Ölverarbeitungskapazitäten ausgefallen. Das führt zu Problemen bei der Treibstoffversorgung.

Titelfoto: X/@MartaKosEU

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