Ukraine - Die Ukraine will mit Drohnenschlägen gegen die russische Ölindustrie der Finanzierung von Moskaus Kriegsmaschinerie schaden. Nun gab es einen neuen Treffer.
Moskaus Verteidigungsministerium meldete, dass die russische Flugabwehr in der Nacht 141 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört habe. Betroffen war vor allem die Region Brjansk nahe der ukrainischen Grenze.
Auch in der russischen Hauptstadt Moskau berichtete Bürgermeister Sergej Sobjanin von mehreren abgeschossenen Drohnen.
Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.
25. Dezember, 11.27 Uhr: Tote und Verletzte an Weihnachten in der Ukraine
Russland hat die Ukraine auch an Weihnachten mit Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur überzogen und Tod und Zerstörung über das Land gebracht.
In der Region Odessa am Schwarzen Meer meldeten die Behörden nach russischen Drohnenangriffen einen Toten und zwei Verletzte. An der Hafen- und Energieinfrastruktur gebe es Schäden. Im Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze gab es bei Angriffen Behörden zufolge einen Toten und 15 Verletzte. Im Gebiet Tschernihiw starben zwei Menschen bei einem Drohnenangriff an Heiligabend.
25. Dezember, 8.50 Uhr: Ukraine attackiert Tanks mit Erdölprodukten – Großbrand
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der Hafenstadt Temrjuk in der Region Krasnodar im Süden Russlands sind Tanks mit Erdölprodukten in Brand geraten.
Wie die Behörden mitteilten, erfasste das Feuer in der Stadt auf der Halbinsel Taman eine Fläche von 2000 Quadratmetern. Dutzende Kräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes waren demnach im Einsatz, um den Brand zu löschen. Schon in der Nacht zum 5. Dezember war der Hafen der Stadt am Asowschen Meer Ziel eines Drohnenangriffs gewesen.
Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter Beschuss. Ziel ist es, nicht nur den Nachschub für die russischen Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu stören. Kiew will durch die Treffer auch die für Russlands Krieg wichtigen Einnahmen aus dem Ölverkauf schmälern.
24. Dezember, 11.52 Uhr: Selenskyj präsentiert Entwurf von 20-Punkte-Friedensplan
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals öffentlich die 20 Punkte für einen von den USA angestoßenen Friedensplan öffentlich ausgebreitet.
Laut dem Entwurf sind etwa Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach dem Vorbild von Artikel 5 der Nato - das ist die Beistandsklausel - und eine Stärke der Armee von 800.000 Soldaten vorgesehen, wie Selenskyj ukrainischen Medien zufolge vor Journalisten in Kiew erklärte.
Der Präsident selbst sprach von einem Entwurf für ein Rahmendokument und wiederholte seine Äußerungen vom Vortag, nach denen es weiter Klärungs- und Gesprächsbedarf gebe. Ungeklärt ist etwa weiter die Frage um die von Russland für einen Waffenstillstand geforderten Gebietsabtretungen vor allem im Gebiet Donezk, das die Ukraine noch zu einem Teil kontrolliert. Demnach sind in dem Papier neben ukrainischen auch russische und US-Positionen enthalten.
24. Dezember, 8.26 Uhr: Russland entzieht kritischem Journalisten die Staatsbürgerschaft
Russland verschärft derweil sein Vorgehen gegen Kriegskritiker. Die Behörden entzogen dem Journalisten Roman Anin wegen angeblicher Diskreditierung der Streitkräfte die Staatsbürgerschaft.
Grund seien von Anin begangene Verbrechen, teilte das Innenministerium der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.
Anin ist Chefredakteur des Internetportals "Waschnyje Istorii" ("Wichtige Geschichten"). Aufsehen erregten unter anderem Recherchen des Mediums über die mutmaßliche Tochter von Kremlchef Wladimir Putin und die Mitarbeit an dem internationalen Projekt zur Enthüllung von Steueroasen, bekannt als "Pandora Papers"
Anin wurde Ende März in Abwesenheit wegen "wissentlicher Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte" zu 8,5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
24. Dezember, 8.25 Uhr: Ukrainisches Verhandlerteam ist zurück
Selenskyj berichtete auch über den Fortgang der Gespräche für eine Friedenslösung. Das ukrainische Verhandlungsteam sei aus den USA zurück und habe mit Blick auf ein Abkommen für ein Ende des Kriegs Fortschritte erzielt.
Details nannte er nicht. "Die Ukraine wird niemals ein Hindernis für den Frieden sein", sagte Selenskyj. Zugleich warnte er davor, dass Russland den diplomatischen Prozess sprengen könnte.
Moskau und Kiew verhandeln nicht direkt miteinander. Die Delegationen beider Länder beraten sich mit amerikanischen Vermittlern, um ihre jeweiligen Positionen durchzusetzen. Zuletzt gab es mehrtägige Gespräche in Miami.
24. Dezember, 8.23 Uhr: Selenskyj klagt über schwere Angriffe auf Energiesystem
Nach schweren Angriffen auf die Region Tschernihiw, bei denen Infrastruktur zur Energieversorgung in Mitleidenschaft gezogen wurde, warf Selenskyj Russland Zynismus vor.
"Natürlich versuchen die Russen auch dieses Fest und diesen heiligen Tag zu zerstören", sagte er am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine brauche daher Unterstützung, vor allem bei der Flugabwehr - sowohl an Feier- als auch an Wochentagen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) hatte Putin vergangene Woche zu einer Waffenruhe in der Ukraine über Weihnachten aufgefordert.
Die Ukraine feiert anders als in früheren Jahren Weihnachten inzwischen offiziell nach westlichem Brauch. Viele ukrainische Christen halten sich aber weiter an orthodoxe Traditionen, Weihnachten wie in Russland zum 7. Januar zu feiern.