Ukraine-Krieg: Treffen von Putin und Trump - viele Andeutungen, nichts Konkretes

Ukraine - Die Erwartungen an das Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump waren riesig. Doch nach dem fast dreistündigen Gespräch in Alaska blieb bei der Frage nach Ergebnissen zunächst vor allem eins übrig: das Fragezeichen - und Bilder, die für Putin womöglich wertvoller sind als jedes schriftliche Abkommen.

Große Bilder statt Durchbruch: Das Gipfeltreffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin (72,l.) und US-Präsident Donald Trump ging ohne konkrete Ergebnisse aus.
Große Bilder statt Durchbruch: Das Gipfeltreffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin (72,l.) und US-Präsident Donald Trump ging ohne konkrete Ergebnisse aus.  © DREW ANGERER / AFP

Trump und Putin haben ihr Gipfeltreffen in Alaska ohne entsprechende Äußerungen bezüglich einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg beendet.

Der US-Präsident sprach beim anschließenden zwölfminütigen Auftritt mit Putin vor der Presse in Anchorage zwar von Einigungen in wichtigen Punkten, blieb Details aber dennoch schuldig.

Auch Putin erwähnte Vereinbarungen, welche Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Einzelheiten nannte er ebenfalls nicht. Trump sagte, dass der Krieg beendet werden müsse, ein Deal in Reichweite sei.

Ukraine-Krieg: Mehr Tote nach russischen Angriffen in Kiew geborgen
Ukraine Ukraine-Krieg: Mehr Tote nach russischen Angriffen in Kiew geborgen
Ukraine-Gipfel: Selenskyj kommt überraschend nach Berlin
Ukraine Ukraine-Gipfel: Selenskyj kommt überraschend nach Berlin

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

16. August, 16.01 Uhr: Ukraine-Schalte der Europäer am Sonntag geplant

Mit Blick auf die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) in die USA und den Alaska-Gipfel wollen sich die Europäer am Sonntagnachmittag beraten.

Um 15 Uhr werde sich die "Koalition der Willigen" in einer Videoschalte treffen, hieß es vom Élysée-Palast in Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) werde die Besprechung gemeinsam mit Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und dem britischen Premier Keir Starmer (62) leiten. Wer genau außer ihnen an dem Gespräch teilnehmen soll, wurde in Paris zunächst nicht mitgeteilt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nimmt an der Schalte teil.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nimmt an der Schalte teil.  © Moritz Frankenberg/dpa

16. August, 14.02 Uhr: Selenskyj drängt auf Dreier-Treffen und will Sanktionen

In seinem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Forderung nach schärferen Sanktionen gegen Russland bekräftigt. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit.

"Es muss stärkere Sanktionen geben, wenn es kein dreiseitiges Treffen gibt oder Russland sich einem fairen Ende des Krieges verweigert", so der ukrainische Staatschef. Sanktionen seien ein wirkungsvolles Instrument.

Selenskyj strebt nach dem Alaska-Gipfel von Trump und Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag ein Dreier-Treffen an, um über ein Ende des russischen Krieges gegen sein Land zu sprechen. Aus dem Kreml hieß es, dass dazu bisher nichts besprochen worden sei.

16. August, 9.59 Uhr: Selenskyj kündigt Treffen mit Trump an

Nach dem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj dessen Angaben zufolge nach Washington eingeladen.

"Alle Details über das Ende der Morde, über das Ende des Krieges werde ich mit Präsident Trump in Washington am Montag besprechen", schrieb Selenskyj mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land bei Telegram.

Er unterstütze den Vorschlag des US-Präsidenten zu einem Dreier-Treffen mit Putin. "Die Ukraine unterstreicht: Die Schlüsselfragen können auf der Ebene der Staatsführer besprochen werden und ein dreiseitiges Format ist dazu geeignet", fügte er hinzu. Selenskyj sprach sich für eine Einbeziehung von europäischen Vertretern vor allem bei der Frage von Sicherheitsgarantien für sein Land aus.

Zuerst sprach US-Präsident Trump mit Kremlchef Putin in Alaska ohne ukrainische Beteiligung. Nun will er den ukrainischen Staatschef Selenskyj nach Angaben aus Kiew in Washington empfangen.
Zuerst sprach US-Präsident Trump mit Kremlchef Putin in Alaska ohne ukrainische Beteiligung. Nun will er den ukrainischen Staatschef Selenskyj nach Angaben aus Kiew in Washington empfangen.  © Mystyslav Chernov/AP/dpa

16. August, 9.25 Uhr: Moskau und Kiew setzen Luftangriffe trotz Alaska-Gipfel fort

Trotz der amerikanisch-russischen Gespräche in Alaska haben Russland und die Ukraine ihre gegenseitigen Luftangriffe in der Nacht fortgesetzt.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe sind vom russischen Militär 85 Kampfdrohnen und eine ballistische Rakete gegen Ziele im ukrainischen Hinterland eingesetzt worden. Zwar sei ein Großteil der Drohnen abgefangen worden, dennoch habe es 24 Drohneneinschläge und einen Raketeneinschlag an zwölf Orten gegeben, hieß es.

Auch auf russischer Seite wurden ukrainische Drohnenangriffe registriert. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge sind 29 Drohnen abgeschossen worden. Demnach gab es die meisten Einsätze der Flugabwehr über südrussischen Gebieten und dem Asowschen Meer.

16. August, 9.22 Uhr: Treffen mit Selenskyj bisher kein Thema

Beim Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska ist nach Kreml-Angaben ein Dreier-Treffen mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj kein Thema gewesen.

Ein solcher Gipfel sei bisher nicht angesprochen worden, sagte Putins außenpolitischer Berater, Juri Uschakow, dem russischen Staatsfernsehen. Auch das Datum für ein nächstes Treffen von Putin und Trump sei bisher nicht bekannt, sagte Uschakow.

16. August, 7.22 Uhr: Trump kündigt Gespräche mit Nato und Selenskyj an

US-Präsident Donald Trump will sich nach dem Treffen mit Wladimir Putin in Kürze mit den Europäern besprechen.

"Ich werde mit der Nato telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskyj, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten", sagte Trump bei der gemeinsamen Pressekonferenz. "Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihnen."

Trump sprach von einem sehr produktiven Treffen, hält nach dem Gespräch mit Putin allerdings Punkte für ungeklärt.

Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska will US-Präsident Donald Trump mit den Nato-Partnern telefonieren. Auch den ukrainischen Präsidenten wolle er über das Treffen informieren.
Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska will US-Präsident Donald Trump mit den Nato-Partnern telefonieren. Auch den ukrainischen Präsidenten wolle er über das Treffen informieren.  © Jae C. Hong/AP/dpa

16. August, 7.20 Uhr: Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf Alaska-Gipfel

Die Bundesregierung reagiert abwartend nach dem Ende des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska.

Kanzler Friedrich Merz (CDU) werde laufend über die Vorgänge in Anchorage informiert, hieß es aus deutschen Regierungskreisen in Berlin. Sein Team stehe in engem Kontakt mit den Verbündeten. Trump habe zugesagt, die europäischen Partner zügig zu informieren. Zunächst gab es keine Angaben darüber, wann diese Information stattfinden sollte.

16. August, 7.17 Uhr: Kreml spricht von positivem Gespräch auf Gipfel

Der Kreml wertet das Gipfeltreffen von Staatschef Wladimir Putin mit US-Präsident Donald Trump in Alaska positiv.

"Ein wirklich sehr positives Gespräch, und das haben beide Präsidenten gesagt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. "Das ist genau das Gespräch, dass es erlaubt, weiter zuversichtlich gemeinsam den Weg der Suche nach Lösungsmöglichkeiten zu gehen."

Obwohl die Staatschefs bei einem gemeinsamen Presseauftritt keine konkreten Ergebnisse verkündeten, sprach Peskow davon, es seien "umfassende Erklärungen" abgegeben worden. Deshalb sei entschieden worden, keine Journalistenfragen zuzulassen.

15. August, 21.30 Uhr: Trump und Putin schütteln sich die Hand

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben sich nach ihrer Ankunft in Alaska die Hand geschüttelt.

Trump empfing Putin am Freitag auf einem roten Teppich auf dem Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson in Anchorage. Die beiden Staatschefs schüttelten sich ein zweites Mal die Hand und stiegen dann zusammen in ein Auto.

Wladimir Putin und Donald Trump sind zu Gesprächen in Alaska zusammengekommen.
Wladimir Putin und Donald Trump sind zu Gesprächen in Alaska zusammengekommen.  © Photo by ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP

15. August, 20.17 Uhr: Vor seinem Treffen mit Putin, fordert Trump Waffenruhe

Kurz vor dem historischen Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump erneut auf eine Feuerpause in der Ukraine gedrungen.

"Ich will eine Waffenruhe", sagte Trump vor Ankunft seines Flugzeugs Air Force One in der Gipfelstadt Anchorage. "Ich weiß nicht, ob es heute klappt, aber ich wäre nicht glücklich, wenn es heute nicht klappt". Nichts sei in Stein gemeißelt.

Donald Trump an Bord der Air Force One. Der US-Präsident drängt auf eine Waffenruhe.
Donald Trump an Bord der Air Force One. Der US-Präsident drängt auf eine Waffenruhe.  © Photo by ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP

15. August, 19.45 Uhr: Selenskyj drängt auf Dreier-Treffen mit Trump und Putin

Kurz vor direkten Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska drängt der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj auf ein Dreier-Treffen.

"Eben in diesem Format sind echte Lösungen möglich", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland müsse den gegen sein Land begonnenen Krieg beenden. Die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien und einen dauerhaften Frieden.

Titelfoto: DREW ANGERER / AFP

Mehr zum Thema Ukraine: