Ukraine-Krieg: Paukenschlag! Trump überlegt, Putin und Selenskyj in Istanbul zu treffen

Ukraine - Die von US-Präsident Donald Trump (78) angekündigte "Woche der Entscheidungen" ist angebrochen. Selenskyj will zu Gesprächen mit Russland in die Türkei reisen und beharrt auf eine Waffenruhe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert Kreml-Chef Putin zu einem persönlichen Treffen auf.  © Kay Nietfeld/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist mit seinem Gesprächsangebot an Kremlchef Wladimir Putin (72) in die Offensive gegangen. "Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen gedrängt worden.

Selenskyj unterstrich in seinem Post, dass die Ukraine ab Montag eine "volle und dauerhafte Feuerpause" erwarte, um eine notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen.

Ukraine Ukraine-Krieg: Trump gibt bittere Einschätzung zur Ukraine ab

"Es hat keinen Sinn, das Töten fortzusetzen." Nun werde eine Reaktion Moskaus erwartet.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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12. Mai, 17.02 Uhr: Paukenschlag! Trump überlegt, Putin und Selenskyj in Istanbul zu treffen

US-Präsident Donald Trump (78) schließt nicht aus, für das mögliche Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag in die Türkei zu fliegen.

"Ich weiß nicht, wo ich am Donnerstag sein werde. Ich habe so viele Termine, aber ich habe darüber nachgedacht, tatsächlich dorthin zu fliegen", sagte Trump vor seinem Abflug nach Nahost.

Er hatte sich vor dem möglichen Treffen am Donnerstag hoffnungsvoll gezeigt. "Ich denke, dass dieses Treffen gute Dinge hervorbringen kann", sagte Trump zuvor. Die Begegnung sei sehr wichtig. "Ich habe sehr darauf bestanden, dass dieses Treffen stattfindet", erklärte der Präsident.

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US-Präsident Donald Trump (78) könnte in Istanbul auf Putin und Selenskyj treffen.  © Alex Brandon/AP/dpa

12. Mai, 16.24 Uhr: Grüne loben Merz für Reise nach Kiew

Die Grünen stellen sich hinter die ersten außenpolitischen Initiativen von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). "Die Signale, die Friedrich Merz mit Blick auf die Ukraine mit seinem Besuch so kurz nach Beginn seiner Amtszeit gesetzt hat, haben unsere volle Unterstützung", sagte Parteichef Felix Banaszak (35) in Berlin.

Es sei gut, dass Merz nicht nur nach Paris und Warschau, sondern gemeinsam mit europäischen Partnern auch nach Kiew gereist sei, sagte Banaszak.

12. Mai, 16.13 Uhr: Dafür lobt Kiew Kanzler Merz jetzt

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) bekommt für seine neue Geheimhaltungspraxis bei den Waffenlieferungen in die Ukraine Unterstützung aus dem von Russland angegriffenen Land.

"Ein guter Schachspieler denkt mehrere Züge voraus. Was er nicht tut, ist, diese Züge seinem Gegner vorherzusagen", sagte Botschafter Oleksii Makeiev der Deutschen Presse-Agentur zur Begründung.

Es gibt aber auch Kritik an der neuen Strategie. Makeievs Vorgänger Andrij Melnyk sprach von einer "sehr merkwürdigen" Praxis, die "böse Erinnerungen" an die Ampel-Regierung wecke. Damals sei Zurückhaltung bei Waffenlieferungen durch Geheimhaltung verschleiert worden. Die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger nannte die neue Geheimhaltungsstrategie "wenig glaubwürdig bis verlogen".

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) war kürzlich in Kiew.  © Vitalii Nosach/AP/dpa

12. Mai, 15.16 Uhr: Kreml lehnt Sanktionsdrohung als Ultimatum ab

Russland hat die mit der Forderung nach einer Waffenruhe in der Ukraine verbundenen Sanktionsdrohungen gegen Moskau als Ultimatum abgelehnt.

"Solch eine Sprache von Ultimaten ist für Russland inakzeptabel, sie geht nicht", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Ob Russland zu einer Waffenruhe bereit ist, sagte er dabei nicht.

Moskau habe bereits in den vergangenen Tagen Drohungen gehört über die Einführung neuer Sanktionen, wenn es nicht schnell einer Waffenruhe in der Ukraine zustimme, kritisierte er. Er betonte, dass Moskau ernsthaft gewillt sei, eine diplomatische Lösung für den seit mehr als drei Jahren währenden Krieg zu suchen. Allerdings äußerte er sich in dem Zusammenhang nicht dazu, ob Präsident Wladimir Putin sich persönlich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in Istanbul treffen werde.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) sagt nicht, ob Putin nach Istanbul reist.  © Yury Kochetkov/Pool EPA via AP/dpa

12. Mai, 13.42 Uhr: Selenskyj lädt Papst Leo XIV. in die Ukraine ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den neuen Papst Leo XIV. zu einem Besuch eingeladen.

"Ein solcher Besuch würde allen Gläubigen und unserem ganzen Volk echte Hoffnung bringen", schrieb Selenskyj auf der Plattform X nach einem Gespräch mit dem neuen Oberhaupt der katholischen Kirche.

Aus dem Vatikan gab es zunächst keine Stellungnahme zu der Einladung. Selenskyj wird am Sonntag zur feierlichen Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes im Vatikan erwartet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plane ein baldiges Treffen mit dem neuen Papst.  © Kay Nietfeld/dpa

12. Mai, 12.54 Uhr: Bundesregierung droht Russland: Waffenruhe oder Schritt bei Sanktionen

In Abstimmung mit den europäischen Partnern will die Bundesregierung Sanktionen gegen Russland vorbereiten, wenn Moskau eine geforderte Waffenruhe im Ukraine-Krieg nicht umsetzt.

Wenn die Waffenruhe im Laufe des Montags nicht stehe, würden Sanktionsvorbereitungen "in Gang gesetzt", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin.

"Die Uhr läuft, wir haben noch zwölf Stunden bis zum Ablauf dieses Tages".

12. Mai, 10.58 Uhr: Trotz Waffenruhe-Forderung in Ukraine: Wieder neue Angriffe

Ungeachtet der Forderungen nach einer Feuerpause gehen die gegenseitigen Angriffe Russlands und der Ukraine weiter. In Bilhorod-Dnistrowskyj im Süden der Ukraine nahe der Großstadt Odessa wurde dabei nach Behördenangaben zivile Infrastruktur durch russische Angriffe beschädigt.

Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland mit 108 Drohnen und Drohnen-Attrappen das Nachbarland angegriffen habe. Davon seien 55 Drohnen abgeschossen worden, von 30 Attrappen habe sich die Spur verloren.

Das ist zumeist auf elektronische Abwehrmaßnahmen zurückzuführen. Betroffen von den Angriffen waren demnach die Regionen Odessa, Mykolajiw, Donezk und Schytomyr.

Auch in Russland gab es Luftalarm. Der Gouverneur des südrussischen Gebiets Rostow, Juri Sljusar, schrieb bei Telegram von einem abgewehrten Drohnenangriff. Verletzte und Schäden am Boden gebe es nicht.

12. Mai, 10.20 Uhr: Wadephul erhöht Druck auf Putin - Taurus-Lieferung offen

Außenminister Johann Wadephul lässt offen, ob Deutschland zur Lieferung weitreichender Marschflugkörper vom Typ Taurus an Kiew bereit ist, falls Russlands Präsident Wladimir Putin nicht rasch einem Waffenstillstand in der Ukraine zustimmt.

"Man sollte in Moskau nicht unterschätzen, dass der Westen bereit ist, jetzt sehr viel Druck auszuüben", sagte der CDU-Politiker in London vor einem Treffen mit Amtskollegen zum Krieg in der Ukraine auf eine entsprechende Journalistenfrage.

"Deutschland hat ja gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien und Polen deutlich gemacht, dass es Konsequenzen haben wird, wenn Putin jetzt nicht zu einem Waffenstillstand bereit ist", fügte Wadephul hinzu.

Schon seit langem fordert die Ukraine die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Außenminister Johann Wadephul (62) ließ dieses Thema allerdings noch offen.  © Michael Kappeler/dpa

11. Mai, 19.25 Uhr: Selenskyj bereit für Friedensgespräch mit Putin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist bereit für das vom russischen Staatschef Wladimir Putin vorgeschlagene Friedensgespräch in der kommenden Woche.

"Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

Der Kremlchef hatte in der Nacht zuvor die Aufnahme von Verhandlungen in der Türkei angeboten, um über ein mögliches Ende für den über drei Jahre dauernden Krieg in der Ukraine zu beraten.

Weil Kremlchef Putin Verhandlungen angeboten hat, will sich Wolodymyr Selenskyj (47) direkt in die Türkei begeben.  © Kay Nietfeld/dpa

11. Mai 19.01 Uhr: Donald Trump drängt Ukraine zu Treffen

US-Präsident Donald Trump (78) hat die Ukraine aufgefordert, der von Kremlchef Wladimir Putin (72) vorgeschlagenen Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei zuzustimmen.

Nur dann wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Trump äußerte gleichzeitig Zweifel daran, dass Putin ein Friedensabkommen schließen wolle.

Donald Trump (78) fordert die Ukraine dazu auf, die von Putin vorgeschlagene Wiederaufnahme von Friedensgesprächen in Angriff zu nehmen. Der US-Präsident äußert aber auch Zweifel.  © Alex Brandon/AP/dpa

11. Mai, 13.31 Uhr: Türkei will Gespräch zwischen Ukraine und Russland ausrichten

Die Türkei ist bereit, die von Russland vorgeschlagenen direkten Friedensgespräche mit der Ukraine auszurichten.

Dies hat Präsident Recep Tayyip Erdogan am Telefon dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt, wie Erdogans Kommunikationsdirektor berichtete.

Die Türkei sei bereit, jeglichen Beitrag zu leisten, um eine Waffenruhe und einen dauerhaften Frieden zu erreichen, einschließlich der Ausrichtung von Verhandlungen.

Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt sich bereit, der Ausrichter von Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland zu sein.  © Khalil Hamra/AP/dpa

11. Mai, 8.31 Uhr: Russland greift Ukraine nach Ende der Waffenruhe wieder an

Russland hat nach Ende seiner dreitägigen Waffenruhe Angaben aus Kiew zufolge seine Drohnenangriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen.

In der Nacht und am Morgen meldeten die Hauptstadt Kiew sowie mehrere Gebiete, darunter Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk, erstmals wieder vermehrt Luftalarm und verstärkte Drohnenangriffe.

Über Schäden war zunächst nichts bekannt. In Kiew forderte Bürgermeister Vitali Klitschko die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

Nach der dreitägigen Waffenruhe hat Russland seine Angriffe gegen die Ukraine wieder aufgenommen.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

11. Mai, 7.14 Uhr: Dreitägige Waffenruhe ist vorbei

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte laut der russischen Staatsagentur Tass indes, dass die dreitägige Waffenruhe nicht mehr gelte.

"Natürlich ist sie vorbei", sagte Peskow demnach. Es habe von der Gegenseite zahlreiche Verletzungen der Vereinbarungen gegeben und somit "keine ernsthafte Feuerpause".

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