Ukraine-Krieg: Russland will USA laut Selenskyj täuschen

Ukraine - Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump (78) und Kremlchef Wladimir Putin (72) haben die ukrainische Führung und ihre europäischen Verbündeten die Grenzen ihrer Kompromissbereitschaft betont.

Donald Trump (78) will Russlands Präsidenten kommenden Freitag erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des Krieges treffen.
Donald Trump (78) will Russlands Präsidenten kommenden Freitag erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des Krieges treffen.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

Internationale Grenzen dürften nicht gewaltsam verändert werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Großbritannien, Finnland und der EU-Kommission.

Der ukrainische Präsident Wolodymr Selenskyj lehnte Gebietsabtretungen an Russland erneut ab und fordert vehement, in Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine einbezogen zu werden.

Sinnvolle Verhandlungen seien nur "im Rahmen eines Waffenstillstands oder einer Verringerung der Feindseligkeiten" möglich, bekräftigten die Europäer.

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Der derzeitige Frontverlauf könne lediglich "Ausgangspunkt für Verhandlungen sein". Außerdem brauche die Ukraine robuste und glaubwürdige Sicherheitsgarantien.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

10. August, 20.47 Uhr: Russland will USA laut Selenskyj täuschen

Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus.

"Wir verstehen die Absicht der Russen, Amerika zu täuschen – das werden wir nicht zulassen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er schätze die Entschlossenheit Trumps, den Krieg zu beenden. Dennoch sei der einzige Grund für das fortgesetzte Töten in der Ukraine der Wunsch Putins, Krieg zu führen "und alle zu manipulieren, mit denen er in Kontakt kommt".

Selenskyj unterstrich indirekt, dass er einen von Trump angestrebten Deal zum Gebietstausch nicht akzeptieren werde. "Wir werden unser Land und unsere Unabhängigkeit auf jeden Fall verteidigen", betonte er. Und alles, was die Ukraine betreffe, müsse unter Beteiligung der Ukraine entschieden werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will nicht, dass über seinen Kopf entschieden wird.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will nicht, dass über seinen Kopf entschieden wird.  © Vadym Sarakhan/AP/dpa

10. August, 19.29 Uhr: Einladung an Selenskyj nach Alaska noch möglich

Der US-Nato-Botschafter schließt eine Einladung an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) zum amerikanisch-russischen Spitzentreffen in Alaska nicht aus.

"Ich halte es durchaus für möglich", sagte Matthew Whitaker (55) dem Sender CNN. Die Entscheidung werde von US-Präsident Donald Trump (79) getroffen. "Wenn er der Meinung ist, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um Selenskyj einzuladen, dann wird er das tun", erklärte Whitaker. Bislang sei dazu noch keine endgültige Entscheidung gefallen und es bleibe noch Zeit.

Der US-Nato-Botschafter Matthew Whitaker (55).
Der US-Nato-Botschafter Matthew Whitaker (55).  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

10. August, 19.20 Uhr: Russische Flugzeugbomben treffen Saporischschja

Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja sind nach ersten Angaben mindestens 19 Menschen verletzt worden. Wie Militärverwalter Iwan Fedorow auf Facebook mitteilte, traf eine der Gleitbomben einen Busbahnhof im Zentrum. Über dem Ort bildete sich eine dichte Rauchwolke.

Das Gebäude wurde schwer beschädigt. "Es gibt Informationen, dass sich noch weitere Menschen unter den Trümmern befinden", schrieb Fedorow. Die Rettungsaktion dauerte am frühen Abend an.

Ein Rettungshelfer ruht sich aus, während andere das Feuer eines durch einen russischen Drohnenangriff zerstörten Gebäudes zu löschen versuchen. (Archivbild)
Ein Rettungshelfer ruht sich aus, während andere das Feuer eines durch einen russischen Drohnenangriff zerstörten Gebäudes zu löschen versuchen. (Archivbild)  © Kateryna Klochko/AP/dpa

10. August, 18.30 Uhr: Vance droht: USA werden Ukraine-Krieg nicht mehr finanzieren

US-Vizepräsident JD Vance (41) hat bekräftigt, dass sich die Vereinigten Staaten finanziell aus der Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zurückziehen wollen.

US-Präsident Donald Trump (78) und er seien der Auffassung, "dass die USA mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts durch sind", sagte Vance dem Sender Fox News in einem Interview, das schon vor ein paar Tagen aufgezeichnet wurde.

Man wolle eine friedliche Lösung finden und das Töten beenden. Die Amerikaner seien es leid, weiter ihre Steuergelder für diesen konkreten Konflikt auszugeben, so Vance. Das Interview wurde bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Treffens von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgezeichnet, aber erst am Sonntag vollständig ausgestrahlt.

US-Vizepräsident JD Vance (41) gibt die Marschrichtung für den Trump-Putin-Gipfel vor.
US-Vizepräsident JD Vance (41) gibt die Marschrichtung für den Trump-Putin-Gipfel vor.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

10. August, 16.22 Uhr: EU beruft wegen Trump-Putin-Gipfel Sondertreffen der Außenminister ein

Vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine treffen sich die Außenminister der EU-Staaten zu einer digitalen Sondersitzung.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) möchte bei der Videokonferenz an diesem Montag die nächsten Schritte besprechen. "Europas Kerninteressen stehen auf dem Spiel", teilte sie mit.

Sie betonte, dass jede Vereinbarung zwischen den USA und Russland die Ukraine und die EU einschließen müsse, "denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas". Russlands Aggression dürfe nicht belohnt werden, die vorübergehend russisch besetzten Gebiete gehörten zur Ukraine.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) will, dass die EU bei dem Trump-Putin-Gipfel Gewicht hat.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) will, dass die EU bei dem Trump-Putin-Gipfel Gewicht hat.  © Michael Kappeler/dpa

10. August, 15.41 Uhr: Merz kündigt weiteres Telefonat mit Trump an

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) pocht darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) in das Spitzengespräch von US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) zum Ukraine-Krieg eingebunden wird.

Der CDU-Politiker kündigte in den ARD-Tagesthemen an, dass er noch heute mit Trump telefonieren wolle, um über das für Freitag geplante Gipfeltreffen in Alaska zu sprechen.

"Wir bereiten uns intensiv auf europäischer Ebene zusammen mit der amerikanischen Regierung auf dieses Treffen vor", sagte Merz. Man gehe davon aus, dass Selenskyj beteiligt werde.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Michael Kappeler/dpa

10. August, 15.34 Uhr: Badende sterben bei Explosionen im Gebiet Odessa

Im ukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer sind drei Badende laut Behörden bei Explosionen im Wasser getötet worden.

Die zwei Männer und eine Frau schwammen laut Gouverneur Oleh Kiper in nicht für den Badebetrieb freigegebenen Gewässern. In der Region besteht vielerorts wegen der seit Beginn des russischen Angriffskriegs ausgebrachten Seeminen Lebensgefahr. In Satoka seien ein Mann und eine Frau getötet worden, in Karolino-Buhas bei einer Explosion ein Mann, sagte Kiper.

Der Gouverneur veröffentlichte eine Liste mit 32 sicheren Stränden und mahnte die Badegäste, sich an die Hinweise der Behörden zu halten. Das Gebiet Odessa wird auch immer wieder von russischen Drohnen attackiert.

Stacheldraht und ein Hinweisschild für Minen sichern einen Strand östlich von Odessa am Schwarzen Meer.
Stacheldraht und ein Hinweisschild für Minen sichern einen Strand östlich von Odessa am Schwarzen Meer.  © Kay Nietfeld/dpa

10. August, 7.27 Uhr: Gespräche in Alaska - Europäer mit eigenem Ukraine-Vorschlag

Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zur Ukraine machen europäische Staaten einen eigenen Vorschlag.

"Wir halten weiterhin an dem Grundsatz fest, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen. Der derzeitige Frontverlauf sollte der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Großbritannien, Finnland und der EU-Kommission.

Keir Starmer (62, v.l.n.r.), Wolodymyr Selenskyj (47), Emmanuel Macron (47), Friedrich Merz (69) und Donald Tusk (68) bei einem gemeinsamen Treffen in Kiew im Mai 2025.
Keir Starmer (62, v.l.n.r.), Wolodymyr Selenskyj (47), Emmanuel Macron (47), Friedrich Merz (69) und Donald Tusk (68) bei einem gemeinsamen Treffen in Kiew im Mai 2025.  © Kay Nietfeld/dpa

10. August, 6 Uhr: Bürgermeister von Kiew - Jeder in der Ukraine ist kriegsmüde

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert und die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland betont.

Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs sei "jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg", sagte Klitschko am Freitag der "Bild"-Zeitung in Kiew.

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt plädierte für eine "diplomatische Lösung" mit Russland, bei der Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen wurden.

"Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern", fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört worden und "ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert".

9. August, 22.28 Uhr: Selenskyj erhöht vor Trump-Putin-Gipfel noch einmal den Druck

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat eine Teilnahme Kiews an Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gefordert. "Der Weg zum Frieden für die Ukraine muss gemeinsam und nur gemeinsam mit der Ukraine bestimmt werden, das ist eine Frage des Prinzips", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Zuvor war er von seinem Büroleiter Andrij Jermak über Gespräche in Großbritannien mit westlichen Sicherheitsberatern informiert worden. An den Unterredungen nahmen demnach US-Vizepräsident JD Vance und ungenannte Vertreter Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Finnlands und Polens teil. "Das Treffen war konstruktiv", sagte Selenskyj. Für ein Kriegsende sei eine konsolidierte Position der Partner der Ukraine notwendig.

Der ukrainische Präsident erteilte dabei Gebietsabtretungen an Russland erneut eine Absage.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Jaimi Joy/PA Wire/dpa

9. August, 17.47 Uhr: Macron fordert, nicht ohne Ukrainer über Zukunft ihres Landes zu entscheiden

Wenige Tage vor dem anvisierten Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin (72) und US-Präsident Donald Trump (79) hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) auf ein Einbeziehen der Ukrainer gedrungen.

"Die Zukunft der Ukraine kann nicht ohne die Ukrainer entschieden werden, die seit nun mehr als drei Jahren für ihre Freiheit und ihre Sicherheit kämpfen", schrieb Macron auf X. Weil es auch um ihre Sicherheit gehe, müssten zudem die Europäer Teil einer Lösung sein.

9. August, 15.27 Uhr: Russland nimmt Hunderte Quadratkilometer in Ostukraine ein

Russland hat in den vergangenen Monaten immer mehr Territorium im Osten der Ukraine eingenommen.

Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg schreibt, eroberten die russischen Bodentruppen im Juli höchstwahrscheinlich etwa 500 bis 550 Quadratkilometer an ukrainischem Territorium. Ähnlich viel Fläche sei im Juni eingenommen worden, nachdem diese Vorstöße bereits seit März zugenommen hätten.

Taktische Fortschritte macht Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine demnach im Gebiet Donezk, das auch vor dem geplanten Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin eine wichtige Rolle spielt.

Fast das gesamte Donezker Territorium südlich der Stadt Pokrowsk ist nach britischer Einschätzung mittlerweile von russischen Kräften besetzt. In der nordukrainischen Oblast Sumy nahe den russischen Gebieten Kursk und Belgorod habe Russland dagegen in den vergangenen beiden Wochen keinerlei beobachtbare Zugewinne verzeichnen können.

Dieses vom Pressedienst der 93. Selbständigen mechanisierten Brigade zur Verfügung gestellten Foto zeigt die Zerstörung in Pokrowsk in der Region Donezk.
Dieses vom Pressedienst der 93. Selbständigen mechanisierten Brigade zur Verfügung gestellten Foto zeigt die Zerstörung in Pokrowsk in der Region Donezk.  © Iryna Rybakova/Ukrainian 93rd Mechanized brigade/AP/dpa

9. August, 9.38 Uhr: Selenskyj sagt Nein zu geforderten Gebietsabtretungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen.

"Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der Verfassung der Ukraine. Davon wird niemand abweichen, und niemand kann abweichen", sagte er in einer Videobotschaft. "Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken."

Medienberichten zufolge hat Kremlchef Wladimir Putin vor einem Gipfel mit US-Präsident Donald Trump gefordert, dass Russland die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk bekommt. Dies würde die Preisgabe mehrerer Tausend Quadratkilometer Fläche und strategisch wichtiger Städte durch die ukrainische Armee bedeuten.

Trump sprach in Washington von einem Austausch von Gebieten, die bislang entweder von russischen oder ukrainischen Truppen gehalten würden, "zum Wohl beider Seiten". Details nannte er nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) lehnt die Gebietsabtretungen ab, die sich in Plänen Russlands und der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs abzeichnen.  © Vadym Sarakhan/AP/dpa

9. August, 8.16 Uhr: Trump und Putin wollen sich in Alaska treffen

Zum ersten Mal seit vier Jahren wird ein amtierender US-Präsident Kremlchef Putin treffen.

US-Präsident Donald Trump will sich am kommenden Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Das Treffen werde im US-Bundesstaat Alaska stattfinden, kündigte der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social an.

Kurz darauf wurde die Zusammenkunft auch von russischer Seite bestätigt. Zuvor war sowohl in Washington als auch in Moskau über ein geplantes Treffen in Bälde gesprochen worden, Datum und Ort blieb jedoch zunächst offen.

US-Präsident Donald Trump (78) will sich am kommenden Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) treffen.
US-Präsident Donald Trump (78) will sich am kommenden Freitag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) treffen.  © Uncredited/AP/dpa

8. August, 20.18 Uhr: Ukraine ordnet weitere Evakuierungen an

Die Ukraine hat angesichts des Vormarschs russischer Truppen die Evakuierung von 19 weiteren Ortschaften in der Region Donezk im Osten des Landes angeordnet.

"Wir beginnen mit der Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern", schrieb der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Freitag im Onlinedienst Telegram. "In der Region Donezk zu bleiben ist äußerst gefährlich. Brechen sie auf, solange das noch möglich ist."

Den Angaben zufolge leben derzeit rund 109 Kinder in den Ortschaften, die evakuiert werden sollen. Alle davon befinden sich bis zu 30 Kilometer von der Front entfernt.

Mit grausamer Effizienz rücken die Russen vor.
Mit grausamer Effizienz rücken die Russen vor.  © Russisches Verteidigungsministerium

8. August, 19.18 Uhr: Ukraine trägt ermordete Journalistin zu Grabe

Die Ukraine nimmt Abschied von Victoria Roshchyna (†27), die im vergangenen Jahr in russischer Gefangenschaft ums Leben gekommen war. Dutzende Trauernde drängten sich am Freitag in eine Kathedrale in Kiew, um der Journalistin die letzte Ehre zu erweisen.

Ihr Leichnam, den Russland im Februar zurückgab, blieb während der gesamten Trauerfeier in einem geschlossenen Sarg.

Roshchyna, die freiberuflich für mehrere ukrainische Nachrichtenagenturen arbeitete, verschwand im August 2023 auf einer Reportagereise in den von Moskau kontrollierten Teil der südlichen ukrainischen Region Saporischschja.

Sie starb etwas mehr als ein Jahr später in russischer Haft. Ihr Körper wies „zahlreiche Folterspuren“ auf, darunter Abschürfungen und eine gebrochene Rippe, hieß es in Kiew.

Victoria Roshchyna wurde vom Putin-Regime zu Tode gequält. Die Journalistin wurde nur 27 Jahre alt.
Victoria Roshchyna wurde vom Putin-Regime zu Tode gequält. Die Journalistin wurde nur 27 Jahre alt.  © Facebook/Victoria Roshchyna

8. August, 14.52 Uhr: Belarus-Machthaber Lukaschenko strebt offenbar keine weitere Amtszeit an

Belarus-Machthaber Alexander Lukaschenko (70) will offenbar auf eine weitere Amtszeit verzichten.

"Nein, ich plane das jetzt nicht, ich plane das nicht mehr", sagte Lukaschenko laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta im Interview mit dem US-amerikanischen Time-Magazin.

Auch seinen Sohn Nikolai (20) sieht Lukaschenko offenbar nicht als möglichen Nachfolger: "Nein, er ist kein Nachfolger. Ich wusste, dass Sie das fragen würden. Nein, nein, nein. Sie könnten ihn wirklich beleidigen, wenn Sie ihn das fragen."

Lukaschenko, der seit 1994 autokratisch regiert, gilt als enger Verbündeter Putins. Kritiker werfen ihm Menschenrechtsverletzungen, die brutale Unterdrückung der demokratischen Opposition und massive Wahlfälschungen vor.

Seit 31 Jahren regiert Alexander Lukaschenko (70) mit harter Hand. Nun deutet er einen Rückzug an.
Seit 31 Jahren regiert Alexander Lukaschenko (70) mit harter Hand. Nun deutet er einen Rückzug an.  © NATALIA KOLESNIKOVA / AFP

8. August, 14.23 Uhr: Ukrainischer Botschafter in Deutschland schließt Gebietsabtritte an Russland aus

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat angesichts möglicher Friedensverhandlungen die von Russland geforderten Gebietsabtritte der Ukraine weiterhin ausgeschlossen.

Der Verzicht der Ukraine auf Teile ihres Territoriums "würde heißen, dass das Recht des Stärkeren gewinnt", sagte Makeiev am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wenn in Europa Ungerechtigkeit statt Völkerrecht herrscht, dann wird sich in Europa keiner mehr sicher fühlen", fügte er hinzu.

Alle Gespräche müssten dazu führen, dass Russland zu Zugeständnissen gezwungen werde, nicht die Ukraine. Russland habe diesen Krieg angefangen hat und "es ist Russland, das dafür Rechnung tragen muss", forderte Makeiev.

Titelfoto: Vadym Sarakhan/AP/dpa

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