Ukraine-Krieg: Bundeskanzler pocht auf Waffenruhe in Ukraine

Ukraine/Washington (USA) - Nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska empfängt US-Präsident Donald Trump den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj.

US-Präsident Donald Trump (79, r.) trifft am Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47).
US-Präsident Donald Trump (79, r.) trifft am Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47).  © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Service/AP/dpa

Der Ukrainer wird bei den Gesprächen in Washington über Wege aus dem russischen Angriffskrieg von europäischen Regierungschefs und Spitzenpolitiker begleitet.

Darunter sind Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU), EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.

Nach Angaben des Weißen Hauses ist auch ein bilaterales Gespräch zwischen Trump und Selenskyj im Oval Office geplant. Der Tag könnte je nach Verlauf ein Zwischenschritt hin zu einem möglichen dritten Treffen sein - dann zwischen Russland und der Ukraine.

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18. August, 21.25 Uhr: Merz pocht auf Waffenruhe in der Ukraine

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) pocht auf eine Waffenruhe in der Ukraine.

Merz sagte beim Ukraine-Gipfel in der Runde mit US-Präsident Donald Trump (79) und europäischen Verbündeten, er könne sich nicht vorstellen, dass es nächste Friedensverhandlungen ohne eine Feuerpause geben könne.

Merz (69, CDU) pocht auf eine Waffenruhe in der Ukraine.
Merz (69, CDU) pocht auf eine Waffenruhe in der Ukraine.  © Alex Brandon/AP/dpa

18. August, 20.49 Uhr: Selenskyjs Medienauftritt mit Trump - so ist er heute gelaufen

Nach dem Eklat bei ihrem Treffen im Weißen Haus im Februar haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und Donald Trump (79) diesmal einen betont freundlichen Ton angeschlagen.

Selenskyj würdigte ausdrücklich die Friedensbemühungen und die Unterstützung des US-Präsidenten. Trump zeigte Sympathie für die Ukraine und ihren Staatschef. "Er ist durch die Hölle gegangen", sagte er über Selenskyj.

Selenskyj (47) und Trump (79) haben heute einen viel harmonischeren Eindruck gemacht.
Selenskyj (47) und Trump (79) haben heute einen viel harmonischeren Eindruck gemacht.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

18. August, 20.39 Uhr: Putin lehnt Truppen aus Nato-Staaten in Ukraine ab

Russland hat in den Verhandlungen um ein Kriegsende erneut kategorisch eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine abgelehnt. Großbritannien strebe mit solchen Szenarien weiter nach einer Eskalation in dem Konflikt und bringe die Nato-Mitglieder an eine gefährliche Grenze, von der es bis zu einem großen globalen Konflikt nicht mehr weit sei, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.

Sie reagierte auf Aussagen des britischen Premierministers Keir Starmer (62), nach denen er bereit sei zur Entsendung solcher Truppen. Die Ukraine befürwortet das als Sicherheitsgarantie.

"Wir bekräftigen unsere wiederholt geäußerte Position, dass wir jegliche Szenarien ablehnen, die die Entsendung eines Militärkontingents unter Beteiligung von Nato-Staaten in die Ukraine vorsehen, was zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Konflikts mit unvorhersehbaren Folgen führen könnte", sagte Sacharowa.

Was will Putin (72) wirklich?
Was will Putin (72) wirklich?  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik/Kreml/AP/dpa

18. August, 19.10 Uhr: Selenskyj empfängt Europäer in Kiews Botschaft in Washington

Kurz vor dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) ihn unterstützende europäische Spitzenpolitiker in der ukrainischen Botschaft in Washington empfangen.

"Unser Hauptziel ist ein verlässlicher und beständiger Frieden für die Ukraine und Europa", schrieb Selenskyj bei Telegram. Er erneuerte die Forderung nach mehr Druck auf Kriegsgegner Russland. "Daher muss der Druck funktionieren, und das muss ein gemeinsamer Druck von USA und Europa sein", appellierte der Ukrainer an die Verbündeten.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) muss in diesen Stunden mit harten Entscheidungen rechnen.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) muss in diesen Stunden mit harten Entscheidungen rechnen.  © Ukraine Presidency/Ukrainian Pre/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

18. August, 17.35 Uhr: EU-Sondergipfel per Video nach Treffen im Weißen Haus

Zur Nachbesprechung des Gipfeltreffens zum Ukraine-Krieg im Weißen Haus sollen am Dienstag alle 27 Staats- und Regierungschefs in einer Videokonferenz zusammenkommen.

Er habe die Mitglieder des Europäischen Rates für 13 Uhr einberufen, schrieb EU-Ratspräsident António Costa auf der Plattform X. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) soll an der Schalte teilnehmen.

18. August, 16.35 Uhr: Trump baut Druck auf Selenskyj auf: "Mal sehen, was rauskommt"

Kurz vor einem Treffen im Weißen Haus über den Ukraine-Krieg hat US-Präsident Donald Trump (79) den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) unter Druck gesetzt. In einem Post auf seiner Plattform Truth Social wandte sich Trump nicht etwa an Kremlchef Wladimir Putin (72) als Angreifer, sondern schrieb: "Der ukrainische Präsident Selenskyj kann den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er will, oder er kann weiterkämpfen".

Im gleichen Atemzug erklärte der Republikaner auch den erhofften Nato-Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch. "Manche Dinge ändern sich nie!!!", schrieb er. Er verwies darauf, dass der damalige US-Präsident Barack Obama die Annexion der Krim 2014 nicht verhindert habe. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: "KEIN NATO-BEITRITT DER UKRAINE." Die russische Armee flog in der Nacht neue Luftangriffe auf die Ukraine.

Später schrieb Trump erneut über das Gipfeltreffen, fast flapsig: "Mal sehen, was dabei herauskommt???" Der Republikaner schrieb auch: "Ein großer Tag im Weißen Haus." Noch nie seien so viele europäische Staatschefs und Spitzenpolitiker auf einmal da gewesen.

US-Präsident Donald Trump (79) erhöht den Druck auf das von Russland angegriffene Land.
US-Präsident Donald Trump (79) erhöht den Druck auf das von Russland angegriffene Land.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

18. August, 15.48 Uhr: Ranghoher russischer General in der Ukraine schwer verletzt

In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist der Vizekommandeur des Leningrader Wehrbezirks, Generalleutnant Esedulla Abatschew, schwer verwundet worden.

Abatschew sei seit den ersten Kriegstagen an der Front, schrieb das Oberhaupt der russischen Teilrepublik Dagestan, Sergej Melikow, auf Telegram. "Er hat mehrere wichtige Kommandeursposten innegehabt, war aber immer ganz vorn, an den verantwortungsvollsten und daher gefährlichsten Frontabschnitten." Abatschew ist gebürtiger Dagestaner. Melikow gab keine Details zu der Verletzung bekannt und teilte nur mit, dass der 57-Jährige in "einem der besten Militärhospitäler des Landes" behandelt werde.

18. August, 12.56 Uhr: Zwei Spitzentreffen - Erst Selenskyj, dann auch die Europäer

In zwei Spitzentreffen im Weißen Haus will Trump heute ab 19.15 Uhr mit der Ukraine und den europäischen Verbündeten über den Einstieg in einen raschen Friedensprozess sprechen.

Es geht um Vorschläge, über die Trump und Putin bei ihrem Gipfel am vergangenen Freitag in Alaska gesprochen haben. Dabei will der US-Präsident zunächst allein mit Selenskyj sprechen - ein Szenario, das an die unheilvolle Begegnung Ende Februar erinnert, als Trump und sein Vize JD Vance geradezu über den ukrainischen Präsidenten herfielen.

Erst danach soll eine Runde mit den europäischen Spitzenpolitikern stattfinden, die Selenskyj in die US-Hauptstadt begleiten. Dazu zählen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte.

Wolodymyr Selenskyj (47, l.), Präsident der Ukraine und Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Wolodymyr Selenskyj (47, l.), Präsident der Ukraine und Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Fabian Sommer/dpa

18. August, 8.33 Uhr: Tote in Charkiw durch russischen Drohnenangriff

Vor Spitzengesprächen in Washington über ein Ende des Ukraine-Kriegs sind bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw mindestens vier Menschen getötet worden.

Außerdem wurden mindestens 17 Menschen verletzt, wie Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mitteilte. Den Angaben nach hatten vier russische Kampfdrohnen ein mehrgeschossiges Wohnhaus getroffen.

Nahe der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde bei dem Luftangriff eine nicht näher bezeichnete Anlage der Treibstoff-Infrastruktur getroffen. Die Feuerwehr habe den Großbrand löschen können, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit. Auch am Morgen galt im östlichen Teil der Ukraine noch Raketenalarm.

Ein Auto brennt vor dem Hintergrund eines beschädigten Wohnhauses nach einem russischen Raketenangriff in Charkiw.
Ein Auto brennt vor dem Hintergrund eines beschädigten Wohnhauses nach einem russischen Raketenangriff in Charkiw.  © Andrii Marienko/AP/dpa

18. August, 8.15 Uhr: Ukrainischer Botschafter - Sicherheitsgarantien "mit Kraft" umsetzen

Vor dem Treffen zum Ukraine-Krieg in Washington hat der ukrainische Botschafter in Deutschland die Notwendigkeit verlässlicher Sicherheitsgarantien für sein Land unterstrichen.

Sicherheitsgarantien ähnlich zum Artikel 5 des Nato-Vertrags, klängen "schon gut", sagte Oleksii Makeiev im Deutschlandfunk. Der Artikel regelt, dass die Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird.

Der Botschafter ergänzte, eine Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine wäre natürlich die beste Sicherheitsgarantie. Sein Land könne der Nato viel bieten, man habe eine starke und kampferfahrene Armee.

Titelfoto: Alex Brandon/AP/dpa

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