Ukraine-Krieg: Größter Angriff seit Kriegsbeginn? Offenbar 40 russische Flugzeuge zerstört!

Ukraine - Russlands UN-Botschafter erklärt, unter welchen Bedingungen Moskau zu einer Waffenruhe in der Ukraine bereit wäre. In Kiew löst seine Rede indes Entsetzen aus.

Wassili Nebensja (63), russischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, spricht während einer Sitzung des Sicherheitsrates im UN-Hauptquartier. (Archivfoto)
Wassili Nebensja (63), russischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, spricht während einer Sitzung des Sicherheitsrates im UN-Hauptquartier. (Archivfoto)  © Seth Wenig/AP/dpa

Russland hat im UN-Sicherheitsrat vor den für Montag (2. Juni) in der Türkei angesetzten Verhandlungen mit Vertretern der Ukraine seine Bereitschaft zu einer möglichen Waffenruhe erklärt.

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja (63) nannte zugleich Bedingungen für ein Ende der Kampfhandlungen. "Für die Dauer der Waffenruhe ist es zumindest erforderlich, dass die westlichen Länder die Waffenlieferungen an das Kiewer Regime einstellen und die Ukraine ihre Mobilmachung beendet", sagte Nebensja in seiner auch in Moskau vom Außenministerium verbreiteten Rede.

Der ukrainische Außenminister Serhij Sybiha (50) warf Russland auf der Plattform X angesichts des Hinweises auf Moskaus militärische Stärke Arroganz vor.

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1. Juni, 15.28 Uhr: Größter Angriff seit Kriegsbeginn? Offenbar 40 russische Flugzeuge zerstört!

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat in einer koordinierten Aktion gleich vier russische Militärflughäfen attackiert und dabei nach eigener Darstellung über 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört.

Dabei wurde sogar ein Flughafen im sibirischen Irkutsk attackiert, wie auch russische Medien bestätigten. Allerdings machten die russischen Medien keine Angaben zu den zerstörten Maschinen.

Nach ukrainischen Angaben wurden bei der "Aktion Spinnennetz" Kampfflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 sowie Tu-22 und spezielle Frühwarnflugzeuge Berijew A-50 zerstört. Nach offiziell unbestätigten Berichten setzte der ukrainische Geheimdienst Kampfdrohnen ein, die von Verstecken in Holzhäusern gestartet wurden, die auf Lastwagen verladen waren. Eine unabhängige Bestätigung war nicht möglich.

Macht Wolodymyr Selenskyj (47) mit diesem Angriff die nächsten Verhandlungen mit Russland zunichte?
Macht Wolodymyr Selenskyj (47) mit diesem Angriff die nächsten Verhandlungen mit Russland zunichte?  © Kay Nietfeld/dpa

1. Juni, 14.49 Uhr: Kiews Militär meldet viele Tote und Verletzte nach russischem Angriff

Nach einem russischen Raketenangriff auf eine Ausbildungseinheit der Armee gibt es nach ukrainischen Angaben mindestens zwölf Tote.

Außerdem seien mehr als 60 Menschen verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung der Bodentruppen. Während des Luftalarms habe es keinen Appell oder eine Massenversammlung gegeben, so das Militär. Ein Großteil des Personals sei nach dem Luftalarm in Schutzräumen gewesen. Der Vorfall werde untersucht.

1. Juni, 14.40 Uhr: Kiew und Moskau verhandeln erneut über Waffenruhe

Kiew hat einem russischen Vorschlag für eine weitere direkte Gesprächsrunde zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zugestimmt.

"Am Montag wird unsere Delegation von (Verteidigungsminister) Rustem Umjerow geleitet", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) auf der Plattform X. Das Treffen soll wie die erste Runde vor zwei Wochen im türkischen Istanbul stattfinden.

Er habe die ukrainische Position für das Treffen in Istanbul festgelegt, schrieb Selenskyj: eine vollständige und bedingungslose Waffenrufe, die Freilassung Gefangener und die Rückkehr entführter Kinder. Außerdem sollte das Treffen auf höchster Ebene vorbereitet werden, um einen verlässlichen und dauerhaften Frieden zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten.

Delegationen der ukrainischen und der russischen Delegationen verhandeln unter Vermittlung der Türkei im Istanbuler Dolmabahce-Palast. (Archivfoto)
Delegationen der ukrainischen und der russischen Delegationen verhandeln unter Vermittlung der Türkei im Istanbuler Dolmabahce-Palast. (Archivfoto)  © Handout/Türkisches Außenministerium/dpa

1. Juni, 12.34 Uhr: Zug in russisch kontrolliertem Gebiet wurde gesprengt

In einem von russischen Truppen kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja ist nach Angaben des Kiewer Militärgeheimdienstes ein Güterzug gesprengt worden. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits in der Nacht zu Samstag.

Ein Zug mit Treibstofftanks und Güterwagons sei infolge einer Explosion auf dem Gleisbett entgleist, hieß es in der Mitteilung. Es habe sich um einen Militärzug gehandelt, der in Richtung der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim unterwegs gewesen sei. Durch die Explosion sei eine wichtige logistische Verkehrsader des russischen Militärs in den besetzten Gebieten der Region Saporischschja und der Krim unterbrochen worden.

1. Juni, 11.26 Uhr: Russland stuft Brückeneinstürze als Terrorakt ein

Das russische Ermittlungskomitee stuft die Brückeneinstürze in Kursk und Brjansk mit Toten und Verletzten laut Nachrichtenagentur Interfax als Terrorakt ein.

"Die angegebenen Vorfälle wurden als terroristischer Akt qualifiziert", sagte die Sprecherin des Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko demnach.

In der Nacht auf Sonntag gab es in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Kursk und Brjansk zwei Vorfälle, bei denen Züge nach Brückeneinstürzen entgleisten. Während der Gouverneur der monatelang teils von ukrainischen Truppen besetzten Region Kursk, Alexander Chinschtejn, nach ersten Informationen von einem Verletzten schrieb, waren die Folgen in Brjansk deutlich schwerer. Dort kamen laut Bogomas, 7 Menschen ums Leben und etwa 70 wurden verletzt, darunter drei Kinder. Er bestätigte Berichte über eine Explosion der Brücke.

Im russischen Brjansk kamen bei einem Brückeneinsturz und anschließender Zugentgleisung nach russischen Angaben sieben Menschen.
Im russischen Brjansk kamen bei einem Brückeneinsturz und anschließender Zugentgleisung nach russischen Angaben sieben Menschen.  © Uncredited/Moscow Interregional Transport Prosecutor's Office telegram channel/AP/dpa

1. Juni, 7.23 Uhr: Kritische Infrastruktur in Saporischschja getroffen

Das russische Militär hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht kritische Infrastruktur im Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine angegriffen.

Dabei wurde ein Verwaltungsgebäude teilweise zerstört und ein Brand auf dem Gelände ausgelöst, wie der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fjodorow, via Telegram mitteilte. Tote oder Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Fjodorow hatte zuvor über Explosionen in der Region berichtet.

1. Juni, 7.18 Uhr: Russischer Zug nach Brückeneinsturz entgleist - sieben Tote

In der westrussischen Region Brjansk ist infolge eines Einsturzes einer Straßenbrücke ein Personenzug entgleist.

Sieben Menschen seien bei dem Unglück getötet worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Bogomas, in der Nacht bei Telegram. Etwa 70 weitere Menschen wurden verletzt, darunter auch drei Kinder. Das Eisenbahnunternehmen berichtete von einem "gesetzwidrigen Eingriff in den Transportverkehr".

Medienberichten zufolge war dem Einsturz der über den Gleisen verlaufenden Straßenbrücke eine Explosion vorangegangen. Der Einsturzort befindet sich gut 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Rettungskräfte bei der Arbeit an der Stelle, an der ein Personenzug im Gebiet Brjansk, Russland, entgleist ist.
Rettungskräfte bei der Arbeit an der Stelle, an der ein Personenzug im Gebiet Brjansk, Russland, entgleist ist.  © -/Interregionale Verkehrsstaatsanwaltschaft Moskau via XinHua/dpa

31. Mai, 22.27 Uhr: Ukraine evakuiert weitere Orte im Gebiet Sumy

Wegen der ständigen Gefahr durch russischen Beschuss haben die Behörden im nordöstlichen Gebiet Sumy für weitere elf Orte eine Zwangsevakuierung ausgesprochen.

Eine entsprechende Anordnung unterzeichnete der Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Hryhorow, wie er bei Facebook mitteilte. Betroffen von der Maßnahme seien mehr als 2.800 Menschen. Insgesamt sei nun bereits für 213 Siedlungen in der Grenzregion eine Zwangsevakuierung angeordnet worden.

Russland will in der Region Sumy eine sogenannte Sicherheitszone entlang der Grenze auf ukrainischem Territorium einrichten, vorgeblich um die eigene Zivilbevölkerung vor ukrainischen Angriffen zu schützen.

Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem russischen Luftangriff im Dorf Bilopillya in der Region Sumy.
Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem russischen Luftangriff im Dorf Bilopillya in der Region Sumy.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/dpa

31. Mai, 12.23 Uhr: Kanzleramtschef - Zugriff auf russisches Geld genau prüfen

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (51) plädiert für eine intensive Prüfung der Frage, ob in der EU eingefrorenes russisches Staatsvermögen zugunsten der Ukraine beschlagnahmt werden sollte.

"Jedes Gerechtigkeitsgefühl sagt einem, dass das notwendig ist angesichts der immensen Schäden und des menschlichen Leides, das Russland in der Ukraine anrichtet", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" auf die Frage, ob die Ukraine das Geld bekommen sollte.

Thorsten Frei (51, CDU), Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben. (Archivfoto)
Thorsten Frei (51, CDU), Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben. (Archivfoto)  © Hannes P Albert/dpa

31. Mai, 9.02 Uhr: Tote bei Angriffen in Ukraine

In der Ukraine gehen die Kampfhandlungen trotz der Pläne für eine zweite Verhandlungsrunde zur Beendigung des russischen Angriffskriegs weiter.

In der Nacht zum Samstag wurde im Gebiet Saporischschja nach Angaben des regionalen Militärgouverneurs, Iwan Fedorow, ein neun Jahre altes Mädchen in einem Dorf nahe der Front bei russischen Angriffen getötet. Ein 16-Jähriger sei verletzt worden. Auch in Cherson gab es nach Beschuss laut regionalen Behörden einen Toten.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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