Ukraine-Krieg: Treffen in Alaska - Putin und Trump schütteln sich die Hand

Ukraine - Es steht viel auf dem Spiel - passieren kann alles: Der historische Alaska-Gipfel zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin ist vor allem für die Ukraine ein Moment der Wahrheit.

US-Präsident Donald Trump (78, r.) reicht dem Kreml-Herrscher die Hand.  © Andrew CABALLERO-REYNOLDS / AFP

Von dem Einzelgespräch weit oben im Norden der USA, bei dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj außen vor ist, könnten entscheidende Impulse für ein mögliches Kriegsende ausgehen.

Zugleich ist offen, was die Begegnung für den seit dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg unterm Strich tatsächlich bringen wird und ob es zu einer von der Ukraine, den Europäern und Trump geforderten Waffenruhe kommt.

Eine Gipfelerklärung ist laut Kreml nicht geplant.

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15. August, 21.30 Uhr: Trump und Putin schütteln sich die Hand

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben sich nach ihrer Ankunft in Alaska die Hand geschüttelt.

Trump empfing Putin am Freitag auf einem roten Teppich auf dem Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson in Anchorage. Die beiden Staatschefs schüttelten sich ein zweites Mal die Hand und stiegen dann zusammen in ein Auto.

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Wladimir Putin und Donald Trump sind zu Gesprächen in Alaska zusammengekommen.  © Photo by ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP

15. August, 20.17 Uhr: Vor seinem Treffen mit Putin, fordert Trump Waffenruhe

Kurz vor dem historischen Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump erneut auf eine Feuerpause in der Ukraine gedrungen.

"Ich will eine Waffenruhe", sagte Trump vor Ankunft seines Flugzeugs Air Force One in der Gipfelstadt Anchorage. "Ich weiß nicht, ob es heute klappt, aber ich wäre nicht glücklich, wenn es heute nicht klappt". Nichts sei in Stein gemeißelt.

Donald Trump an Bord der Air Force One. Der US-Präsident drängt auf eine Waffenruhe.  © Photo by ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP

15. August, 19.45 Uhr: Selenskyj drängt auf Dreier-Treffen mit Trump und Putin

Kurz vor direkten Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska drängt der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj auf ein Dreier-Treffen.

"Eben in diesem Format sind echte Lösungen möglich", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland müsse den gegen sein Land begonnenen Krieg beenden. Die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien und einen dauerhaften Frieden.

15. August, 16.24 Uhr: Ukraine greift Hafen im russischen Wolgadelta mit Drohnen an

Das ukrainische Militär hat einen russischen Seehafen in Astrachan in der Nähe des Kaspischen Meeres mit Kampfdrohnen angegriffen.

"Infolge der Abwehr der Angriffe haben die Trümmer einer abgeschossenen Drohne ein Schiff beschädigt", teilte der Gouverneur des Gebiets, Igor Babuschkin, bei Telegram mit. Alle Drohnen seien abgewehrt und die Hafeninfrastruktur nicht beschädigt worden. Opfer gab es demnach nicht.

Die Hafenanlagen sind gut 800 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.

Dieses Foto soll ein beschädigtes Schiff im Hafen von Astrachan zeigen. Es wurde vom Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak veröffentlich.  © Telegram/Andrij Jermak

15. August, 11.02 Uhr: Ukraine attackiert erneut russische Ölindustrie

Die ukrainische Armee hat in der Nacht vor dem amerikanisch-russischen Gipfeltreffen erneut die strategisch wichtige Ölindustrie Russlands mit Kampfdrohnen angegriffen.

Russische und ukrainische Telegramkanäle berichteten von einem großen Brand in der Ölraffinerie von Sysran im Gebiet Samara an der Wolga.

Der Gouverneur der russischen Region, Wjatscheslaw Fedorischtschew, bestätigte indes nur allgemein, dass das Gebiet Samara angegriffen worden sei. "Nach vorläufigen Angaben wurden 13 feindliche Drohnen abgeschossen", schrieb er auf Telegram. Sysran liegt etwa 800 Kilometer von der Ukraine entfernt.

15. August, 10.09 Uhr: Lawrow - Kommen mit klarer Position zu Gipfel

Russland kommt nach Worten von Außenminister Sergej Lawrow mit einer klaren Position zum Gipfeltreffen mit den USA nach Alaska.

Er wolle keinen Ergebnissen vorgreifen, sagte Lawrow bei der Ankunft in Anchorage dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija-24. "Wir wissen, dass wir Argumente haben, eine klare und verständliche Position. Wir werden sie darlegen."

Vieles für das Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump in dem nördlichen US-Bundesstaat sei beim Besuch des US-Unterhändlers Steve Witkoff in Moskau vergangene Woche vorbereitet worden. Man hoffe darauf, diese "nützliche Unterhaltung" fortzusetzen, sagte Lawrow.

15. August, 6.40 Uhr: Wie geht es nach Alaska weiter?

Trump würde nach eigenen Angaben zu dem zweiten Treffen dazukommen. Er brachte mittlerweile auch eine Teilnahme europäischer Staats- und Regierungschefs ins Gespräch. Ob sich Putin auf ein solches Treffen einlässt, ist unklar.

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Für Putin ist das Aufeinandertreffen mit dem US-Präsidenten so oder so schon ein Gewinn: Trump holt ihn auf die Weltbühne zurück - und aus der Isolation im Westen. Und Trump inszeniert sich in seiner zweiten Amtszeit seit Januar immer wieder als Friedensstifter.

Er will den Friedensnobelpreis bekommen. Im Wahlkampf hatte er immer wieder betont, er werde den Krieg beenden. Seit Putins Angriffskrieg hatte sich kein US-Präsident mehr mit ihm getroffen.

15. August, 6.39 Uhr: Atomwaffenvertrag als Moskauer Lockmittel

Putin äußerte sich zuletzt lobend über die US-Regierung. Sie unternehme "recht energische und aufrichtige Anstrengungen", um die Kämpfe in der Ukraine zu beenden und zu Vereinbarungen zu kommen, die im Interesse aller beteiligten Seiten lägen.

Gleichwohl hatte er selbst immer wieder harte Bedingungen gestellt für eine Waffenruhe - darunter etwa der Stopp westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine. Möglich ist, dass Putin eine Teilwaffenruhe für Luftangriffe auf Energieanlagen vorschlägt.

Ein Kriegsende und eine Einigung mit den USA, sagte der Kremlchef, könne auch langfristige Bedingungen für Frieden in Europa und der Welt insgesamt schaffen, "wenn wir in den nächsten Phasen zu Vereinbarungen im Bereich der Kontrolle strategischer Offensivwaffen übergehen". Mit strategischen Offensivwaffen sind interkontinentale Atomwaffen gemeint.

15. August, 6.38 Uhr: Treffen als Vorstufe?

Einen Deal werde er selbst nicht machen, sagte Trump, der sich in der Vermittlerrolle sieht, über den Gipfel mit Putin. Dazu bräuchte es auch die andere Seite - die Ukrainer.

Der US-Präsident setzt auf ein potenzielles zweites Treffen und stellt das jetzige als eine Art Vorstufe dar. Putin und Selenskyj sollten dann aus Sicht der US-Seite zusammenkommen.

"Das zweite Treffen wird sehr, sehr wichtig sein - denn das wird das Treffen sein, bei dem sie einen Deal machen", sagte Trump. Er räumte allerdings auch Zweifel daran ein, dass sein Gespräch mit Putin am Freitag zu einer sofortigen Waffenruhe führen werde. Er schloss nicht aus, dass das Treffen ergebnislos bleibt. Trump schränkte auch ein, dass es ein zweites Treffen nur geben könnte, wenn die erste Begegnung gut verlaufe.

Wladimir Putin (72, l), Präsident von Russland, und Donald Trump (79), Präsident der USA, geben sich während des G20-Gipfels die Hand. (Archivbild)  © Susan Walsh/AP/dpa

15. August, 6.36 Uhr: "Gelegenheit, einem Waffenstillstand zuzustimmen"

Merz rief Putin kurz vor dem Treffen zu Ernsthaftigkeit auf. "Wir erwarten von Präsident Putin, dass er das Gesprächsangebot von Präsident Trump ernst nimmt und nach dem Treffen in Alaska ohne Bedingungen in Verhandlungen mit der Ukraine eintritt", sagte Merz laut Mitteilung.

Dreieinhalb Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine habe Russland heute die Gelegenheit, einem Waffenstillstand zuzustimmen und die Feindseligkeiten einzustellen.

Mit Blick auf einen möglichen "Gebietstausch" betonte der Kanzler, territoriale Fragen könnten nur mit dem Einverständnis der Ukrainer entschieden werden. Er stehe weiter mit dem US-Präsidenten zu den Forderungen in Kontakt.

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